Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Alten Sächsischen Pommerlande.
dig tractieret/ vnd ist er also endlich von dannen zu
Lande in begleitung eines Secretarij von Venedig
nach Rom gekommmen/ da hat jhme der Bapst viele
Bischofe vnd sein Hoffgesinde entgegen geschicket/
vnd jhn herrlich empfangen/ jhme vnter vielen
anderen Ehrerbietungen in der hohen Misse sein
Hertzogthumb im Nahmen der Christlichen Kir-
chen/ das er solte sein ein Beschützer vnd Schirmer
des Christlichen Glaubens/ bestetiget/ einen Her-
tzogshut auff sein Haupt gesetzet/ vnd jhm ein gülden
Schwerdt als einem Ritter geschencket/ vnd das für
jhme hernach/ nebenst dem Hertzogshute/ mit grosser
Pracht/ biß in des Meisters von Preussen Hauß/ das
man daß Teutsche Hauß nennet/ da er logieret/ durch
Degener Buggehagen fürher tragen lassen/ vnd auff
ansuchung des Hertzogen alle Bäpstliche Gerechtig-
keiten in Verlehnung der Praelaturen im Stifft Cam-
min Jhme vnd seinen Erben vbergeben/ vnd dabene-
ben gewilliget/ weil Bischoff Benedictus von Wal-
lenstein ein Böhme/ zwar ein frommer gelarter Mann/
aber der Regierung des Bisthumbs nicht gewachsen
were/ vnd dazu sich mit Gelde eingedrungen hette/
das etliche Thumbherren zu Cammin/ die daßmahl
zu Rom waren/ Doctorem Martinum Carith/ seinen
getrewen Geferthen/ zum Coadjutoren des Stiffts
wehlen möchten. Welches dann auch nicht ohne
sonderbahre Frewde des Hertzogen geschahe/ inson-
derheit weil er nunmehr widerumb zu seiner Erbli-
chen Gerechtigkeit wegen verlehnung der Praelatu-
ren gekommen war.

Von Rom ist er durch Senis/ Bononien/ Mi-
randulam/ Veronam nach Jnsbrugk bey Kayser

Maxi-
Z z z

Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.
dig tractieret/ vnd iſt er alſo endlich von dannen zu
Lande in begleitung eines Secretarij von Venedig
nach Rom gekomm̃en/ da hat jhme der Bapſt viele
Biſchofe vnd ſein Hoffgeſinde entgegen geſchicket/
vnd jhn herꝛlich empfangen/ jhme vnter vielen
anderen Ehrerbietungen in der hohen Miſſe ſein
Hertzogthumb im Nahmen der Chriſtlichen Kir-
chen/ das er ſolte ſein ein Beſchuͤtzer vnd Schirmer
des Chriſtlichen Glaubens/ beſtetiget/ einen Her-
tzogshut auff ſein Haupt geſetzet/ vnd jhm ein guͤlden
Schwerdt als einem Ritter geſchencket/ vnd das fuͤr
jhme hernach/ nebenſt dem Hertzogshute/ mit groſſer
Pracht/ biß in des Meiſters von Preuſſen Hauß/ das
man daß Teutſche Hauß nennet/ da er logieret/ durch
Degener Buggehagen fuͤrher tragen laſſen/ vnd auff
anſuchung des Hertzogen alle Baͤpſtliche Gerechtig-
keiten in Verlehnung der Prælaturen im Stifft Cam-
min Jhme vnd ſeinen Erben vbergeben/ vnd dabene-
ben gewilliget/ weil Biſchoff Benedictus von Wal-
lenſtein ein Boͤhme/ zwar ein frommer gelarter Mañ/
aber der Regierung des Biſthumbs nicht gewachſen
were/ vnd dazu ſich mit Gelde eingedrungen hette/
das etliche Thumbherren zu Cammin/ die daßmahl
zu Rom waren/ Doctorem Martinum Carith/ ſeinen
getrewen Geferthen/ zum Coadjutoren des Stiffts
wehlen moͤchten. Welches dann auch nicht ohne
ſonderbahre Frewde des Hertzogen geſchahe/ inſon-
derheit weil er nunmehr widerumb zu ſeiner Erbli-
chen Gerechtigkeit wegen verlehnung der Prælatu-
ren gekommen war.

Von Rom iſt er durch Senis/ Bononien/ Mi-
randulam/ Veronam nach Jnsbrugk bey Kayſer

Maxi-
Z z z
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p>
          <pb facs="#f0185" n="479"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vom Alten Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;chen Pommerlande.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">dig tractieret/ vnd i&#x017F;t er al&#x017F;o endlich von dannen zu<lb/>
Lande in begleitung eines Secretarij von Venedig<lb/>
nach Rom gekomm&#x0303;en/ da hat jhme der Bap&#x017F;t viele<lb/>
Bi&#x017F;chofe vnd &#x017F;ein Hoffge&#x017F;inde entgegen ge&#x017F;chicket/<lb/>
vnd jhn her&#xA75B;lich empfangen/ jhme vnter vielen<lb/>
anderen Ehrerbietungen in der hohen Mi&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ein<lb/>
Hertzogthumb im Nahmen der Chri&#x017F;tlichen Kir-<lb/>
chen/ das er &#x017F;olte &#x017F;ein ein Be&#x017F;chu&#x0364;tzer vnd Schirmer<lb/>
des Chri&#x017F;tlichen Glaubens/ be&#x017F;tetiget/ einen Her-<lb/>
tzogshut auff &#x017F;ein Haupt ge&#x017F;etzet/ vnd jhm ein gu&#x0364;lden<lb/>
Schwerdt als einem Ritter ge&#x017F;chencket/ vnd das fu&#x0364;r<lb/>
jhme hernach/ neben&#x017F;t dem Hertzogshute/ mit gro&#x017F;&#x017F;er<lb/>
Pracht/ biß in des Mei&#x017F;ters von Preu&#x017F;&#x017F;en Hauß/ das<lb/>
man daß Teut&#x017F;che Hauß nennet/ da er logieret/ durch<lb/>
Degener Buggehagen fu&#x0364;rher tragen la&#x017F;&#x017F;en/ vnd auff<lb/>
an&#x017F;uchung des Hertzogen alle Ba&#x0364;p&#x017F;tliche Gerechtig-<lb/>
keiten in Verlehnung der Prælaturen im Stifft Cam-<lb/>
min Jhme vnd &#x017F;einen Erben vbergeben/ vnd dabene-<lb/>
ben gewilliget/ weil Bi&#x017F;choff Benedictus von Wal-<lb/>
len&#x017F;tein ein Bo&#x0364;hme/ zwar ein frommer gelarter Man&#x0303;/<lb/>
aber der Regierung des Bi&#x017F;thumbs nicht gewach&#x017F;en<lb/>
were/ vnd dazu &#x017F;ich mit Gelde eingedrungen hette/<lb/>
das etliche Thumbherren zu Cammin/ die daßmahl<lb/>
zu Rom waren/ Doctorem Martinum Carith/ &#x017F;einen<lb/>
getrewen Geferthen/ zum Coadjutoren des Stiffts<lb/>
wehlen mo&#x0364;chten. Welches dann auch nicht ohne<lb/>
&#x017F;onderbahre Frewde des Hertzogen ge&#x017F;chahe/ in&#x017F;on-<lb/>
derheit weil er nunmehr widerumb zu &#x017F;einer Erbli-<lb/>
chen Gerechtigkeit wegen verlehnung der Prælatu-<lb/>
ren gekommen war.</hi> </p><lb/>
        <p> <hi rendition="#fr">Von Rom i&#x017F;t er durch Senis/ Bononien/ Mi-<lb/>
randulam/ Veronam nach Jnsbrugk bey Kay&#x017F;er</hi><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">Z z z</hi> </fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Maxi-</hi> </fw><lb/>
        </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[479/0185] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. dig tractieret/ vnd iſt er alſo endlich von dannen zu Lande in begleitung eines Secretarij von Venedig nach Rom gekomm̃en/ da hat jhme der Bapſt viele Biſchofe vnd ſein Hoffgeſinde entgegen geſchicket/ vnd jhn herꝛlich empfangen/ jhme vnter vielen anderen Ehrerbietungen in der hohen Miſſe ſein Hertzogthumb im Nahmen der Chriſtlichen Kir- chen/ das er ſolte ſein ein Beſchuͤtzer vnd Schirmer des Chriſtlichen Glaubens/ beſtetiget/ einen Her- tzogshut auff ſein Haupt geſetzet/ vnd jhm ein guͤlden Schwerdt als einem Ritter geſchencket/ vnd das fuͤr jhme hernach/ nebenſt dem Hertzogshute/ mit groſſer Pracht/ biß in des Meiſters von Preuſſen Hauß/ das man daß Teutſche Hauß nennet/ da er logieret/ durch Degener Buggehagen fuͤrher tragen laſſen/ vnd auff anſuchung des Hertzogen alle Baͤpſtliche Gerechtig- keiten in Verlehnung der Prælaturen im Stifft Cam- min Jhme vnd ſeinen Erben vbergeben/ vnd dabene- ben gewilliget/ weil Biſchoff Benedictus von Wal- lenſtein ein Boͤhme/ zwar ein frommer gelarter Mañ/ aber der Regierung des Biſthumbs nicht gewachſen were/ vnd dazu ſich mit Gelde eingedrungen hette/ das etliche Thumbherren zu Cammin/ die daßmahl zu Rom waren/ Doctorem Martinum Carith/ ſeinen getrewen Geferthen/ zum Coadjutoren des Stiffts wehlen moͤchten. Welches dann auch nicht ohne ſonderbahre Frewde des Hertzogen geſchahe/ inſon- derheit weil er nunmehr widerumb zu ſeiner Erbli- chen Gerechtigkeit wegen verlehnung der Prælatu- ren gekommen war. Von Rom iſt er durch Senis/ Bononien/ Mi- randulam/ Veronam nach Jnsbrugk bey Kayſer Maxi- Z z z

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/185
Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 479. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/185>, abgerufen am 18.05.2024.