Micraelius, Johann: Erstes Buch Deß Alten Pommer-Landes. Bd. 1. Stettin, 1639.Das Erste Buch/ werden/ ist er von Vernulpffo/ deme seine Hande-lungen/ so er mit den Römern gepflogen/ nicht gefie- len/ erstochen worden. Ebenmässiges widerfuhr dem dritten Könige Vnd
Das Erſte Buch/ werden/ iſt er von Vernulpffo/ deme ſeine Hande-lungen/ ſo er mit den Roͤmern gepflogen/ nicht gefie- len/ erſtochen worden. Ebenmaͤſſiges widerfuhr dem dritten Koͤnige Vnd
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Das Erſte Buch/
werden/ iſt er von Vernulpffo/ deme ſeine Hande-
lungen/ ſo er mit den Roͤmern gepflogen/ nicht gefie-
len/ erſtochen worden.
Ebenmaͤſſiges widerfuhr dem dritten Koͤnige
Siegerich/ der jhme in der Regierung/ vnd in den
Anſchlaͤgen folgete. Alſo kam Wallia der vierdte
Koͤnig der Weſt-Gothen nach Alarico zur Regie-
rung. Dieſer ſolte den Krieg wider die Roͤmer nach
gemeiner Beliebung ſeiner Gothen fortſetzen. Aber
er ward ein tuͤglich Jnſtrument einen beſtaͤndigen
Frieden zwiſchen ſeinen Leuten vnd den Roͤmern
auffzurichten/ vnd wendete alle ſeine Macht wider
die Wandalier/ daß er ſie aus Hiſpanien heben
moͤchte: Welches auch deſto leichter zu Werck ge-
richtet ward/ weil Genſerich der Wandalier Koͤ-
nig ſich endlich gar in Africam hinein begab/ wie
droben vermeldet worden. Alſo begriff nun Wal-
lia einen beſtaͤndigen Sitz in Hiſpania/ vnd ſeine
Nachkommen ſchuͤtzeten ſich wider die Roͤmer/ die
Hunnen/ die Frantzoſen/ vnd andere Feinde der-
maſſen/ daß ſie die gantze voͤllige Regierung uͤber
alle Koͤnigreiche in Hiſpanien erlangeten. Vnd ob
wol endlich nach etlich hundert Jahren die Maho-
metiſche Saracenen einen maͤchtigen Einfall in Hi-
ſpanien thaten/ vnd vmbs Jahr CHriſti dccxiij.
den letzten Gothiſchen Koͤnig in Hiſpanien erſchlu-
gen/ ſo hat doch ein ander Adelicher/ aus Go-
tiſchem Koͤniglichem Gebluͤthe entſproſſener Heldt-
mit Nahmen Pelagius/ alsfort das Ruder dieſes
nothleidenden Hiſpaniſchen Schiffs ergriffen.
Vnd
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