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Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639.

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Das Ander Buch/
erwehlet worden/ seinen Grimm wider die Christen
als fort blicken lassen; Hat erstlich Buthuen/ welcher
mit hülffe der Sachsen sein Väterliches Land wieder
erobern wolte/ in dem Schloß Plöne belagert/ vnd als
er sich ergab/ wider gegebenen Glauben erschlagen.
Hernach hat er sich gantz Nordalbingen/ da die Hol-
steiner/ Stormarser/ vnd Dithmarser wohnen/ bemäch-
tiget/ auch die Stadt Lübeck bey der Suarte erstlich
erbawet. Als er also viel Jahr mächtiglich biß in sein

Cranz. lib. 3.
Vand. cap.
18.
hohes Alter regierete/ kamb endlich Heinrich/ Gott-
schalcken ander Sohn/ mit grosser Macht aus Den-
nemarck/ vnd erhielt endlich/ daß jhm Crito etliche
Oerter gütlich abtrat. Doch gedachte Crito jhn hin-
terlistig vmbzubringen. Solches jammerte Critonis
Gemahl/ die Slavinam/ Suantibori des Pommeri-
schen Fürsten Tochter/ die als eine/ wo nicht offentli-
che/ doch heimliche Christin solche Vnthat jhres Her-
ren jhr nicht gefallen ließ/ vnd zeigete es Heinrich an/
daß er sich hüten möchte. Welcher dann auch ehe
fertig wird/ erschläget Critonem in einem Panquet/
darzu er jhn hätte eingeladen/ vnd vermählet sich ge-
meldte Pommerische Slavinam.

Solches wollen die Slaven an Heinrich re-
chen. Aber er verbindet sich mit Magno dem Hertzo-
gen aus Sachsen/ vnd mit den Holsteinern/ Stor-
marsern/ vnd Dithmarsein/ schläget auffm Fel-
de Zemlaw in Mechelenburg jhrer eine grosse Män-
ge/ vnd richtet also wieder in etwas die Christliche Re-
ligion an.

56.
Nach Critonis

Aber Raze ein Fürst der Rügianer/ namb sich
nach Critonis Todte des Handels an/ setzete sich mit

seinen

Das Ander Buch/
erwehlet worden/ ſeinen Grim̃ wider die Chriſten
als fort blicken laſſen; Hat erſtlich Buthuen/ welcher
mit huͤlffe der Sachſen ſein Vaͤterliches Land wieder
erobern wolte/ in dem Schloß Ploͤne belagert/ vñ als
er ſich ergab/ wider gegebenen Glauben erſchlagen.
Hernach hat er ſich gantz Nordalbingen/ da die Hol-
ſteiner/ Stormarſer/ vñ Dithmarſer wohnẽ/ bemaͤch-
tiget/ auch die Stadt Luͤbeck bey der Suarte erſtlich
erbawet. Als er alſo viel Jahr maͤchtiglich biß in ſein

Cranz. lib. 3.
Vand. cap.
18.
hohes Alter regierete/ kamb endlich Heinrich/ Gott-
ſchalcken ander Sohn/ mit groſſer Macht aus Den-
nemarck/ vnd erhielt endlich/ daß jhm Crito etliche
Oerter guͤtlich abtrat. Doch gedachte Crito jhn hin-
terliſtig vmbzubringen. Solches jammerte Critonis
Gemahl/ die Slavinam/ Suantibori des Pommeri-
ſchen Fuͤrſten Tochter/ die als eine/ wo nicht offentli-
che/ doch heimliche Chriſtin ſolche Vnthat jhres Her-
ren jhr nicht gefallen ließ/ vnd zeigete es Heinrich an/
daß er ſich huͤten moͤchte. Welcher dann auch ehe
fertig wird/ erſchlaͤget Critonem in einem Panquet/
darzu er jhn haͤtte eingeladen/ vnd vermaͤhlet ſich ge-
meldte Pommeriſche Slavinam.

Solches wollen die Slaven an Heinrich re-
chen. Aber er verbindet ſich mit Magno dem Hertzo-
gen aus Sachſen/ vnd mit den Holſteinern/ Stor-
marſern/ vnd Dithmarſein/ ſchlaͤget auffm Fel-
de Zemlaw in Mechelenburg jhrer eine groſſe Maͤn-
ge/ vnd richtet alſo wieder in etwas die Chriſtliche Re-
ligion an.

56.
Nach Critonis

Aber Raze ein Fuͤrſt der Ruͤgianer/ namb ſich
nach Critonis Todte des Handels an/ ſetzete ſich mit

ſeinen
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[204/0084] Das Ander Buch/ erwehlet worden/ ſeinen Grim̃ wider die Chriſten als fort blicken laſſen; Hat erſtlich Buthuen/ welcher mit huͤlffe der Sachſen ſein Vaͤterliches Land wieder erobern wolte/ in dem Schloß Ploͤne belagert/ vñ als er ſich ergab/ wider gegebenen Glauben erſchlagen. Hernach hat er ſich gantz Nordalbingen/ da die Hol- ſteiner/ Stormarſer/ vñ Dithmarſer wohnẽ/ bemaͤch- tiget/ auch die Stadt Luͤbeck bey der Suarte erſtlich erbawet. Als er alſo viel Jahr maͤchtiglich biß in ſein hohes Alter regierete/ kamb endlich Heinrich/ Gott- ſchalcken ander Sohn/ mit groſſer Macht aus Den- nemarck/ vnd erhielt endlich/ daß jhm Crito etliche Oerter guͤtlich abtrat. Doch gedachte Crito jhn hin- terliſtig vmbzubringen. Solches jammerte Critonis Gemahl/ die Slavinam/ Suantibori des Pommeri- ſchen Fuͤrſten Tochter/ die als eine/ wo nicht offentli- che/ doch heimliche Chriſtin ſolche Vnthat jhres Her- ren jhr nicht gefallen ließ/ vnd zeigete es Heinrich an/ daß er ſich huͤten moͤchte. Welcher dann auch ehe fertig wird/ erſchlaͤget Critonem in einem Panquet/ darzu er jhn haͤtte eingeladen/ vnd vermaͤhlet ſich ge- meldte Pommeriſche Slavinam. Cranz. lib. 3. Vand. cap. 18. Solches wollen die Slaven an Heinrich re- chen. Aber er verbindet ſich mit Magno dem Hertzo- gen aus Sachſen/ vnd mit den Holſteinern/ Stor- marſern/ vnd Dithmarſein/ ſchlaͤget auffm Fel- de Zemlaw in Mechelenburg jhrer eine groſſe Maͤn- ge/ vnd richtet alſo wieder in etwas die Chriſtliche Re- ligion an. Aber Raze ein Fuͤrſt der Ruͤgianer/ namb ſich nach Critonis Todte des Handels an/ ſetzete ſich mit ſeinen

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland02_1639/84>, abgerufen am 22.12.2024.