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Micraelius, Johann: Erstes Buch Deß Alten Pommer-Landes. Bd. 1. Stettin, 1639.

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Jnhalt des Andern Buchs.
[Spaltenumbruch]
50. Mestiboy der Mechelnbürger vnd Pomme-
ren Fürste/ weil er von Dieterich dem Marg-
graffen für einen Wendischen Hund geschol-
ten/ vnnd jhme ein Teutsch Fräwlein aus
Sachsen versaget ward/ verjaget gemelten
Marggraffen aus seinem Lande/ vnd verläs-
set den Christlichen Glauben mit der gantzen
Wendischen Nation. Doch bekennet er sich
im Alter wieder zu demselbigen/ vnnd wird
dessentwegen von seinen Vnterthanen ver-
jaget.
51. Bey Käyser Conradi II. Zeiten fallen die
Mechelnburger in Sachsen vnnd Hollstein;
Die Lutitier in die Marck/ vnd verfolgen die
Christen sehr: Werden aber durch Käyser
Conradum gedemütiget.
52. Bela ein Hungrischer Fürste/ der hernach
König in Hungern geworden ist/ regieret bey
xxxv. Jahren in Hinter Pommeren.
53. Vnter den Lutitiern oder Wilzen erhebet sich
eine grosse innerliche Auffruhr: Vnd es ruffen
etliche wider die anderen die Dähnen/ Sach-
sen vnd Mechelenburger zu hülffe.
54. Die Dähnen vnnd Mechelenburger fallen
Julin an/ vnd erschlagen Fürst Ratibor mit
acht Söhnen: Bleibt aber nicht vngerochen.
55. Die Wendische Nation übet grosse Tyran-
ney auffs newe an den Christen/ wil den
Sachsen nach Hertzog Bernhardi Todte nicht
mehr Tribut geben/ auch von den Mechelen-
burgischen Fürsten nicht mehr wissen/ sondern
erwehlet Critonem einen Lutitier/ oder ja ei-
nen Rügianer/ zum General/ der biß in Holl-
stein sein Regiment erstrecket/ vnd Lübeck zur
Stadt anleget.
56. Nach Critonis Todte nimbt sich Razo der
Rugianische Fürst des Regiments über die
Wendische Nation an. Aber der Mechelbur-
gische Fürst Heinrich wehret sich tapffer/ vnd
thut einen Einfall in Pommern.
57. Suantibor/ der Pommerschen Fürsten
Stamm/ ist nicht einer aus des Polnischen
Lesci Nachkommen/ auch nicht aus einem ver-
meineten Polnischen Geschlechte der Greiff-
[Spaltenumbruch] Herren/ sondern aus Teutschem/ Gothischem/
Wandalischem Geblüthe entsprossen.
58. Sieben Greiffen/ so von steben Pommer-
schen Provincen in jhrem Wapen/ zweiffels
ohne zum Zeichen der Freyheit/ geführet wer-
den/ zeigen an/ daß solche Provincen alle zu
einem Volcke/ vnd zwar Pommerischen Ge-
blütes müssen gehöret haben.
59. Die sieben freye Pommerische Provincen
haben in vorfallender Kriegeszeit aus den
vornembsten Geschlechtern einen Fürsten er-
wehlet/ vnd solche Dignität ist endlich erblich
geworden.
60. Man findet viele Pommerische Fürsten vor
Suantiboro in den Historion/ die theils vn-
ter seine Vorfahren vnd Anherren gehören.
61. Pommeren werffen sich wegen der Grentze
weidlich mit den Polen herumb/ verthedigen
dz Schloß Nakel/ vnd helffen Spingnew/ des
Polnischen Hertzogen Vladißlai Sohn/ wie-
der zum Lande/ vnd thun einen vergeblichen
Versuch an Zantock.
62. Hertzog Boleßlaff aus Polen belagert Coll-
(berg.
63. Fürst Suantibor aus Pommern wird von
seinen Vnterthanen gefangen/ vnnd dieselbe
tragen die Vormundschafft seiner vier jungen
Printzen Critoni auff.
64. Der Polnische Feld-Herr Scarbimir wird
von den Pommeren geschlagen/ vnd die Polen
verbinden sich mit den Dähnen wider Pom-
meren/ fallen sie von beyden seiten an/ vnd es
kompt Nicolaus der König von Dennemarck
mit dem Polnischen Hertzog Boleßlaffen für
Vsedom zusammen.
56. Die vier Junge Pommerische Fürsten/ vn-
ter denen Wartißlaff/ als der ältiste/ die Re-
gierung führet/ stellen nach jhres Vatern
Suantibori Todte alles sehr klüglich an.
66. Die Polnische Kriege gehen wieder an/ es
kommen die Pommern biß an Gniesen/ nehmen
den Archidiaconun Martinum gefangen/ vnd
entführen etlichen Kirchenschmuck/ den sie
doch durch GOttes gestrenge Vrtheil müsten
wieder geben.
67. Die
Jnhalt des Andern Buchs.
[Spaltenumbruch]
50. Meſtiboy der Mechelnbuͤrger vnd Pomme-
ren Fuͤrſte/ weil er von Dieterich dem Marg-
graffen fuͤr einen Wendiſchen Hund geſchol-
ten/ vnnd jhme ein Teutſch Fraͤwlein aus
Sachſen verſaget ward/ verjaget gemelten
Marggraffen aus ſeinem Lande/ vnd verlaͤſ-
ſet den Chriſtlichen Glauben mit der gantzen
Wendiſchen Nation. Doch bekennet er ſich
im Alter wieder zu demſelbigen/ vnnd wird
deſſentwegen von ſeinen Vnterthanen ver-
jaget.
51. Bey Kaͤyſer Conradi II. Zeiten fallen die
Mechelnburger in Sachſen vnnd Hollſtein;
Die Lutitier in die Marck/ vnd verfolgen die
Chriſten ſehr: Werden aber durch Kaͤyſer
Conradum gedemuͤtiget.
52. Bela ein Hungriſcher Fuͤrſte/ der hernach
Koͤnig in Hungern geworden iſt/ regieret bey
xxxv. Jahren in Hinter Pommeren.
53. Vnter den Lutitiern oder Wilzen erhebet ſich
eine groſſe innerliche Auffruhr: Vnd es ruffen
etliche wider die anderen die Daͤhnen/ Sach-
ſen vnd Mechelenburger zu huͤlffe.
54. Die Daͤhnen vnnd Mechelenburger fallen
Julin an/ vnd erſchlagen Fuͤrſt Ratibor mit
acht Soͤhnen: Bleibt aber nicht vngerochen.
55. Die Wendiſche Nation uͤbet groſſe Tyran-
ney auffs newe an den Chriſten/ wil den
Sachſen nach Hertzog Bernhardi Todte nicht
mehr Tribut geben/ auch von den Mechelen-
burgiſchen Fuͤrſten nicht mehr wiſſen/ ſondern
erwehlet Critonem einen Lutitier/ oder ja ei-
nen Ruͤgianer/ zum General/ der biß in Holl-
ſtein ſein Regiment erſtrecket/ vnd Luͤbeck zur
Stadt anleget.
56. Nach Critonis Todte nimbt ſich Razo der
Rugianiſche Fuͤrſt des Regiments uͤber die
Wendiſche Nation an. Aber der Mechelbur-
giſche Fuͤrſt Heinrich wehret ſich tapffer/ vnd
thut einen Einfall in Pommern.
57. Suantibor/ der Pommerſchen Fuͤrſten
Stamm/ iſt nicht einer aus des Polniſchen
Leſci Nachkommen/ auch nicht aus einem ver-
meineten Polniſchen Geſchlechte der Greiff-
[Spaltenumbruch] Herren/ ſondern aus Teutſchem/ Gothiſchem/
Wandaliſchem Gebluͤthe entſproſſen.
58. Sieben Greiffen/ ſo von ſteben Pommer-
ſchen Provincen in jhrem Wapen/ zweiffels
ohne zum Zeichen der Freyheit/ gefuͤhret wer-
den/ zeigen an/ daß ſolche Provincen alle zu
einem Volcke/ vnd zwar Pommeriſchen Ge-
bluͤtes muͤſſen gehoͤret haben.
59. Die ſieben freye Pommeriſche Provincen
haben in vorfallender Kriegeszeit aus den
vornembſten Geſchlechtern einen Fuͤrſten er-
wehlet/ vnd ſolche Dignitaͤt iſt endlich erblich
geworden.
60. Man findet viele Pommeriſche Fuͤrſten vor
Suantiboro in den Hiſtorion/ die theils vn-
ter ſeine Vorfahren vnd Anherren gehoͤren.
61. Pommeren werffen ſich wegen der Grentze
weidlich mit den Polen herumb/ verthedigen
dz Schloß Nakel/ vnd helffen Spingnew/ des
Polniſchen Hertzogen Vladißlai Sohn/ wie-
der zum Lande/ vnd thun einen vergeblichen
Verſuch an Zantock.
62. Hertzog Boleßlaff aus Polen belagert Coll-
(berg.
63. Fuͤrſt Suantibor aus Pommern wird von
ſeinen Vnterthanen gefangen/ vnnd dieſelbe
tragen die Vormundſchafft ſeiner vier jungen
Printzen Critoni auff.
64. Der Polniſche Feld-Herꝛ Scarbimir wird
von den Pom̃eren geſchlagen/ vnd die Polen
verbinden ſich mit den Daͤhnen wider Pom-
meren/ fallen ſie von beyden ſeiten an/ vnd es
kompt Nicolaus der Koͤnig von Dennemarck
mit dem Polniſchen Hertzog Boleßlaffen fuͤr
Vſedom zuſammen.
56. Die vier Junge Pommeriſche Fuͤrſten/ vn-
ter denen Wartißlaff/ als der aͤltiſte/ die Re-
gierung fuͤhret/ ſtellen nach jhres Vatern
Suantibori Todte alles ſehr kluͤglich an.
66. Die Polniſche Kriege gehen wieder an/ es
kommen die Pom̃ern biß an Gnieſen/ nehmen
den Archidiaconũ Martinum gefangen/ vnd
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[0027] Jnhalt des Andern Buchs. 50. Meſtiboy der Mechelnbuͤrger vnd Pomme- ren Fuͤrſte/ weil er von Dieterich dem Marg- graffen fuͤr einen Wendiſchen Hund geſchol- ten/ vnnd jhme ein Teutſch Fraͤwlein aus Sachſen verſaget ward/ verjaget gemelten Marggraffen aus ſeinem Lande/ vnd verlaͤſ- ſet den Chriſtlichen Glauben mit der gantzen Wendiſchen Nation. Doch bekennet er ſich im Alter wieder zu demſelbigen/ vnnd wird deſſentwegen von ſeinen Vnterthanen ver- jaget. 51. Bey Kaͤyſer Conradi II. Zeiten fallen die Mechelnburger in Sachſen vnnd Hollſtein; Die Lutitier in die Marck/ vnd verfolgen die Chriſten ſehr: Werden aber durch Kaͤyſer Conradum gedemuͤtiget. 52. Bela ein Hungriſcher Fuͤrſte/ der hernach Koͤnig in Hungern geworden iſt/ regieret bey xxxv. Jahren in Hinter Pommeren. 53. Vnter den Lutitiern oder Wilzen erhebet ſich eine groſſe innerliche Auffruhr: Vnd es ruffen etliche wider die anderen die Daͤhnen/ Sach- ſen vnd Mechelenburger zu huͤlffe. 54. Die Daͤhnen vnnd Mechelenburger fallen Julin an/ vnd erſchlagen Fuͤrſt Ratibor mit acht Soͤhnen: Bleibt aber nicht vngerochen. 55. Die Wendiſche Nation uͤbet groſſe Tyran- ney auffs newe an den Chriſten/ wil den Sachſen nach Hertzog Bernhardi Todte nicht mehr Tribut geben/ auch von den Mechelen- burgiſchen Fuͤrſten nicht mehr wiſſen/ ſondern erwehlet Critonem einen Lutitier/ oder ja ei- nen Ruͤgianer/ zum General/ der biß in Holl- ſtein ſein Regiment erſtrecket/ vnd Luͤbeck zur Stadt anleget. 56. Nach Critonis Todte nimbt ſich Razo der Rugianiſche Fuͤrſt des Regiments uͤber die Wendiſche Nation an. Aber der Mechelbur- giſche Fuͤrſt Heinrich wehret ſich tapffer/ vnd thut einen Einfall in Pommern. 57. Suantibor/ der Pommerſchen Fuͤrſten Stamm/ iſt nicht einer aus des Polniſchen Leſci Nachkommen/ auch nicht aus einem ver- meineten Polniſchen Geſchlechte der Greiff- Herren/ ſondern aus Teutſchem/ Gothiſchem/ Wandaliſchem Gebluͤthe entſproſſen. 58. Sieben Greiffen/ ſo von ſteben Pommer- ſchen Provincen in jhrem Wapen/ zweiffels ohne zum Zeichen der Freyheit/ gefuͤhret wer- den/ zeigen an/ daß ſolche Provincen alle zu einem Volcke/ vnd zwar Pommeriſchen Ge- bluͤtes muͤſſen gehoͤret haben. 59. Die ſieben freye Pommeriſche Provincen haben in vorfallender Kriegeszeit aus den vornembſten Geſchlechtern einen Fuͤrſten er- wehlet/ vnd ſolche Dignitaͤt iſt endlich erblich geworden. 60. Man findet viele Pommeriſche Fuͤrſten vor Suantiboro in den Hiſtorion/ die theils vn- ter ſeine Vorfahren vnd Anherren gehoͤren. 61. Pommeren werffen ſich wegen der Grentze weidlich mit den Polen herumb/ verthedigen dz Schloß Nakel/ vnd helffen Spingnew/ des Polniſchen Hertzogen Vladißlai Sohn/ wie- der zum Lande/ vnd thun einen vergeblichen Verſuch an Zantock. 62. Hertzog Boleßlaff aus Polen belagert Coll- (berg. 63. Fuͤrſt Suantibor aus Pommern wird von ſeinen Vnterthanen gefangen/ vnnd dieſelbe tragen die Vormundſchafft ſeiner vier jungen Printzen Critoni auff. 64. Der Polniſche Feld-Herꝛ Scarbimir wird von den Pom̃eren geſchlagen/ vnd die Polen verbinden ſich mit den Daͤhnen wider Pom- meren/ fallen ſie von beyden ſeiten an/ vnd es kompt Nicolaus der Koͤnig von Dennemarck mit dem Polniſchen Hertzog Boleßlaffen fuͤr Vſedom zuſammen. 56. Die vier Junge Pommeriſche Fuͤrſten/ vn- ter denen Wartißlaff/ als der aͤltiſte/ die Re- gierung fuͤhret/ ſtellen nach jhres Vatern Suantibori Todte alles ſehr kluͤglich an. 66. Die Polniſche Kriege gehen wieder an/ es kommen die Pom̃ern biß an Gnieſen/ nehmen den Archidiaconũ Martinum gefangen/ vnd entfuͤhren etlichen Kirchenſchmuck/ den ſie doch durch GOttes geſtrenge Vrtheil muͤſten wieder geben. 67. Die

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Erstes Buch Deß Alten Pommer-Landes. Bd. 1. Stettin, 1639, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland01_1639/27>, abgerufen am 23.11.2024.