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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Das dritte Buch

ten. Endlich schlug sich Hertzog Ericus II. drein/
verglich einen Schaden gegen den andern/ vnd ge-
both beyden Parthen bey vj. tausent Reinischer Gul-
den/ Friede zu halten.

Kaum war dieser Zwist zum Ende/ so kombt
Dinnies von der Osten Ritter/ zu Waldburg Erbge-
sessen/ mit dc. Pferden für Collberg/ willens/ dieselbe
Stadt zu vberfallen vnnd zuersteigen. Hiezu war
er von den Thumbherren/ darunter er viele Freun-
de hätte/ bewogen/ daß er jhnen/ weil sie mit der
Stadt in grosse Zweyhelligkeit gerahten waren/ zu
Hülffe keme. Aber der Anschlag gieng nicht an/
vnd die Collbergischen wehreten sich tapffer/ vnd setze-
ten also jhrem Feind nach/ daß sie jhn auff dem
Schloß Waldburg belagerten. Doch ist auch
dieser Streit durch vnterhandlung derer von Star-
gard vnd Stolpa auffgegriffen vnd beygeleget
worden.

84.
Zwischen Stettin
vnd Stargard
erhebet sich auch
eine Fehde: Vnd
drüber bekom-
men die Stetti-
nischen mit
Erico II. zuthun-
A. C. 1454.

Noch eine Fehde hat sich in Pommern zwischen
Stettin vnd Stargard wegen der Ausschiffung des
Korns zur Seewart/ derer sich die Stargardischen
anmasseten/ im Jahr mcdliv. eräuget: Denn de Ste-
tinische fielen mit gewehrter Hand den Orth an/ da
die Stargardischen jhre Korn bey der Jhner Auß-
fluß hätten/ nahmen jhnen dasselbe hinwegk/ vnd
verpfäleten die Jhna. Die von Stargard reuneten
die Außfahrt widerumb/ wie sie könten/ klageten vber
Gewalt beym Wolgastischen Herren Erico II. vnd
erhieltens/ das etliche Stettinische Schiffer [;zu]; Wol-
gast angehalten wurden/ bestelleten auch etliche Per-
sonen/ die auff die Kauff leute von Stettin wateten/

vnd

Das dritte Buch

ten. Endlich ſchlug ſich Hertzog Ericus II. drein/
verglich einen Schaden gegen den andern/ vnd ge-
both beyden Parthen bey vj. tauſent Reiniſcher Gul-
den/ Friede zu halten.

Kaum war dieſer Zwiſt zum Ende/ ſo kombt
Dinnies von der Oſten Ritter/ zu Waldburg Erbge-
ſeſſen/ mit dc. Pferden fuͤr Collberg/ willens/ dieſelbe
Stadt zu vberfallen vnnd zuerſteigen. Hiezu war
er von den Thumbherren/ darunter er viele Freun-
de haͤtte/ bewogen/ daß er jhnen/ weil ſie mit der
Stadt in groſſe Zweyhelligkeit gerahten waren/ zu
Huͤlffe keme. Aber der Anſchlag gieng nicht an/
vnd die Collbergiſchen wehreten ſich tapffer/ vnd ſetze-
ten alſo jhrem Feind nach/ daß ſie jhn auff dem
Schloß Waldburg belagerten. Doch iſt auch
dieſer Streit durch vnterhandlung derer von Star-
gard vnd Stolpa auffgegriffen vnd beygeleget
worden.

84.
Zwiſchen Stettin
vnd Stargard
erhebet ſich auch
eine Fehde: Vnd
druͤber bekom-
men die Stetti-
niſchen mit
Erico II. zuthun-
A. C. 1454.

Noch eine Fehde hat ſich in Pommern zwiſchen
Stettin vnd Stargard wegen der Auſſchiffung des
Korns zur Seewart/ derer ſich die Stargardiſchen
anmaſſeten/ im Jahr mcdliv. eraͤuget: Denn de Ste-
tiniſche fielen mit gewehrter Hand den Orth an/ da
die Stargardiſchen jhre Korn bey der Jhner Auß-
fluß haͤtten/ nahmen jhnen daſſelbe hinwegk/ vnd
verpfaͤleten die Jhna. Die von Stargard reuneten
die Außfahrt widerumb/ wie ſie koͤnten/ klageten vber
Gewalt beym Wolgaſtiſchen Herren Erico II. vnd
erhieltens/ das etliche Stettiniſche Schiffer [;zu]; Wol-
gaſt angehalten wurden/ beſtelleten auch etliche Per-
ſonen/ die auff die Kauff leute von Stettin wateten/

vnd

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[432/0138] Das dritte Buch ten. Endlich ſchlug ſich Hertzog Ericus II. drein/ verglich einen Schaden gegen den andern/ vnd ge- both beyden Parthen bey vj. tauſent Reiniſcher Gul- den/ Friede zu halten. Kaum war dieſer Zwiſt zum Ende/ ſo kombt Dinnies von der Oſten Ritter/ zu Waldburg Erbge- ſeſſen/ mit dc. Pferden fuͤr Collberg/ willens/ dieſelbe Stadt zu vberfallen vnnd zuerſteigen. Hiezu war er von den Thumbherren/ darunter er viele Freun- de haͤtte/ bewogen/ daß er jhnen/ weil ſie mit der Stadt in groſſe Zweyhelligkeit gerahten waren/ zu Huͤlffe keme. Aber der Anſchlag gieng nicht an/ vnd die Collbergiſchen wehreten ſich tapffer/ vnd ſetze- ten alſo jhrem Feind nach/ daß ſie jhn auff dem Schloß Waldburg belagerten. Doch iſt auch dieſer Streit durch vnterhandlung derer von Star- gard vnd Stolpa auffgegriffen vnd beygeleget worden. Noch eine Fehde hat ſich in Pommern zwiſchen Stettin vnd Stargard wegen der Auſſchiffung des Korns zur Seewart/ derer ſich die Stargardiſchen anmaſſeten/ im Jahr mcdliv. eraͤuget: Denn de Ste- tiniſche fielen mit gewehrter Hand den Orth an/ da die Stargardiſchen jhre Korn bey der Jhner Auß- fluß haͤtten/ nahmen jhnen daſſelbe hinwegk/ vnd verpfaͤleten die Jhna. Die von Stargard reuneten die Außfahrt widerumb/ wie ſie koͤnten/ klageten vber Gewalt beym Wolgaſtiſchen Herren Erico II. vnd erhieltens/ das etliche Stettiniſche Schiffer ;zu; Wol- gaſt angehalten wurden/ beſtelleten auch etliche Per- ſonen/ die auff die Kauff leute von Stettin wateten/ vnd

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Zitationshilfe:	Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/138>, abgerufen am 18.05.2024.

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