Michelis, Arthur: Reiseschule für Touristen und Curgäste. Leipzig, 1869.V. Schutz der Arbeit und Bürgschaften der Freiheit. sitzen, nicht gehen (vergl. S. 139), deshalb bin ich auf einanderes Auskunftsmittel gefallen: ich habe mir vom Schlosser eine Schraube machen lassen, ähnlich den sogenannten Nähschrauben der Frauen, an Tische, Stühle, Bänke leicht zu befestigen. Statt des Nadelkissens ist eine Klammer, in welche der Stock des Schirms gefaßt wird, so angebracht, daß sie gedreht werden kann, außerdem ihr Fuß mit einem gleich- falls durch eine Schraube festzustellenden Gelenke versehen, so daß dem Schirme jede beliebige Stellung zu geben ist. Endlich hat er noch oben, wie die sogenannten Damenknicker, ein Gelenk, damit das Schirmdach gegen die ersten und letz- ten schrägen Sonnenstrahlen Front machen, auch als Para- vent benutzt werden kann, und ein zweites Gelenk weiter unten, damit sich der Stock umlegen und das Ganze in den Koffer packen läßt. Für den Ueberzug wählte ich ein gelb- liches Wollenzeug, für das Futter blauen Taffet. Auch im deutschen Sommer ist ein derartiger Schraubeschirm zu- weilen recht brauchbar, z. B. um beim Lesen und Schreiben in einer halbschattigen Laube Streiflichter abzuhalten. Zum "Schutz der Arbeit" und zu den "Bürgschaften der Und nun, Ihr Herren, bitte ich mir aus: seid zufrieden V. Schutz der Arbeit und Bürgſchaften der Freiheit. ſitzen, nicht gehen (vergl. S. 139), deshalb bin ich auf einanderes Auskunftsmittel gefallen: ich habe mir vom Schloſſer eine Schraube machen laſſen, ähnlich den ſogenannten Nähſchrauben der Frauen, an Tiſche, Stühle, Bänke leicht zu befeſtigen. Statt des Nadelkiſſens iſt eine Klammer, in welche der Stock des Schirms gefaßt wird, ſo angebracht, daß ſie gedreht werden kann, außerdem ihr Fuß mit einem gleich- falls durch eine Schraube feſtzuſtellenden Gelenke verſehen, ſo daß dem Schirme jede beliebige Stellung zu geben iſt. Endlich hat er noch oben, wie die ſogenannten Damenknicker, ein Gelenk, damit das Schirmdach gegen die erſten und letz- ten ſchrägen Sonnenſtrahlen Front machen, auch als Para- vent benutzt werden kann, und ein zweites Gelenk weiter unten, damit ſich der Stock umlegen und das Ganze in den Koffer packen läßt. Für den Ueberzug wählte ich ein gelb- liches Wollenzeug, für das Futter blauen Taffet. Auch im deutſchen Sommer iſt ein derartiger Schraubeſchirm zu- weilen recht brauchbar, z. B. um beim Leſen und Schreiben in einer halbſchattigen Laube Streiflichter abzuhalten. Zum „Schutz der Arbeit“ und zu den „Bürgſchaften der Und nun, Ihr Herren, bitte ich mir aus: ſeid zufrieden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0178" n="164"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">V.</hi> Schutz der Arbeit und Bürgſchaften der Freiheit.</fw><lb/> ſitzen, nicht gehen (vergl. S. 139), deshalb bin ich auf ein<lb/> anderes Auskunftsmittel gefallen: ich habe mir vom Schloſſer<lb/> eine <hi rendition="#g">Schraube</hi> machen laſſen, ähnlich den ſogenannten<lb/> Nähſchrauben der Frauen, an Tiſche, Stühle, Bänke leicht<lb/> zu befeſtigen. Statt des Nadelkiſſens iſt eine Klammer, in<lb/> welche der Stock des Schirms gefaßt wird, ſo angebracht, daß<lb/> ſie gedreht werden kann, außerdem ihr Fuß mit einem gleich-<lb/> falls durch eine Schraube feſtzuſtellenden Gelenke verſehen,<lb/> ſo daß dem Schirme jede beliebige Stellung zu geben iſt.<lb/> Endlich hat er noch oben, wie die ſogenannten Damenknicker,<lb/> ein Gelenk, damit das Schirmdach gegen die erſten und letz-<lb/> ten ſchrägen Sonnenſtrahlen Front machen, auch als Para-<lb/> vent benutzt werden kann, und ein zweites Gelenk weiter<lb/> unten, damit ſich der Stock umlegen und das Ganze in den<lb/> Koffer packen läßt. Für den Ueberzug wählte ich ein gelb-<lb/> liches Wollenzeug, für das Futter blauen Taffet. Auch im<lb/> deutſchen Sommer iſt ein derartiger Schraubeſchirm zu-<lb/> weilen recht brauchbar, z. B. um beim Leſen und Schreiben<lb/> in einer halbſchattigen Laube Streiflichter abzuhalten.</p><lb/> <p>Zum „Schutz der Arbeit“ und zu den „Bürgſchaften der<lb/> Freiheit“ gehört übrigens noch Eins, ein Kleines. Damit<lb/> nicht jeder Lufthauch die Papierblätter in flatternde Bewegung<lb/> ſetzt, faſſe ich die beiden oberen Ecken in ſogenannte <hi rendition="#aq">Letter-<lb/> clips,</hi> metallene, durch Springfedern ſchließende Klammern,<lb/> jetzt in jeder Eiſenhandlung zu haben.</p><lb/> <p>Und nun, Ihr Herren, bitte ich mir aus: ſeid zufrieden<lb/> und lobt mich ob meiner Fürſorge.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [164/0178]
V. Schutz der Arbeit und Bürgſchaften der Freiheit.
ſitzen, nicht gehen (vergl. S. 139), deshalb bin ich auf ein
anderes Auskunftsmittel gefallen: ich habe mir vom Schloſſer
eine Schraube machen laſſen, ähnlich den ſogenannten
Nähſchrauben der Frauen, an Tiſche, Stühle, Bänke leicht
zu befeſtigen. Statt des Nadelkiſſens iſt eine Klammer, in
welche der Stock des Schirms gefaßt wird, ſo angebracht, daß
ſie gedreht werden kann, außerdem ihr Fuß mit einem gleich-
falls durch eine Schraube feſtzuſtellenden Gelenke verſehen,
ſo daß dem Schirme jede beliebige Stellung zu geben iſt.
Endlich hat er noch oben, wie die ſogenannten Damenknicker,
ein Gelenk, damit das Schirmdach gegen die erſten und letz-
ten ſchrägen Sonnenſtrahlen Front machen, auch als Para-
vent benutzt werden kann, und ein zweites Gelenk weiter
unten, damit ſich der Stock umlegen und das Ganze in den
Koffer packen läßt. Für den Ueberzug wählte ich ein gelb-
liches Wollenzeug, für das Futter blauen Taffet. Auch im
deutſchen Sommer iſt ein derartiger Schraubeſchirm zu-
weilen recht brauchbar, z. B. um beim Leſen und Schreiben
in einer halbſchattigen Laube Streiflichter abzuhalten.
Zum „Schutz der Arbeit“ und zu den „Bürgſchaften der
Freiheit“ gehört übrigens noch Eins, ein Kleines. Damit
nicht jeder Lufthauch die Papierblätter in flatternde Bewegung
ſetzt, faſſe ich die beiden oberen Ecken in ſogenannte Letter-
clips, metallene, durch Springfedern ſchließende Klammern,
jetzt in jeder Eiſenhandlung zu haben.
Und nun, Ihr Herren, bitte ich mir aus: ſeid zufrieden
und lobt mich ob meiner Fürſorge.
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