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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerlande.
zubüssen/ die er insonderheit darin begangen/ das er
zu nahe ins Geblüte gefreyet/ vnd seines Vettern
vnd/ wo mir recht ist/ seines Groß Vater Bruders
Hermanni Tochter/ geheuratet hette/ auff anord-
nung seines Beicht Vaters vnd Babst Johannis
XXII.
gantzer xxvj. Jahr Pilgrams weyse Wallfahrten ge-
gangen were. Weil nun aber/ nach verfliessung sol-
cher zur Busse angesetzten Zeit/ er sich wieder anheim
gemachet hette/ vnd vernehme/ das ein Außländi-
scher Beyerscher Fürste sein Land einhette/ solte er
weiter vermelden/ daß er zwar/ Alters vnd Schwach-
heit halben/ nicht lust zum Regiment hette/ gleichwol
aber sein Land/ als das billig/ den nähisten Vettern/
dem Churfürsten Rudolff von Sachsen/ vnd dem
Anhaltischen Fürsten/ nach seinem Todte solte einge-
reumet werden/ in frembden Händen nicht wissen
wolte. Solte auch zu bekräfftigung seiner Wort/
dem Bischoff/ Marggraffen Waldemari Pittschafft/
so jhme der Churfürst zu wege gebracht hette/ für-
zeigen. Der Müller richtet auch dieses wolaus/ vnd
der Ertz Bischoff gab jhme fast beyfall/ insonderheit/
weil der Alte von etlichen geheimen Sachen zu reden
wuste/ die jhm theils der Churfürste gesaget/ theils
er selbst/ als er noch des Marggraffen Schildknecht
gewesen/ erfahren hette. Vnd dessentwegen beschei-
det gemelter Ertz Bischoff sich mit dem Sachsen/ vnd
dem Anhalter an einen Ort/ zu einer vertraweten
Vnterredung. Sie waren bald bereit/ vnd ward mit
gemeiner beliebung beschlossen/ man müste den alten
Marggraffen wieder zum Lande helffen. Weil aber
ohne hülffe vnd beystand Hertzog Barnimbs aus

Pom-
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Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.
zubuͤſſen/ die er inſonderheit darin begangen/ das er
zu nahe ins Gebluͤte gefreyet/ vnd ſeines Vettern
vnd/ wo mir recht iſt/ ſeines Groß Vater Bruders
Hermanni Tochter/ geheuratet hette/ auff anord-
nung ſeines Beicht Vaters vñ Babſt Johannis
XXII.
gantzer xxvj. Jahr Pilgrams weyſe Wallfahrten ge-
gangen were. Weil nun aber/ nach verflieſſung ſol-
cher zur Buſſe angeſetzten Zeit/ er ſich wieder anheim
gemachet hette/ vnd vernehme/ das ein Außlaͤndi-
ſcher Beyerſcher Fuͤrſte ſein Land einhette/ ſolte er
weiter vermelden/ daß er zwar/ Alters vnd Schwach-
heit halben/ nicht luſt zum Regiment hette/ gleichwol
aber ſein Land/ als das billig/ den naͤhiſten Vettern/
dem Churfuͤrſten Rudolff von Sachſen/ vnd dem
Anhaltiſchen Fuͤrſten/ nach ſeinem Todte ſolte einge-
reumet werden/ in frembden Haͤnden nicht wiſſen
wolte. Solte auch zu bekraͤfftigung ſeiner Wort/
dem Biſchoff/ Marggraffen Waldemari Pittſchafft/
ſo jhme der Churfuͤrſt zu wege gebracht hette/ fuͤr-
zeigen. Der Muͤller richtet auch dieſes wolaus/ vnd
der Ertz Biſchoff gab jhme faſt beyfall/ inſonderheit/
weil der Alte von etlichen geheimen Sachen zu reden
wuſte/ die jhm theils der Churfuͤrſte geſaget/ theils
er ſelbſt/ als er noch des Marggraffen Schildknecht
geweſen/ erfahren hette. Vnd deſſentwegen beſchei-
det gemelter Ertz Biſchoff ſich mit dem Sachſen/ vnd
dem Anhalter an einen Ort/ zu einer vertraweten
Vnterredung. Sie waren bald bereit/ vnd ward mit
gemeiner beliebung beſchloſſen/ man muͤſte den alten
Marggraffen wieder zum Lande helffen. Weil aber
ohne huͤlffe vnd beyſtand Hertzog Barnimbs aus

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[335/0041] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. zubuͤſſen/ die er inſonderheit darin begangen/ das er zu nahe ins Gebluͤte gefreyet/ vnd ſeines Vettern vnd/ wo mir recht iſt/ ſeines Groß Vater Bruders Hermanni Tochter/ geheuratet hette/ auff anord- nung ſeines Beicht Vaters vñ Babſt Johannis XXII. gantzer xxvj. Jahr Pilgrams weyſe Wallfahrten ge- gangen were. Weil nun aber/ nach verflieſſung ſol- cher zur Buſſe angeſetzten Zeit/ er ſich wieder anheim gemachet hette/ vnd vernehme/ das ein Außlaͤndi- ſcher Beyerſcher Fuͤrſte ſein Land einhette/ ſolte er weiter vermelden/ daß er zwar/ Alters vnd Schwach- heit halben/ nicht luſt zum Regiment hette/ gleichwol aber ſein Land/ als das billig/ den naͤhiſten Vettern/ dem Churfuͤrſten Rudolff von Sachſen/ vnd dem Anhaltiſchen Fuͤrſten/ nach ſeinem Todte ſolte einge- reumet werden/ in frembden Haͤnden nicht wiſſen wolte. Solte auch zu bekraͤfftigung ſeiner Wort/ dem Biſchoff/ Marggraffen Waldemari Pittſchafft/ ſo jhme der Churfuͤrſt zu wege gebracht hette/ fuͤr- zeigen. Der Muͤller richtet auch dieſes wolaus/ vnd der Ertz Biſchoff gab jhme faſt beyfall/ inſonderheit/ weil der Alte von etlichen geheimen Sachen zu reden wuſte/ die jhm theils der Churfuͤrſte geſaget/ theils er ſelbſt/ als er noch des Marggraffen Schildknecht geweſen/ erfahren hette. Vnd deſſentwegen beſchei- det gemelter Ertz Biſchoff ſich mit dem Sachſen/ vnd dem Anhalter an einen Ort/ zu einer vertraweten Vnterredung. Sie waren bald bereit/ vnd ward mit gemeiner beliebung beſchloſſen/ man muͤſte den alten Marggraffen wieder zum Lande helffen. Weil aber ohne huͤlffe vnd beyſtand Hertzog Barnimbs aus Pom- E e e

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/41>, abgerufen am 21.11.2024.