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Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639.

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Vom alten Wendischen Pommerlande.
erjnnerte/ als ersuchete Er jhn anjetzo/ sich nicht dar-
über zu beschweren/ daß Er die bemeldte Fürsten/ als
Freunde/ zu sich kommen liesse. Darauff antwortet
der König höfflich/ solches sey nicht eine genugsame
Vrsache/ die den Kayser aus seinem Gezellte hette er-
heben mögen: Denn solches hette auch wol durch
einen Boten/ oder den wenigsten zwischen jhnen/ so
nicht allein mit Magschafft verwand/ sondern auch
sonst in höhester Freundschafft verbunden weren/ mö-
gen außgerichtet werden. Vnd gab also dem Begehren
darauf gantz leichtlich stat. Derowegen/ als die Fürsten
von Pommern in des Käysers Lager ankamen/ seyn
sie mit dem Hertzoglichen Nahmen begabet/ vnd am
Stande erhöhet worden. Vnnd nach deme sie die Lc-
hens-Pflicht gethan/ verfügeten sie sich wieder an-
heimb. Weil aber Cranzius bey Erzehlung dieser Ge-
schicht/ saget:
Du cali nomine traditis aquilis cun bannerio
in signiuntur:
Es ward den Fürsten aus Pommern der
Hertzogliche Nahme gegeben/ vnd dabey die Adeler
mit dem Banier gereichet oder geliefert: Als wollen
etliche die Warheit dieser Geschicht/ vnd also Cranzij
Glauben selbst/ in Zweifel ziehen/ weil die Pommerische
Hertzogen nie einen oder mehr Adler im Wapen ge-
führet haben. Vnd ob wol vor deme etliche geantwor-
tet haben/ daß Kayser Fridericus zwar den Fürsten aus
Pommeren einen Adler ins Wapen gegeben habe/ wel-
chen sie doch nicht haben gebrauchen/ sondern mit den
Greiffen zufrieden seyn wollen/ so ist doch dieses des
Cranzij meynung nicht/ dz den Pommerschen Fürsten sey
ein oder mehr Adler ins Wapen gegeben/ sondern das
wil er nur andeuten/ daß die Fürsten mit einer gewissen

Ceremo-

Vom alten Wendiſchen Pommerlande.
erjnnerte/ als erſuchete Er jhn anjetzo/ ſich nicht dar-
uͤber zu beſchweren/ daß Er die bemeldte Fuͤrſten/ als
Freunde/ zu ſich kommen lieſſe. Darauff antwortet
der Koͤnig hoͤfflich/ ſolches ſey nicht eine genugſame
Vrſache/ die den Kayſer aus ſeinem Gezellte hette er-
heben moͤgen: Denn ſolches hette auch wol durch
einen Boten/ oder den wenigſten zwiſchen jhnen/ ſo
nicht allein mit Magſchafft verwand/ ſondern auch
ſonſt in hoͤheſter Freundſchafft verbundẽ weren/ moͤ-
gen außgerichtet werden. Vnd gab alſo dem Begehrẽ
darauf gantz leichtlich ſtat. Derowegẽ/ als die Fuͤrſten
von Pommern in des Kaͤyſers Lager ankamen/ ſeyn
ſie mit dem Hertzoglichen Nahmen begabet/ vnd am
Stande erhoͤhet worden. Vnnd nach deme ſie die Lc-
hens-Pflicht gethan/ verfuͤgeten ſie ſich wieder an-
heimb. Weil aber Cranzius bey Erzehlung dieſer Ge-
ſchicht/ ſaget:
Du cali nomine traditis aquilis cũ bannerio
in ſigniuntur:
Es ward den Fuͤrſten aus Pommern der
Hertzogliche Nahme gegeben/ vnd dabey die Adeler
mit dem Banier gereichet oder geliefert: Als wollen
etliche die Warheit dieſer Geſchicht/ vnd alſo Cranzij
Glauben ſelbſt/ in Zweifel ziehen/ weil die Pom̃eriſche
Hertzogen nie einen oder mehr Adler im Wapen ge-
fuͤhret habẽ. Vnd ob wol vor deme etliche geantwor-
tet habẽ/ daß Kayſer Fridericus zwar den Fuͤrſten aus
Pom̃eren einen Adler ins Wapen gegeben habe/ wel-
chen ſie doch nicht haben gebrauchen/ ſondern mit dẽ
Greiffen zufrieden ſeyn wollen/ ſo iſt doch dieſes des
Cranzij meynung nicht/ dz den Pom̃erſchen Fuͤrſten ſey
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[263/0143] Vom alten Wendiſchen Pommerlande. erjnnerte/ als erſuchete Er jhn anjetzo/ ſich nicht dar- uͤber zu beſchweren/ daß Er die bemeldte Fuͤrſten/ als Freunde/ zu ſich kommen lieſſe. Darauff antwortet der Koͤnig hoͤfflich/ ſolches ſey nicht eine genugſame Vrſache/ die den Kayſer aus ſeinem Gezellte hette er- heben moͤgen: Denn ſolches hette auch wol durch einen Boten/ oder den wenigſten zwiſchen jhnen/ ſo nicht allein mit Magſchafft verwand/ ſondern auch ſonſt in hoͤheſter Freundſchafft verbundẽ weren/ moͤ- gen außgerichtet werden. Vnd gab alſo dem Begehrẽ darauf gantz leichtlich ſtat. Derowegẽ/ als die Fuͤrſten von Pommern in des Kaͤyſers Lager ankamen/ ſeyn ſie mit dem Hertzoglichen Nahmen begabet/ vnd am Stande erhoͤhet worden. Vnnd nach deme ſie die Lc- hens-Pflicht gethan/ verfuͤgeten ſie ſich wieder an- heimb. Weil aber Cranzius bey Erzehlung dieſer Ge- ſchicht/ ſaget: Du cali nomine traditis aquilis cũ bannerio in ſigniuntur: Es ward den Fuͤrſten aus Pommern der Hertzogliche Nahme gegeben/ vnd dabey die Adeler mit dem Banier gereichet oder geliefert: Als wollen etliche die Warheit dieſer Geſchicht/ vnd alſo Cranzij Glauben ſelbſt/ in Zweifel ziehen/ weil die Pom̃eriſche Hertzogen nie einen oder mehr Adler im Wapen ge- fuͤhret habẽ. Vnd ob wol vor deme etliche geantwor- tet habẽ/ daß Kayſer Fridericus zwar den Fuͤrſten aus Pom̃eren einen Adler ins Wapen gegeben habe/ wel- chen ſie doch nicht haben gebrauchen/ ſondern mit dẽ Greiffen zufrieden ſeyn wollen/ ſo iſt doch dieſes des Cranzij meynung nicht/ dz den Pom̃erſchen Fuͤrſten ſey ein oder mehr Adler ins Wapen gegeben/ ſondern das wil er nur andeutẽ/ daß die Fuͤrſten mit einer gewiſſen Ceremo-

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland02_1639/143>, abgerufen am 22.12.2024.