Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.Das dritte Buch/ wann sie vom Rath appelliren wolten/ das es jhnensolte frey vnd vngewegert sein/ entweder an den Hertzog als jhren Landesfürsten/ oder an die von Lübeck/ wie sie bißher gewohnet gewesen/ solches zu thun. Ob nun wol durch solche Verträge die Jr- runge gehoben/ so ist doch jmmerfort ein disputat aus vorgesagten der Sundischen Privilegien vnd jetzt- gemeldten Verträgen geblieben. Denn der Zoll zu Wolgast dauchte den Strallsundischen zu hoch/ vnd ist derselbe endlich jhnen zur helffte gelassen. So sein auch newe Zwistigkeiten wegen der ge- vnd
Das dritte Buch/ wann ſie vom Rath appelliren wolten/ das es jhnenſolte frey vnd vngewegert ſein/ entweder an den Hertzog als jhren Landesfuͤrſten/ oder an die von Luͤbeck/ wie ſie bißher gewohnet geweſen/ ſolches zu thun. Ob nun wol durch ſolche Vertraͤge die Jr- runge gehoben/ ſo iſt doch jmmerfort ein diſputat aus vorgeſagten der Sundiſchen Privilegien vnd jetzt- gemeldten Vertraͤgen geblieben. Denn der Zoll zu Wolgaſt dauchte den Strallſundiſchen zu hoch/ vnd iſt derſelbe endlich jhnen zur helffte gelaſſen. So ſein auch newe Zwiſtigkeiten wegen der ge- vnd
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Das dritte Buch/
wann ſie vom Rath appelliren wolten/ das es jhnen
ſolte frey vnd vngewegert ſein/ entweder an den
Hertzog als jhren Landesfuͤrſten/ oder an die von
Luͤbeck/ wie ſie bißher gewohnet geweſen/ ſolches zu
thun. Ob nun wol durch ſolche Vertraͤge die Jr-
runge gehoben/ ſo iſt doch jmmerfort ein diſputat
aus vorgeſagten der Sundiſchen Privilegien vnd jetzt-
gemeldten Vertraͤgen geblieben. Denn der Zoll zu
Wolgaſt dauchte den Strallſundiſchen zu hoch/ vnd
iſt derſelbe endlich jhnen zur helffte gelaſſen.
So ſein auch newe Zwiſtigkeiten wegen der ge-
ſtrandeten Guͤter/ des Zolles/ apprehenſion des A-
dels/ ſo auff Straſſenraub vnd Diebſtall betroffen/
Jtem wegen der Folge vnd Dienſte/ damit ſie dem
Landsfuͤrſten verwand/ entſtanden. Vnd weil vnter
andern Privilegien auch befindlich/ das die vom
Sunde auſſerhalb der Stadt in frembde Gerichte
nicht ſolten gefordert werden/ haben ſie ſolchen
Punct auch ſo weit außgedaͤhnet/ das ſie/ wann Je-
mand von jhnen/ als ein Zeuge/ Kundſchafft zugeben/
vor das Fuͤrſtliche Hoffgerichte gefordert worden/
denſelben zuerſcheinen gehindert. Wolten haben/
der Landsfuͤrſte ſolte dißfals in Subſidium vor jhnen
in der Stadt auff zugeſchickete Artikul vnd Fragſtuͤck
die Zeugen verhoͤren laſſen. Welches aber die Her-
tzogen fuͤr eine Verſchmelerung jhrer Hoheit geach-
tet/ vnd der Stadt nicht geſtanden/ das jhr Hoffge-
richt ein frembd Gericht ſolte geheiſſen/ oder das
Privilegium wider der Fuͤrſten Hoheit/ von denen
es herruͤhrete/ extendiret werden. Wie dieſe vnd an-
dere Streitigkeiten/ die zwiſchen den Stralſundiſchen/
vnd
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