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Meyr, Melchior: Der Sieg des Schwachen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 9. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 47–255. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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wonnen, und war sich dessen als einer Art von That bewußt. In acht Tagen -- was konnte da nicht Alles geschehen! Welche Auskunftsmittel konnten ihm da nicht einfallen! --

Für sich war er entschlossen. Das Gesicht der Bäbe, wie er es zuletzt gesehen, glänzte wieder so wunderschön vor seiner Seele -- von ihr zu lassen konnte ihm nicht einen Augenblick in Gedanken kommen! Er wollte das auch seinem Vater sagen, wenn's Noth that -- nur jetzt nicht. Jetzt wollte er eben warten und das Glück der achttägigen Frist auch wirklich benützen. Er wollte sinnen und denken, wie er möglicherweise am besten und leichtesten zu seinem Zwecke und zunächst um die Sibylle herumkomme.

Zwei Tage sann er nach, und kein Gedanke bot sich ihm dar, welcher brauchbar gewesen wäre. Endlich hatte er einen Einfall -- augenscheinlich den besten, den er haben konnte, und den er auch ohne Weiteres ins Werk setzen mußte. Er wollte mit der Bäbe eine Zwiesprach halten, ihr wollte er Alles entdecken, wie es stand -- und sie sollte ihm rathen, was nun zu thun sei. -- Dieser Gedanke mehrte das Vertrauen, das ihn wieder zu beleben angefangen hatte, mit Einemmal um das Doppelte. Die Bäbe, die in verschiedenen Diensten herumgekommen, die sogar in Ulm gewesen war, die überhaupt aussah, als ob sie durch Nichts in Verlegenheit gebracht werden könnte -- sie mußte eine Auskunft wissen.

wonnen, und war sich dessen als einer Art von That bewußt. In acht Tagen — was konnte da nicht Alles geschehen! Welche Auskunftsmittel konnten ihm da nicht einfallen! —

Für sich war er entschlossen. Das Gesicht der Bäbe, wie er es zuletzt gesehen, glänzte wieder so wunderschön vor seiner Seele — von ihr zu lassen konnte ihm nicht einen Augenblick in Gedanken kommen! Er wollte das auch seinem Vater sagen, wenn's Noth that — nur jetzt nicht. Jetzt wollte er eben warten und das Glück der achttägigen Frist auch wirklich benützen. Er wollte sinnen und denken, wie er möglicherweise am besten und leichtesten zu seinem Zwecke und zunächst um die Sibylle herumkomme.

Zwei Tage sann er nach, und kein Gedanke bot sich ihm dar, welcher brauchbar gewesen wäre. Endlich hatte er einen Einfall — augenscheinlich den besten, den er haben konnte, und den er auch ohne Weiteres ins Werk setzen mußte. Er wollte mit der Bäbe eine Zwiesprach halten, ihr wollte er Alles entdecken, wie es stand — und sie sollte ihm rathen, was nun zu thun sei. — Dieser Gedanke mehrte das Vertrauen, das ihn wieder zu beleben angefangen hatte, mit Einemmal um das Doppelte. Die Bäbe, die in verschiedenen Diensten herumgekommen, die sogar in Ulm gewesen war, die überhaupt aussah, als ob sie durch Nichts in Verlegenheit gebracht werden könnte — sie mußte eine Auskunft wissen.

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[0045] wonnen, und war sich dessen als einer Art von That bewußt. In acht Tagen — was konnte da nicht Alles geschehen! Welche Auskunftsmittel konnten ihm da nicht einfallen! — Für sich war er entschlossen. Das Gesicht der Bäbe, wie er es zuletzt gesehen, glänzte wieder so wunderschön vor seiner Seele — von ihr zu lassen konnte ihm nicht einen Augenblick in Gedanken kommen! Er wollte das auch seinem Vater sagen, wenn's Noth that — nur jetzt nicht. Jetzt wollte er eben warten und das Glück der achttägigen Frist auch wirklich benützen. Er wollte sinnen und denken, wie er möglicherweise am besten und leichtesten zu seinem Zwecke und zunächst um die Sibylle herumkomme. Zwei Tage sann er nach, und kein Gedanke bot sich ihm dar, welcher brauchbar gewesen wäre. Endlich hatte er einen Einfall — augenscheinlich den besten, den er haben konnte, und den er auch ohne Weiteres ins Werk setzen mußte. Er wollte mit der Bäbe eine Zwiesprach halten, ihr wollte er Alles entdecken, wie es stand — und sie sollte ihm rathen, was nun zu thun sei. — Dieser Gedanke mehrte das Vertrauen, das ihn wieder zu beleben angefangen hatte, mit Einemmal um das Doppelte. Die Bäbe, die in verschiedenen Diensten herumgekommen, die sogar in Ulm gewesen war, die überhaupt aussah, als ob sie durch Nichts in Verlegenheit gebracht werden könnte — sie mußte eine Auskunft wissen.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:49:07Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T14:49:07Z)

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Zitationshilfe: Meyr, Melchior: Der Sieg des Schwachen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 9. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 47–255. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyr_schwachen_1910/45>, abgerufen am 22.12.2024.