Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerlande.

te sich zur Ruhe wiederumb in sein Hinter Pommern
begeben/ der Wind aber setzete sich jhme mit einem
grossen Sturm gar entgegen/ darin er in grosse
Lebens gefahr kam/ vnd wol xij. Schiffe verlohr/
vnd ward er in Zeeland getrieben/ da er den Winter
über auff dem Hause Werdingsburg verbleiben mu-
ste. An diesen Ort ließ er die Reichs Räthe zu sich er-
fordern/ legete jhnen vernunfftige Vrsachen für/ war-
umb jhm/ die Reiche länger zu verwalten/ bedenck-
lich fiele/ vnd hielt nochmahlen wegen seines Vettern
Bogißlai an/ denselben zur Cron zu beforderen.
Aber sie wandten jhres Reichs Gerechtigkeit für/ das
es ein frey Wahl Reich were/ vnd baten jhnen die
Macht/ einen König zu erwehlen/ frey zulassen/ so
wolten sie wissen/ wie sie so wol des Königes/ als des
Reichs geruheten. Also nam er seinen Abscheid von
den Reichs Räthen mit gutem Willen/ vnd siegelte im
Jahr mcdxxxix. mit fünff Schiffen wiederumb inA. C. 1439.
Pommeren/ von welchen jhme abermahlen zwey mit
grossem Gute durch einen Sturmwind vntergangen
seyn. Das ist noch wol eine Heroische That/ vnd den-
selben/ was Diocletianns/ Maximianus/ Carolus V.
vnd andere in übergebung jhrer Reiche gethan ha-
ben/ wo nicht fürzuziehen/ doch wol zuvergleichen.
Doch davon wil ich andere vrtheilen lassen. Also ist
zwar König Erich mit gutem Willen von seinen Vnter-
thanen/ denen er bey xlij. Jahr anfänglich nebenst
Königin Margareta/ hernach allein/ vorgestanden war/
abgezogen. Aber dieselbige fuhren drauff zu/ vnd er-
wehleten Pfalzgraff Christophorum seinen Schwe-Joh. Meursij.
lib. 1. hist. Dan.
A. C. 1448.
ster Sohn nach seinem Abzuge. Er aber behielt

nichts

N n n

Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.

te ſich zur Ruhe wiederumb in ſein Hinter Pommern
begeben/ der Wind aber ſetzete ſich jhme mit einem
groſſen Sturm gar entgegen/ darin er in groſſe
Lebens gefahr kam/ vnd wol xij. Schiffe verlohr/
vnd ward er in Zeeland getrieben/ da er den Winter
uͤber auff dem Hauſe Werdingsburg verbleiben mu-
ſte. An dieſen Ort ließ er die Reichs Raͤthe zu ſich er-
fordern/ legete jhnen vernunfftige Vrſachen fuͤr/ war-
umb jhm/ die Reiche laͤnger zu verwalten/ bedenck-
lich fiele/ vnd hielt nochmahlen wegen ſeines Vettern
Bogißlai an/ denſelben zur Cron zu beforderen.
Aber ſie wandten jhres Reichs Gerechtigkeit fuͤr/ das
es ein frey Wahl Reich were/ vnd baten jhnen die
Macht/ einen Koͤnig zu erwehlen/ frey zulaſſen/ ſo
wolten ſie wiſſen/ wie ſie ſo wol des Koͤniges/ als des
Reichs geruheten. Alſo nam er ſeinen Abſcheid von
den Reichs Raͤthen mit gutem Willen/ vnd ſiegelte im
Jahr mcdxxxix. mit fuͤnff Schiffen wiederumb inA. C. 1439.
Pom̃eren/ von welchen jhme abermahlen zwey mit
groſſem Gute durch einen Sturmwind vntergangen
ſeyn. Das iſt noch wol eine Heroiſche That/ vñ den-
ſelben/ was Diocletianns/ Maximianus/ Carolus V.
vnd andere in uͤbergebung jhrer Reiche gethan ha-
ben/ wo nicht fuͤrzuziehen/ doch wol zuvergleichen.
Doch davon wil ich andere vrtheilen laſſen. Alſo iſt
zwar Koͤnig Erich mit gutem Willen von ſeinen Vnter-
thanen/ denen er bey xlij. Jahr anfaͤnglich nebenſt
Koͤnigin Margareta/ hernach allein/ vorgeſtandẽ war/
abgezogen. Aber dieſelbige fuhren drauff zu/ vnd er-
wehleten Pfalzgraff Chriſtophorum ſeinen Schwe-Joh. Meurſij.
lib. 1. hiſt. Dan.
A. C. 1448.
ſter Sohn nach ſeinem Abzuge. Er aber behielt

nichts

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[399/0105] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. te ſich zur Ruhe wiederumb in ſein Hinter Pommern begeben/ der Wind aber ſetzete ſich jhme mit einem groſſen Sturm gar entgegen/ darin er in groſſe Lebens gefahr kam/ vnd wol xij. Schiffe verlohr/ vnd ward er in Zeeland getrieben/ da er den Winter uͤber auff dem Hauſe Werdingsburg verbleiben mu- ſte. An dieſen Ort ließ er die Reichs Raͤthe zu ſich er- fordern/ legete jhnen vernunfftige Vrſachen fuͤr/ war- umb jhm/ die Reiche laͤnger zu verwalten/ bedenck- lich fiele/ vnd hielt nochmahlen wegen ſeines Vettern Bogißlai an/ denſelben zur Cron zu beforderen. Aber ſie wandten jhres Reichs Gerechtigkeit fuͤr/ das es ein frey Wahl Reich were/ vnd baten jhnen die Macht/ einen Koͤnig zu erwehlen/ frey zulaſſen/ ſo wolten ſie wiſſen/ wie ſie ſo wol des Koͤniges/ als des Reichs geruheten. Alſo nam er ſeinen Abſcheid von den Reichs Raͤthen mit gutem Willen/ vnd ſiegelte im Jahr mcdxxxix. mit fuͤnff Schiffen wiederumb in Pom̃eren/ von welchen jhme abermahlen zwey mit groſſem Gute durch einen Sturmwind vntergangen ſeyn. Das iſt noch wol eine Heroiſche That/ vñ den- ſelben/ was Diocletianns/ Maximianus/ Carolus V. vnd andere in uͤbergebung jhrer Reiche gethan ha- ben/ wo nicht fuͤrzuziehen/ doch wol zuvergleichen. Doch davon wil ich andere vrtheilen laſſen. Alſo iſt zwar Koͤnig Erich mit gutem Willen von ſeinen Vnter- thanen/ denen er bey xlij. Jahr anfaͤnglich nebenſt Koͤnigin Margareta/ hernach allein/ vorgeſtandẽ war/ abgezogen. Aber dieſelbige fuhren drauff zu/ vnd er- wehleten Pfalzgraff Chriſtophorum ſeinen Schwe- ſter Sohn nach ſeinem Abzuge. Er aber behielt nichts A. C. 1439. Joh. Meurſij. lib. 1. hiſt. Dan. A. C. 1448. N n n

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Zitationshilfe:	Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/105>, abgerufen am 24.11.2024.

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