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Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639.

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Vom Alten Wendischen Pommerlande.
Land vnter der Türckischen Sprache vnd Gebieth
der Stamm der alten Griechischen Völcker nicht
gantz verloschen ist.

Derowegen sind andere der Meynung/ daß
Fürst Suantiborus von den alten Teutschen Gothen
vnd Wandaliern her entsprossen sey: Worzu vielleicht
einer diesen Beweiß führen köndte/ daß die Wapen
der Pommerischen Fürsten/ die einen fliegenden Greiff/
vnd der alten Gothen/ die einen fliegenden Drachen
führten/ etwa eins seyn mögen/ weil vielleicht der flie-
gende Greiff/ insonderheit der Vßdomische mit ei-
nem Fisch-Schwantz für einen fliegenden Drachen
möchte von einem oder dem andren angesehen seyn.

58.
Sieben Greif-
fen/ so von sieben
Pommerschen
Provincien in
jhrem Wapen/
zweiffels ohne
zum Zeichen der
Freyheit/ gefüh-
ret seyn/ zeigen
an/ daß solche
Provincien alle
zu einem Volcke/
vnd zwar Pom-
merischen Ge-
blütes müssen
gehöret haben.
Paul. Frideborn.
Chron. Stetin.
lib.
1. p. 10.
Val. ab Eichstet
& aliorun Chron.
Pom. M. S.

Aber so weit wil ich nicht gehen/ sondern nur
diß zu mehrem Nachricht erwehnen/ daß neun Pro-
vincien des Pommerlandes gezehlet werden/ dero
Wapen sich auch die Pommerische Fürsten ge-
brauchen.

Das Hertzogthumb Stettin begreifft in sich/
was mitten im Lande/ vmb vnd an der Oder lieget/
vnd hat sich vorzeiten weit durch die Vcker vnd Ne-
we-Marck erstrecket.

Das Hertzogthumb Pommern ist eygentlich
das Landt/ so nähest am Meer lieget/ vnd erstrecket
sich von Wollin biß in Pommerellien oder das Her-
tzogthumb Wenden vnd Cassuben. Dabey ist gleich-
wol dieses zu mercken/ daß sich der Pommerische Na-
me allgemach über das gantze Land erstrecket hat/ al-
so daß gantz Pommeren in Vor- vnd Hinter-Pomme-
ren ist getheilet worden/ doch nicht auff einerley
weise. Dann in der allerersten Theilung dieses Lan-

des/
L l

Vom Alten Wendiſchen Pommerlande.
Land vnter der Tuͤrckiſchen Sprache vnd Gebieth
der Stamm der alten Griechiſchen Voͤlcker nicht
gantz verloſchen iſt.

Derowegen ſind andere der Meynung/ daß
Fuͤrſt Suantiborus von den alten Teutſchen Gothen
vnd Wandaliern her entſproſſen ſey: Worzu vielleicht
einer dieſen Beweiß fuͤhren koͤndte/ daß die Wapen
der Pom̃eriſchen Fuͤrſten/ die einen fliegenden Greiff/
vnd der alten Gothen/ die einen fliegenden Drachen
fuͤhrten/ etwa eins ſeyn moͤgen/ weil vielleicht der flie-
gende Greiff/ inſonderheit der Vßdomiſche mit ei-
nem Fiſch-Schwantz fuͤr einen fliegenden Drachen
moͤchte von einem oder dem andren angeſehen ſeyn.

58.
Sieben Greif-
fen/ ſo von ſiebẽ
Pommerſchen
Provincien in
jhrem Wapen/
zweiffels ohne
zum Zeichen der
Freyheit/ gefuͤh-
ret ſeyn/ zeigen
an/ daß ſolche
Provincien alle
zu einem Volcke/
vnd zwar Pom-
meriſchen Ge-
bluͤtes muͤſſen
gehoͤret haben.
Paul. Frideborn.
Chron. Stetin.
lib.
1. p. 10.
Val. ab Eichſtet
& aliorũ Chron.
Pom. M. S.

Aber ſo weit wil ich nicht gehen/ ſondern nur
diß zu mehrem Nachricht erwehnen/ daß neun Pro-
vincien des Pommerlandes gezehlet werden/ dero
Wapen ſich auch die Pommeriſche Fuͤrſten ge-
brauchen.

Das Hertzogthumb Stettin begreifft in ſich/
was mitten im Lande/ vmb vnd an der Oder lieget/
vnd hat ſich vorzeiten weit durch die Vcker vnd Ne-
we-Marck erſtrecket.

Das Hertzogthumb Pommern iſt eygentlich
das Landt/ ſo naͤheſt am Meer lieget/ vnd erſtrecket
ſich von Wollin biß in Pommerellien oder das Her-
tzogthumb Wenden vnd Caſſuben. Dabey iſt gleich-
wol dieſes zu mercken/ daß ſich der Pommeriſche Na-
me allgemach uͤber das gantze Land erſtrecket hat/ al-
ſo daß gantz Pommeren in Vor- vnd Hinter-Pomme-
ren iſt getheilet worden/ doch nicht auff einerley
weiſe. Dann in der allererſten Theilung dieſes Lan-

des/
L l
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[209/0089] Vom Alten Wendiſchen Pommerlande. Land vnter der Tuͤrckiſchen Sprache vnd Gebieth der Stamm der alten Griechiſchen Voͤlcker nicht gantz verloſchen iſt. Derowegen ſind andere der Meynung/ daß Fuͤrſt Suantiborus von den alten Teutſchen Gothen vnd Wandaliern her entſproſſen ſey: Worzu vielleicht einer dieſen Beweiß fuͤhren koͤndte/ daß die Wapen der Pom̃eriſchen Fuͤrſten/ die einen fliegenden Greiff/ vnd der alten Gothen/ die einen fliegenden Drachen fuͤhrten/ etwa eins ſeyn moͤgen/ weil vielleicht der flie- gende Greiff/ inſonderheit der Vßdomiſche mit ei- nem Fiſch-Schwantz fuͤr einen fliegenden Drachen moͤchte von einem oder dem andren angeſehen ſeyn. Aber ſo weit wil ich nicht gehen/ ſondern nur diß zu mehrem Nachricht erwehnen/ daß neun Pro- vincien des Pommerlandes gezehlet werden/ dero Wapen ſich auch die Pommeriſche Fuͤrſten ge- brauchen. Das Hertzogthumb Stettin begreifft in ſich/ was mitten im Lande/ vmb vnd an der Oder lieget/ vnd hat ſich vorzeiten weit durch die Vcker vnd Ne- we-Marck erſtrecket. Das Hertzogthumb Pommern iſt eygentlich das Landt/ ſo naͤheſt am Meer lieget/ vnd erſtrecket ſich von Wollin biß in Pommerellien oder das Her- tzogthumb Wenden vnd Caſſuben. Dabey iſt gleich- wol dieſes zu mercken/ daß ſich der Pommeriſche Na- me allgemach uͤber das gantze Land erſtrecket hat/ al- ſo daß gantz Pommeren in Vor- vnd Hinter-Pomme- ren iſt getheilet worden/ doch nicht auff einerley weiſe. Dann in der allererſten Theilung dieſes Lan- des/ L l

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland02_1639/89>, abgerufen am 09.11.2024.