Micraelius, Johann: Erstes Buch Deß Alten Pommer-Landes. Bd. 1. Stettin, 1639.Vom Alten Teutschen Pommerlande. ist nicht nötig/ daß die Galater müssen aus Gallienoder Franckreich gekommen seyn/ ob sie schon Gal- lier vnd Celter genennet werden. Zn den alten Pommerschen vnd Preussischen Gothen kommen andere Gothen aus Scania o- der Schönen. Aber daß wir näher zum Handel schreiten/ so fallen
Vom Alten Teutſchen Pommerlande. iſt nicht noͤtig/ daß die Galater muͤſſen aus Gallienoder Franckreich gekommen ſeyn/ ob ſie ſchon Gal- lier vnd Celter genennet werden. Zn den alten Pommerſchen vnd Preuſſiſchẽ Gothen kom̃en andere Gothen aus Scania o- der Schoͤnen. Aber daß wir naͤher zum Handel ſchreiten/ ſo fallen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p> <pb facs="#f0113" n="55"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vom Alten Teutſchen Pommerlande.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">iſt nicht noͤtig/ daß die Galater muͤſſen aus Gallien<lb/> oder Franckreich gekommen ſeyn/ ob ſie ſchon Gal-<lb/> lier vnd Celter genennet werden.</hi> </p> <note place="right">31.<lb/> Zn den alten<lb/> Pommerſchen<lb/> vnd Preuſſiſchẽ<lb/> Gothen kom̃en<lb/> andere Gothen<lb/> aus Scania o-<lb/> der Schoͤnen.</note><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Aber daß wir naͤher zum Handel ſchreiten/ ſo<lb/> iſt zuvor vermeldet/ was Pytheas/ der etliche hun-<lb/> dert Jahr vor Chriſti Geburth gelebet/ an den<lb/> Orth/ da der Bernſtein waͤchſet/ vnd verkauffet<lb/> wird/ Guthonier oder Gothen/ vnd Teutonier ſe-<lb/> tzet. Dieſe Guthonier/ ſo am Meer gewohnet/ ha-<lb/> ben zweifels ohne jhren Nahmen vom Guthen/ vnd<lb/> der Guͤtigkeit her bekommen: Eben wie die Teut-<lb/> ſchen Suevier/ ſo vorzciten in Schleſien gewohnet<lb/> die Quaden/ von jhrer argen frechen Natur ſind ge-<lb/> nennet worden. Da iſt nun nochmahlen die Fra-<lb/> ge/ wie dieſe Guthonier oder Gothen ſind an vn-<lb/> ſer Pommeriſche vnd Preuſſiſche Geſtade gekommen.<lb/> Jornandes ſagt/ ſie ſeyen aus der Jnſul Scanzia<lb/> zu Waſſer mit drey Schiffen angelanget/ vnd ha-<lb/> ben den Orth/ da ſie erſtlich angekommen/ Go-<lb/> thi-Schanziam geheiſſen. Wir aber haben zuvor<lb/> bewieſen/ daß/ nach deme die Europeiſchen Laͤn-<lb/> der vnter Aßkenezes Kinder außgetheilet waren/ die-<lb/> ſelbe erſtlich allhie in Teutſchland angekommen ſeyn/<lb/> ſich von dann zu Schiffe geſetzet/ vnd die drey<lb/> Nordlaͤndiſche Koͤnigreiche zu bewohnen angefan-<lb/> gen haben. Derowegen iſt der Nahme der Sue-<lb/> ven vnd Gothen beydes am Vfer des Teutſchlan-<lb/> des geblieben/ vnd zugleich in die Dennemaͤrcki-<lb/> ſche/ Schwediſche/ vnd Norwegiſche Laͤnder fort-<lb/> gepflantzet worden. Doch weil in ſo langer Zeit<lb/> leichtlich Veraͤnderungen der Regimenter fuͤrge-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">fallen</hi> </fw><lb/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [55/0113]
Vom Alten Teutſchen Pommerlande.
iſt nicht noͤtig/ daß die Galater muͤſſen aus Gallien
oder Franckreich gekommen ſeyn/ ob ſie ſchon Gal-
lier vnd Celter genennet werden.
Aber daß wir naͤher zum Handel ſchreiten/ ſo
iſt zuvor vermeldet/ was Pytheas/ der etliche hun-
dert Jahr vor Chriſti Geburth gelebet/ an den
Orth/ da der Bernſtein waͤchſet/ vnd verkauffet
wird/ Guthonier oder Gothen/ vnd Teutonier ſe-
tzet. Dieſe Guthonier/ ſo am Meer gewohnet/ ha-
ben zweifels ohne jhren Nahmen vom Guthen/ vnd
der Guͤtigkeit her bekommen: Eben wie die Teut-
ſchen Suevier/ ſo vorzciten in Schleſien gewohnet
die Quaden/ von jhrer argen frechen Natur ſind ge-
nennet worden. Da iſt nun nochmahlen die Fra-
ge/ wie dieſe Guthonier oder Gothen ſind an vn-
ſer Pommeriſche vnd Preuſſiſche Geſtade gekommen.
Jornandes ſagt/ ſie ſeyen aus der Jnſul Scanzia
zu Waſſer mit drey Schiffen angelanget/ vnd ha-
ben den Orth/ da ſie erſtlich angekommen/ Go-
thi-Schanziam geheiſſen. Wir aber haben zuvor
bewieſen/ daß/ nach deme die Europeiſchen Laͤn-
der vnter Aßkenezes Kinder außgetheilet waren/ die-
ſelbe erſtlich allhie in Teutſchland angekommen ſeyn/
ſich von dann zu Schiffe geſetzet/ vnd die drey
Nordlaͤndiſche Koͤnigreiche zu bewohnen angefan-
gen haben. Derowegen iſt der Nahme der Sue-
ven vnd Gothen beydes am Vfer des Teutſchlan-
des geblieben/ vnd zugleich in die Dennemaͤrcki-
ſche/ Schwediſche/ vnd Norwegiſche Laͤnder fort-
gepflantzet worden. Doch weil in ſo langer Zeit
leichtlich Veraͤnderungen der Regimenter fuͤrge-
fallen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |