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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Das dritte Buch.
deßwegen die Wege vmbher verhawen/ das er nir-
gends hinauß möchte. Aber er ward solches Anschla-
ges bey zeiten innen/ hub die Belagerung auff/ vnd be-
gab sich in sein Land. Die Pommern aber setzeten hin-
ter jhn her/ nahmen jhme etliche Geschütz/ gewannen
auch vnter Hertzog Wartislaff in der Vkermarck
Granzow vnd andere Flecken/ vnd verheereten was
sie antraffen: Erich aber gieng in die Newmarek/ vnd
fngete daselbst den Märckern nicht geringen Scha-
den zu.

94.
Der Tag zu Pe-
terkow/ darauff
Polnische Ge-
sandten zwischen
beyden Parthen
nactieren/ zerge-
het vnfruchtbar-
lich.

Eben aber zu solcher Zeit kam eine statliche Bott-
schafft von König Casimiro aus Polen an/ die schlug
sich im Nahmen jhres Königes in den Handel/ vnd
bestimmete beyden Theilen zu Peterkow einen Tag zu
Friedenstractaten/ hat aber nichtes Hauptsachliches
abhandeln können/ sondern nur die Sache zum Still-
stande gebracht.

95.
Alberlus da er
nach seinem
Bruder Friede-
rico zur Chur
kompt/ verklaget
die Pommern
auffs newe bey
Käyser Friederi-
co/ vnd weil die
Hertzogen auff
beschehene Cita-
tion nicht erschei-
nen/ auch jhre
Abgesandten D.
Matthaeus We-
del auff der Rey-
se stirbet, als
wird auffs n[;e];we
das Hertzog-

Nicht lange hernach verfiel Churfürst Friederich.
So bald aber sein Bruder Albertus/ den man sonst
den Teutschen Achillem nennet/ vnd der bey Käyser
Friederichen wegen getrewer Dienste woll dran war/
zu der Chur kam/ ernewerte er bey Käyserl. May. Kla-
ge wieder die Hertzogen aus Pommern/ als wenn sie
jhme das Hertzogthumb Stettin/ so an jhn vnd sei-
nen Bruder verfallen were/ eingenommen/ vnd ge-
waltsahmlicher weyse vorenthalten hetten. Drauff
bescheidet Kayserl. Mayt. nochmahlen die Hertzogen
persöhnlich für sich. Sie wenden Vrsache für/ war-
umb sie persöhnlich nicht erscheinen können/ vnd schi-
cken jhren Legaten Doctor Mattheum von Wedel
abermahlen ab/ das der nicht alleine jhre Gerechtig-
keiten hand habete/ sondern auch in jhrem Nahmen

die

Das dritte Buch.
deßwegen die Wege vmbher verhawen/ das er nir-
gends hinauß moͤchte. Aber er ward ſolches Anſchla-
ges bey zeiten innen/ hub die Belagerung auff/ vnd be-
gab ſich in ſein Land. Die Pom̃ern aber ſetzeten hin-
ter jhn her/ nahmen jhme etliche Geſchuͤtz/ gewannen
auch vnter Hertzog Wartislaff in der Vkermarck
Granzow vnd andere Flecken/ vnd verheereten was
ſie antraffen: Erich aber gieng in die Newmarek/ vnd
fngete daſelbſt den Maͤrckern nicht geringen Scha-
den zu.

94.
Der Tag zu Pe-
terkow/ darauff
Polniſche Ge-
ſandten zwiſchen
beyden Parthen
nactieren/ zerge-
het vnfruchtbar-
lich.

Eben aber zu ſolcher Zeit kam eine ſtatliche Bott-
ſchafft von Koͤnig Caſimiro aus Polen an/ die ſchlug
ſich im Nahmen jhres Koͤniges in den Handel/ vnd
beſtim̃ete beyden Theilen zu Peterkow einen Tag zu
Friedenstractaten/ hat aber nichtes Hauptſachliches
abhandeln koͤnnen/ ſondern nur die Sache zum Still-
ſtande gebracht.

95.
Alberlus da er
nach ſeinem
Bruder Friede-
rico zur Chur
kompt/ verklaget
die Pommern
auffs newe bey
Kaͤyſer Friederi-
co/ vnd weil die
Hertzogen auff
beſchehene Cita-
tion nicht erſchei-
nen/ auch jhre
Abgeſandten D.
Matthæus We-
del auff der Rey-
ſe ſtirbet, als
wird auffs n[;e];we
das Hertzog-

Nicht lange hernach verfiel Churfuͤrſt Friederich.
So bald aber ſein Bruder Albertus/ den man ſonſt
den Teutſchen Achillem nennet/ vnd der bey Kaͤyſer
Friederichen wegen getrewer Dienſte woll dran war/
zu der Chur kam/ ernewerte er bey Kaͤyſerl. May. Kla-
ge wieder die Hertzogen aus Pommern/ als wenn ſie
jhme das Hertzogthumb Stettin/ ſo an jhn vnd ſei-
nen Bruder verfallen were/ eingenommen/ vnd ge-
waltſahmlicher weyſe vorenthalten hetten. Drauff
beſcheidet Kayſerl. Mayt. nochmahlen die Hertzogen
perſoͤhnlich fuͤr ſich. Sie wenden Vrſache fuͤr/ war-
umb ſie perſoͤhnlich nicht erſcheinen koͤnnen/ vnd ſchi-
cken jhren Legaten Doctor Mattheum von Wedel
abermahlen ab/ das der nicht alleine jhre Gerechtig-
keiten hand habete/ ſondern auch in jhrem Nahmen

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[448/0154] Das dritte Buch. deßwegen die Wege vmbher verhawen/ das er nir- gends hinauß moͤchte. Aber er ward ſolches Anſchla- ges bey zeiten innen/ hub die Belagerung auff/ vnd be- gab ſich in ſein Land. Die Pom̃ern aber ſetzeten hin- ter jhn her/ nahmen jhme etliche Geſchuͤtz/ gewannen auch vnter Hertzog Wartislaff in der Vkermarck Granzow vnd andere Flecken/ vnd verheereten was ſie antraffen: Erich aber gieng in die Newmarek/ vnd fngete daſelbſt den Maͤrckern nicht geringen Scha- den zu. Eben aber zu ſolcher Zeit kam eine ſtatliche Bott- ſchafft von Koͤnig Caſimiro aus Polen an/ die ſchlug ſich im Nahmen jhres Koͤniges in den Handel/ vnd beſtim̃ete beyden Theilen zu Peterkow einen Tag zu Friedenstractaten/ hat aber nichtes Hauptſachliches abhandeln koͤnnen/ ſondern nur die Sache zum Still- ſtande gebracht. Nicht lange hernach verfiel Churfuͤrſt Friederich. So bald aber ſein Bruder Albertus/ den man ſonſt den Teutſchen Achillem nennet/ vnd der bey Kaͤyſer Friederichen wegen getrewer Dienſte woll dran war/ zu der Chur kam/ ernewerte er bey Kaͤyſerl. May. Kla- ge wieder die Hertzogen aus Pommern/ als wenn ſie jhme das Hertzogthumb Stettin/ ſo an jhn vnd ſei- nen Bruder verfallen were/ eingenommen/ vnd ge- waltſahmlicher weyſe vorenthalten hetten. Drauff beſcheidet Kayſerl. Mayt. nochmahlen die Hertzogen perſoͤhnlich fuͤr ſich. Sie wenden Vrſache fuͤr/ war- umb ſie perſoͤhnlich nicht erſcheinen koͤnnen/ vnd ſchi- cken jhren Legaten Doctor Mattheum von Wedel abermahlen ab/ das der nicht alleine jhre Gerechtig- keiten hand habete/ ſondern auch in jhrem Nahmen die

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/154>, abgerufen am 22.11.2024.