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Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639.

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Das Ander Buch/
kam das gantze Heer der Dähnen vnnd Sachsen/
nach erholetem Rath Keysers Conradi/ für Demmin/
allda/ wie man vorgab/ die Lutitier den Dähnen
zu trotze gehauset vnd gehe get weren. Solche Stadt
war mit Pommerischem Fürstlichem Volck aus An-
ordnung Fürst Ratiboren wol besetzet. Derowe-
gen ist daselbst nichts mit Gewalt außgerichtet/ son-
dern die Sache zum gütlichen Vertrage gebracht
worden.

Nach der Dähnen vnd Sachsen Abzuge/ rücket
Fürst Ratibor/ wider welchen die Rugianer sich jm-
mer feindlich bezeigeten/ mit seinem Volck für Barth/
Grimmen/ vnnd Tribbesces/ nimbt solche Oerter
mit Gewalt hinweg/ vnnd bringet sie zum Glauben.
Vnd also sind die Rugianer vom fästen Lande in die
Jnsul getrieben/ vnd jhre Macht enger eingespannen.

77.
Vnterscheidliche
Regierungen in
Pommeren zu
einer Zeit nach
Ratibori todte.

Bald aber stirbet dieser löbliche Fürst Ratibor
im Jahr mcli. nach deme er den Weinberg Christi zu
erweitern sich sehr hette angelegen seyn lassen/ auch zu
dem Ende zwey reiche Klöster gestifftet/ als Solpe/
Benedictiner Ordens an der Peene/ welchem Bi-

A. C. 1151.schoff Albertus den Zehenden im Lande Großwyn
abtrat/ vnnd Grobe/ Praemonstratenser Ordens im
Lande zu Vsedom. Er verlesset zwene Söhne Wartiß-
laff vnd Suantipolck des Nahmens die Andere/ wel-
che die Stadt Stettin/ vnnd ein theil am Lande Stet-
tin nebenst der New-Marck einbekamen. Jhre Vet-
tern/ Wartißlai des Ersten Söhne/ als Bogißlaff
II.
vnd Casimirus I. regiereten im andern Theil des Lan-
des Stettin/ vnd in Vor-Pommeren. Zubißlaff hatte
gantz Hinter-Pommeren ein/ zwischen der Persante/

Bra/

Das Ander Buch/
kam das gantze Heer der Daͤhnen vnnd Sachſen/
nach erholetem Rath Keyſers Conradi/ fuͤr Demmin/
allda/ wie man vorgab/ die Lutitier den Daͤhnen
zu trotze gehauſet vnd gehe get weren. Solche Stadt
war mit Pommeriſchem Fuͤrſtlichem Volck aus An-
ordnung Fuͤrſt Ratiboren wol beſetzet. Derowe-
gen iſt daſelbſt nichts mit Gewalt außgerichtet/ ſon-
dern die Sache zum guͤtlichen Vertrage gebracht
worden.

Nach der Daͤhnen vnd Sachſen Abzuge/ ruͤcket
Fuͤrſt Ratibor/ wider welchen die Rugianer ſich jm-
mer feindlich bezeigeten/ mit ſeinem Volck fuͤr Barth/
Grimmen/ vnnd Tribbeſces/ nimbt ſolche Oerter
mit Gewalt hinweg/ vnnd bringet ſie zum Glauben.
Vnd alſo ſind die Rugianer vom faͤſten Lande in die
Jnſul getrieben/ vnd jhre Macht enger eingeſpannen.

77.
Vnterſcheidliche
Regierungen in
Pommeren zu
einer Zeit nach
Ratibori todte.

Bald aber ſtirbet dieſer loͤbliche Fuͤrſt Ratibor
im Jahr mcli. nach deme er den Weinberg Chriſti zu
erweitern ſich ſehr hette angelegen ſeyn laſſen/ auch zu
dem Ende zwey reiche Kloͤſter geſtifftet/ als Solpe/
Benedictiner Ordens an der Peene/ welchem Bi-

A. C. 1151.ſchoff Albertus den Zehenden im Lande Großwyn
abtrat/ vnnd Grobe/ Præmonſtratenſer Ordens im
Lande zu Vſedom. Er verleſſet zwene Soͤhne Wartiß-
laff vnd Suantipolck des Nahmens die Andere/ wel-
che die Stadt Stettin/ vnnd ein theil am Lande Stet-
tin nebenſt der New-Marck einbekamen. Jhre Vet-
tern/ Wartißlai des Erſten Soͤhne/ als Bogißlaff
II.
vnd Caſimirus I. regiereten im andern Theil des Lan-
des Stettin/ vnd in Vor-Pommeren. Zubißlaff hatte
gantz Hinter-Pommeren ein/ zwiſchen der Perſante/

Bra/
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[246/0126] Das Ander Buch/ kam das gantze Heer der Daͤhnen vnnd Sachſen/ nach erholetem Rath Keyſers Conradi/ fuͤr Demmin/ allda/ wie man vorgab/ die Lutitier den Daͤhnen zu trotze gehauſet vnd gehe get weren. Solche Stadt war mit Pommeriſchem Fuͤrſtlichem Volck aus An- ordnung Fuͤrſt Ratiboren wol beſetzet. Derowe- gen iſt daſelbſt nichts mit Gewalt außgerichtet/ ſon- dern die Sache zum guͤtlichen Vertrage gebracht worden. Nach der Daͤhnen vnd Sachſen Abzuge/ ruͤcket Fuͤrſt Ratibor/ wider welchen die Rugianer ſich jm- mer feindlich bezeigeten/ mit ſeinem Volck fuͤr Barth/ Grimmen/ vnnd Tribbeſces/ nimbt ſolche Oerter mit Gewalt hinweg/ vnnd bringet ſie zum Glauben. Vnd alſo ſind die Rugianer vom faͤſten Lande in die Jnſul getrieben/ vnd jhre Macht enger eingeſpannen. Bald aber ſtirbet dieſer loͤbliche Fuͤrſt Ratibor im Jahr mcli. nach deme er den Weinberg Chriſti zu erweitern ſich ſehr hette angelegen ſeyn laſſen/ auch zu dem Ende zwey reiche Kloͤſter geſtifftet/ als Solpe/ Benedictiner Ordens an der Peene/ welchem Bi- ſchoff Albertus den Zehenden im Lande Großwyn abtrat/ vnnd Grobe/ Præmonſtratenſer Ordens im Lande zu Vſedom. Er verleſſet zwene Soͤhne Wartiß- laff vnd Suantipolck des Nahmens die Andere/ wel- che die Stadt Stettin/ vnnd ein theil am Lande Stet- tin nebenſt der New-Marck einbekamen. Jhre Vet- tern/ Wartißlai des Erſten Soͤhne/ als Bogißlaff II. vnd Caſimirus I. regiereten im andern Theil des Lan- des Stettin/ vnd in Vor-Pommeren. Zubißlaff hatte gantz Hinter-Pommeren ein/ zwiſchen der Perſante/ Bra/ A. C. 1151.

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland02_1639/126>, abgerufen am 22.12.2024.