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Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639.

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Vom Alten Wendischen Pommerlande.
einem Streiffen in das Culmische Land alles verhee-
ret/ vnd bey dc. Mann von des Ordens Volck auffge-
klopffet. Die Ordens-Herren ziehen jhme entgegen/
schlagen sich mit jhme bey dem See Renzin/ darin vn-
ser Hertzogk das Feld behalten hat/ daß kaum des
Ordens Land-Marschalck selbst xx. davon gekom-
men ist.

Drauff rücket er für Culm/ da daßmahl auffm
Schloß seine Geissel/ die er dem Orden gegeben het-
te/ verwahret wurden/ könte aber nichts dafür schaf-
fen. Drumb da er vernam/ daß die Geissel bey Nacht
auff das Schloß Sartowitz/ vnd von dannen in Oe-
sterreich gesand waren/ daß sie besser bewahret wür-
den/ brach er von dannen auff/ vnd fiel Casimiro/ dem
Hertzog auß der Kiaw oder Koya/ der dem Orden
Beystand leistete/ ins Land/ vnd machete allenthalben
Beuthe: Bawete auch auff beyden seiten der Weyssel
zwey Schlösser/ als Zanthier vnd Schweitz/ vnd fü-
gete den Polen vnnd dem Orden viele Schaden dar-
aus zu. Vnd ob wol die Creutz-Herren auch auff der
anderen seyten der Weyssel beym Choln auff dem
Butterberge/ eine Feste auff legeten/ darauß sie den
Baw der beyden Pommerischen Schlösser wehre-
ten/ so sind dennoch dieselbe vollenführet worden.

Sonst erzehlet man eine merckliche Geschicht/98.
Suantipolck
were fast durch
einen Hofe Pos-
seu vmbs Leben
kommen.

die zu dieser Zeit/ da sich die Pommeren vnd Ordens-
leute besagter massen überwurffen/ zugetragen hat.
Dann da Hertzogk Suantipolck ein mahl an der
Weyssel Mittag-Mal hielt/ vnd einen Hofe Possen an
einem seiner Hofelente anrichten wolte/ der sonst sich
wol in den Handel schicken könte/ aber die Ordens-

Herren
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Vom Alten Wendiſchen Pommerlande.
einem Streiffen in das Culmiſche Land alles verhee-
ret/ vnd bey dc. Mann von des Ordens Volck auffge-
klopffet. Die Ordens-Herren ziehen jhme entgegen/
ſchlagen ſich mit jhme bey dem See Renzin/ darin vn-
ſer Hertzogk das Feld behalten hat/ daß kaum des
Ordens Land-Marſchalck ſelbſt xx. davon gekom-
men iſt.

Drauff ruͤcket er fuͤr Culm/ da daßmahl auffm
Schloß ſeine Geiſſel/ die er dem Orden gegeben het-
te/ verwahret wurden/ koͤnte aber nichts dafuͤr ſchaf-
fen. Drumb da er vernam/ daß die Geiſſel bey Nacht
auff das Schloß Sartowitz/ vnd von dannen in Oe-
ſterreich geſand waren/ daß ſie beſſer bewahret wuͤr-
den/ brach er von dannen auff/ vnd fiel Caſimiro/ dem
Hertzog auß der Kiaw oder Koya/ der dem Orden
Beyſtand leiſtete/ ins Land/ vnd machete allenthalben
Beuthe: Bawete auch auff beyden ſeiten der Weyſſel
zwey Schloͤſſer/ als Zanthier vnd Schweitz/ vnd fuͤ-
gete den Polen vnnd dem Orden viele Schaden dar-
aus zu. Vnd ob wol die Creutz-Herren auch auff der
anderen ſeyten der Weyſſel beym Choln auff dem
Butterberge/ eine Feſte auff legeten/ darauß ſie den
Baw der beyden Pommeriſchen Schloͤſſer wehre-
ten/ ſo ſind dennoch dieſelbe vollenfuͤhret worden.

Sonſt erzehlet man eine merckliche Geſchicht/98.
Suantipolck
were faſt durch
einen Hofe Poſ-
ſeu vmbs Leben
kommen.

die zu dieſer Zeit/ da ſich die Pommeren vnd Ordens-
leute beſagter maſſen uͤberwurffen/ zugetragen hat.
Dann da Hertzogk Suantipolck ein mahl an der
Weyſſel Mittag-Mal hielt/ vnd einen Hofe Poſſen an
einem ſeiner Hofelente anrichten wolte/ der ſonſt ſich
wol in den Handel ſchicken koͤnte/ aber die Ordens-

Herren
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[281/0161] Vom Alten Wendiſchen Pommerlande. einem Streiffen in das Culmiſche Land alles verhee- ret/ vnd bey dc. Mann von des Ordens Volck auffge- klopffet. Die Ordens-Herren ziehen jhme entgegen/ ſchlagen ſich mit jhme bey dem See Renzin/ darin vn- ſer Hertzogk das Feld behalten hat/ daß kaum des Ordens Land-Marſchalck ſelbſt xx. davon gekom- men iſt. Drauff ruͤcket er fuͤr Culm/ da daßmahl auffm Schloß ſeine Geiſſel/ die er dem Orden gegeben het- te/ verwahret wurden/ koͤnte aber nichts dafuͤr ſchaf- fen. Drumb da er vernam/ daß die Geiſſel bey Nacht auff das Schloß Sartowitz/ vnd von dannen in Oe- ſterreich geſand waren/ daß ſie beſſer bewahret wuͤr- den/ brach er von dannen auff/ vnd fiel Caſimiro/ dem Hertzog auß der Kiaw oder Koya/ der dem Orden Beyſtand leiſtete/ ins Land/ vnd machete allenthalben Beuthe: Bawete auch auff beyden ſeiten der Weyſſel zwey Schloͤſſer/ als Zanthier vnd Schweitz/ vnd fuͤ- gete den Polen vnnd dem Orden viele Schaden dar- aus zu. Vnd ob wol die Creutz-Herren auch auff der anderen ſeyten der Weyſſel beym Choln auff dem Butterberge/ eine Feſte auff legeten/ darauß ſie den Baw der beyden Pommeriſchen Schloͤſſer wehre- ten/ ſo ſind dennoch dieſelbe vollenfuͤhret worden. Sonſt erzehlet man eine merckliche Geſchicht/ die zu dieſer Zeit/ da ſich die Pommeren vnd Ordens- leute beſagter maſſen uͤberwurffen/ zugetragen hat. Dann da Hertzogk Suantipolck ein mahl an der Weyſſel Mittag-Mal hielt/ vnd einen Hofe Poſſen an einem ſeiner Hofelente anrichten wolte/ der ſonſt ſich wol in den Handel ſchicken koͤnte/ aber die Ordens- Herren 98. Suantipolck were faſt durch einen Hofe Poſ- ſeu vmbs Leben kommen. V v

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland02_1639/161>, abgerufen am 22.12.2024.