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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 12. Cap. deß 2. Buchs der

Zum Eylfften/ wenn die Redener zum
hefftigsten streiten/ vnd wider den Gegentheil
fechten/ pflegen sie zur Bezeigung deß ersten
die Finger in eine Faust zusamlen/ mit den
Lateinern zu reden.

Endlich vermeynen etzliche/ wenn der
Redener die Finger an der lincken Hand et-
was von einander thu/ vnd von sich strecke/
diene solches zu der Deutlicheit.

Jst aber etwas/ an welchen so wohl ein
beredter Mann/ als weibischer Memme zu-
spüren/ so seyn es die Finger. Die Alten selbsten
haben hiervon vnterschiedliche Regulen ge-
fasset/ derer ein zimlich Theil in blossen Ein-
bildungen warhafftig erfunden worden.

Vnterschle-
dene Regeln
der Alten.

Von dem Daumen schreiben sie/ wenn
er aus der Faust der Rechten in die Höhe sich
auffbäumet/ erscheine daraus die Großmü-
tigkeit.

Item wenn der lincke Daum von dem
rechten/ vnd Zeiger der rechten vmbfasset wer-
de/ erscheine daraus eine nachdruckende Mäch-
tigkeit.

Item, sprechen sie/ wenn man beyde Zei-
ger zusammen strecke/ stehe es stattlicher.

Item, wenn der Zeiger aus einer Hand

hervor
Das 12. Cap. deß 2. Buchs der

Zum Eylfften/ wenn die Redener zum
hefftigſten ſtreiten/ vnd wider den Gegentheil
fechten/ pflegen ſie zur Bezeigung deß erſten
die Finger in eine Fauſt zuſamlen/ mit den
Lateinern zu reden.

Endlich vermeynen etzliche/ wenn der
Redener die Finger an der lincken Hand et-
was von einander thu/ vnd von ſich ſtrecke/
diene ſolches zu der Deutlicheit.

Jſt aber etwas/ an welchen ſo wohl ein
beredter Mann/ als weibiſcher Memme zu-
ſpuͤren/ ſo ſeyn es die Finger. Die Alten ſelbſten
haben hiervon vnterſchiedliche Regulen ge-
faſſet/ derer ein zimlich Theil in bloſſen Ein-
bildungen warhafftig erfunden worden.

Vnterſchle-
dene Regeln
der Alten.

Von dem Daumen ſchreiben ſie/ wenn
er aus der Fauſt der Rechten in die Hoͤhe ſich
auffbaͤumet/ erſcheine daraus die Großmuͤ-
tigkeit.

Item wenn der lincke Daum von dem
rechten/ vnd Zeiger der rechten vmbfaſſet wer-
de/ erſcheine daꝛaus eine nachdꝛuckende Maͤch-
tigkeit.

Item, ſprechen ſie/ wenn man beyde Zei-
ger zuſammen ſtrecke/ ſtehe es ſtattlicher.

Item, wenn der Zeiger aus einer Hand

hervor
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[50/0512] Das 12. Cap. deß 2. Buchs der Zum Eylfften/ wenn die Redener zum hefftigſten ſtreiten/ vnd wider den Gegentheil fechten/ pflegen ſie zur Bezeigung deß erſten die Finger in eine Fauſt zuſamlen/ mit den Lateinern zu reden. Endlich vermeynen etzliche/ wenn der Redener die Finger an der lincken Hand et- was von einander thu/ vnd von ſich ſtrecke/ diene ſolches zu der Deutlicheit. Jſt aber etwas/ an welchen ſo wohl ein beredter Mann/ als weibiſcher Memme zu- ſpuͤren/ ſo ſeyn es die Finger. Die Alten ſelbſten haben hiervon vnterſchiedliche Regulen ge- faſſet/ derer ein zimlich Theil in bloſſen Ein- bildungen warhafftig erfunden worden. Von dem Daumen ſchreiben ſie/ wenn er aus der Fauſt der Rechten in die Hoͤhe ſich auffbaͤumet/ erſcheine daraus die Großmuͤ- tigkeit. Item wenn der lincke Daum von dem rechten/ vnd Zeiger der rechten vmbfaſſet wer- de/ erſcheine daꝛaus eine nachdꝛuckende Maͤch- tigkeit. Item, ſprechen ſie/ wenn man beyde Zei- ger zuſammen ſtrecke/ ſtehe es ſtattlicher. Item, wenn der Zeiger aus einer Hand hervor

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/512>, abgerufen am 21.11.2024.