Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.Vom Alten Sächsischen Pommerlande. niges Verantwortschrifft an etliche Reichsstände/ dar-in er beweiset/ dz er die Dähnische Rechte vnd Privi- legia keines weges geschwächet/ noch jhre Festen vnd Schlösser einem Frembden eingehändiget habe. Vnd ob wol Hertzog Bogißlaff aus Pommern nebenst jhme auff die Gerichte vnd Schlösser acht gehabt/ vnd einer oder der ander von seinen Blutsverwandten etwa ein Schloß zuverwalten einbekommen hette/ so were sol- ches mit Vorwissen des gantzen Reichs Raths gesche- hen/ vnd gemelter Hertzog nebenst den andern were nicht fremb/ sondern sein naher Vetter/ vnd hette sich vmbs Reich wol verdienet gemacht. Weiters behaup- tet er/ das durch jhn die drey Reiche nicht getrennet/ sondern dz Band der Einigung jederzeit gesucht were/ vnd das die ware Vrsache aller Trennungen auff die vnruhige Köpffe in Dennemarck zu werffen sey/ wel- chen den auch zuzuschreiben sey/ so ein Vnglück in den Hollsteinischen Kriegen/ vnd sonst/ mit vntergeloffen were: Er habe jederzeit gehandelt/ wie ers zu thun auff sich genommen/ sey aber endlich nit gnugsamb von seinen Vnterthanen versichert gewesen. Vnd drumb sey jhme mit nichten einige Vnruhe im Reiche zuzumes- sen. Was die Kleinodien belanget/ die er habe/ solten sie ja gedencken/ das er von Kindesbein auff das Kö- nigreiche verwaltet/ vnd das nunmehr xxx. Jahre verflossen weren/ da er ein reiches Königliches Fräw- lein geheuratet/ vnd also zum Zierde seines Hauses etwas kostbahres hette können machen lassen. We- re dennoch erbötig/ alles/ was er bey sich hette/ be- sichtigen zulassen/ vnd so etwas mit der Crone Den- nemarck/ vnd nicht seinem oder seiner Gemahlin Wapen gezeichnet were/ solches herauß zugeben. So N n n ij
Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. niges Verantwortſchrifft an etliche Reichsſtaͤnde/ dar-in er beweiſet/ dz er die Daͤhniſche Rechte vnd Privi- legia keines weges geſchwaͤchet/ noch jhre Feſten vnd Schloͤſſer einem Frembden eingehaͤndiget habe. Vñ ob wol Hertzog Bogißlaff aus Pom̃ern nebenſt jhme auff die Gerichte vñ Schloͤſſer acht gehabt/ vnd einer oder der ander von ſeinen Blutsverwandten etwa ein Schloß zuverwalten einbekommen hette/ ſo were ſol- ches mit Vorwiſſen des gantzen Reichs Raths geſche- hen/ vnd gemelter Hertzog nebenſt den andern were nicht fremb/ ſondern ſein naher Vetter/ vnd hette ſich vmbs Reich wol verdienet gemacht. Weiters behaup- tet er/ das durch jhn die drey Reiche nicht getrennet/ ſondern dz Band der Einigung jederzeit geſucht were/ vnd das die ware Vrſache aller Trennungen auff die vnruhige Koͤpffe in Dennemarck zu werffen ſey/ wel- chen den auch zuzuſchreiben ſey/ ſo ein Vngluͤck in den Hollſteiniſchen Kriegen/ vnd ſonſt/ mit vntergeloffen were: Er habe jederzeit gehandelt/ wie ers zu thun auff ſich genom̃en/ ſey aber endlich nit gnugſamb von ſeinen Vnterthanen verſichert geweſen. Vnd drumb ſey jhme mit nichten einige Vnruhe im Reiche zuzumeſ- ſen. Was die Kleinodien belanget/ die er habe/ ſolten ſie ja gedencken/ das er von Kindesbein auff das Koͤ- nigreiche verwaltet/ vnd das nunmehr xxx. Jahre verfloſſen weren/ da er ein reiches Koͤnigliches Fraͤw- lein geheuratet/ vnd alſo zum Zierde ſeines Hauſes etwas koſtbahres hette koͤnnen machen laſſen. We- re dennoch erboͤtig/ alles/ was er bey ſich hette/ be- ſichtigen zulaſſen/ vnd ſo etwas mit der Crone Den- nemarck/ vnd nicht ſeinem oder ſeiner Gemahlin Wapen gezeichnet were/ ſolches herauß zugeben. So N n n ij
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Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.
niges Verantwortſchrifft an etliche Reichsſtaͤnde/ dar-
in er beweiſet/ dz er die Daͤhniſche Rechte vnd Privi-
legia keines weges geſchwaͤchet/ noch jhre Feſten vnd
Schloͤſſer einem Frembden eingehaͤndiget habe. Vñ
ob wol Hertzog Bogißlaff aus Pom̃ern nebenſt jhme
auff die Gerichte vñ Schloͤſſer acht gehabt/ vnd einer
oder der ander von ſeinen Blutsverwandten etwa ein
Schloß zuverwalten einbekommen hette/ ſo were ſol-
ches mit Vorwiſſen des gantzen Reichs Raths geſche-
hen/ vnd gemelter Hertzog nebenſt den andern were
nicht fremb/ ſondern ſein naher Vetter/ vnd hette ſich
vmbs Reich wol verdienet gemacht. Weiters behaup-
tet er/ das durch jhn die drey Reiche nicht getrennet/
ſondern dz Band der Einigung jederzeit geſucht were/
vnd das die ware Vrſache aller Trennungen auff die
vnruhige Koͤpffe in Dennemarck zu werffen ſey/ wel-
chen den auch zuzuſchreiben ſey/ ſo ein Vngluͤck in den
Hollſteiniſchen Kriegen/ vnd ſonſt/ mit vntergeloffen
were: Er habe jederzeit gehandelt/ wie ers zu thun
auff ſich genom̃en/ ſey aber endlich nit gnugſamb von
ſeinen Vnterthanen verſichert geweſen. Vnd drumb
ſey jhme mit nichten einige Vnruhe im Reiche zuzumeſ-
ſen. Was die Kleinodien belanget/ die er habe/ ſolten
ſie ja gedencken/ das er von Kindesbein auff das Koͤ-
nigreiche verwaltet/ vnd das nunmehr xxx. Jahre
verfloſſen weren/ da er ein reiches Koͤnigliches Fraͤw-
lein geheuratet/ vnd alſo zum Zierde ſeines Hauſes
etwas koſtbahres hette koͤnnen machen laſſen. We-
re dennoch erboͤtig/ alles/ was er bey ſich hette/ be-
ſichtigen zulaſſen/ vnd ſo etwas mit der Crone Den-
nemarck/ vnd nicht ſeinem oder ſeiner Gemahlin
Wapen gezeichnet were/ ſolches herauß zugeben.
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