Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Alten Sächsischen Pommerlande.
horsamb verjaget/ vnd jhnen kaum das Städtleinaus dem Braun-
schweiger Lande
in Pommern ge-
kommen/ vnd
haben von Her-
manno dem Bi-
schoffe von Cam-
min jhrem Mut-
ter Bruder die
Herrschafft New-
garten einbe-
kommen.
Cranz. lib. 8.
Sax. c. 21.
Cram. l. 2. Chron.
Eccles. Pom. c.
15.
Th. Kanzov. l. 2.
Chron. Pom.

Brackel gelassen hette/ verdroß solches Graff Die-
terichen von Eberstein. Derselbe brachte den Ertzbi-
schoff von Meynz auff/ vnd fiel mit jme dem Hertzogen
ins Gottingische Land. Ward aber darüber gefan-
gen/ vnd weil er wieder seinen Herren das Schwerd
ergriffen/ schmälig getödtet. Seine Gemählin/ die er
mit vielen Kindern nachließ/ war eine Schwester
Hermanni/ des acht vnd dreissig Jährigen Bischof-
fes von Cammin/ eine geborne Gräfin von Gleichen/
vnd weil sie bey jhres Herren Bruder/ Graff Otten
von Eberstein/ wenig Trostes zu gewarten hette/
sandte sie jhrem Bruder Hermanno dem Bischoffe
jhre vier Junge Söhne zu. Derselbe verehrete Ot-
toni dem Eltisten vnter jhnen die Herrschafft New-
garten in Pommeren/ vnd machete die anderen drey
Brüder als Wißlaff/ Moritz vnd Bernhard zu
Thumbherren zu Cammin etwa vmbs Jahr Chri-
sti mcclxiij. Ob nun wol gedachte Graffen also in
A. C. 1263.
Pommeren einen Sitz ergriffen/ so behielten sie gleich-
wol die gesambte Hand an der Graffschafft Eber-
stein im Braunschweiger Lande. Aber hernach ist
solche Graffschafft in frembde Hände gerathen.
Dann als im Jahr mcccxxij. Ernst von Grubenha-
A. C. 1322.
gen/ Graff Heinrichs von Eberstein Tochter heu-
rathete/ hat er mit derselben ein stücke von der Graff-
schafft mit bekommen. Das vbrige Theil ist lxxviij.
A. C. 1400.
Jahr hernach an die Hertzogen von Braunschweig
gekommen/ vnd das zwar daher. Der letzte Graff
von Eberstein/ aus Graff Otten Dieterich Bruders
Linie/ hatte einen Graffen von Homburg erschlagen.

Drumb
F f f iij

Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.
horſamb verjaget/ vnd jhnen kaum das Staͤdtleinaus dem Braun-
ſchweiger Lande
in Pommern ge-
kommen/ vnd
haben von Her-
manno dem Bi-
ſchoffe von Cam-
min jhrem Mut-
ter Bruder die
Herꝛſchafft New-
garten einbe-
kommen.
Cranz. lib. 8.
Sax. c. 21.
Cram. l. 2. Chron.
Eccleſ. Pom. c.
15.
Th. Kanzov. l. 2.
Chron. Pom.

Brackel gelaſſen hette/ verdroß ſolches Graff Die-
terichen von Eberſtein. Derſelbe brachte den Ertzbi-
ſchoff von Meynz auff/ vñ fiel mit jme dem Hertzogen
ins Gottingiſche Land. Ward aber daruͤber gefan-
gen/ vñ weil er wieder ſeinen Herren das Schwerd
ergriffen/ ſchmaͤlig getoͤdtet. Seine Gemaͤhlin/ die er
mit vielen Kindern nachließ/ war eine Schweſter
Hermanni/ des acht vnd dreiſſig Jaͤhrigen Biſchof-
fes von Cammin/ eine geborne Graͤfin von Gleichen/
vnd weil ſie bey jhres Herren Bruder/ Graff Otten
von Eberſtein/ wenig Troſtes zu gewarten hette/
ſandte ſie jhrem Bruder Hermanno dem Biſchoffe
jhre vier Junge Soͤhne zu. Derſelbe verehrete Ot-
toni dem Eltiſten vnter jhnen die Herꝛſchafft New-
garten in Pommeren/ vnd machete die anderen drey
Bruͤder als Wißlaff/ Moritz vnd Bernhard zu
Thumbherren zu Cammin etwa vmbs Jahr Chri-
ſti mcclxiij. Ob nun wol gedachte Graffen alſo in
A. C. 1263.
Pommeren einen Sitz ergriffen/ ſo behielten ſie gleich-
wol die geſambte Hand an der Graffſchafft Eber-
ſtein im Braunſchweiger Lande. Aber hernach iſt
ſolche Graffſchafft in frembde Haͤnde gerathen.
Dann als im Jahr mcccxxij. Ernſt von Grubenha-
A. C. 1322.
gen/ Graff Heinrichs von Eberſtein Tochter heu-
rathete/ hat er mit derſelben ein ſtuͤcke von der Graff-
ſchafft mit bekommen. Das vbrige Theil iſt lxxviij.
A. C. 1400.
Jahr hernach an die Hertzogen von Braunſchweig
gekommen/ vnd das zwar daher. Der letzte Graff
von Eberſtein/ aus Graff Otten Dieterich Bruders
Linie/ hatte einen Graffen von Homburg erſchlagen.

Drumb
F f f iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p>
          <pb facs="#f0053" n="347"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vom Alten Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;chen Pommerlande.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">hor&#x017F;amb verjaget/ vnd jhnen kaum das Sta&#x0364;dtlein</hi> <note place="right">aus dem Braun-<lb/>
&#x017F;chweiger Lande<lb/>
in Pommern ge-<lb/>
kommen/ vnd<lb/>
haben von Her-<lb/>
manno dem Bi-<lb/>
&#x017F;choffe von Cam-<lb/>
min jhrem Mut-<lb/>
ter Bruder die<lb/>
Her&#xA75B;&#x017F;chafft New-<lb/>
garten einbe-<lb/>
kommen.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cranz. lib.</hi> 8.<lb/><hi rendition="#i">Sax. c.</hi> 21.<lb/><hi rendition="#i">Cram. l. 2. Chron.<lb/>
Eccle&#x017F;. Pom. c.</hi> 15.<lb/><hi rendition="#i">Th. Kanzov. l.</hi> 2.<lb/><hi rendition="#i">Chron. Pom.</hi></hi></note><lb/> <hi rendition="#fr">Brackel gela&#x017F;&#x017F;en hette/ verdroß &#x017F;olches Graff Die-<lb/>
terichen von Eber&#x017F;tein. Der&#x017F;elbe brachte den Ertzbi-<lb/>
&#x017F;choff von Meynz auff/ vn&#x0303; fiel mit jme dem Hertzogen<lb/>
ins Gottingi&#x017F;che Land. Ward aber daru&#x0364;ber gefan-<lb/>
gen/ vn&#x0303; weil er wieder &#x017F;einen Herren das Schwerd<lb/>
ergriffen/ &#x017F;chma&#x0364;lig geto&#x0364;dtet. Seine Gema&#x0364;hlin/ die er<lb/>
mit vielen Kindern nachließ/ war eine Schwe&#x017F;ter<lb/>
Hermanni/ des acht vnd drei&#x017F;&#x017F;ig Ja&#x0364;hrigen Bi&#x017F;chof-<lb/>
fes von Cammin/ eine geborne Gra&#x0364;fin von Gleichen/<lb/>
vnd weil &#x017F;ie bey jhres Herren Bruder/ Graff Otten<lb/>
von Eber&#x017F;tein/ wenig Tro&#x017F;tes zu gewarten hette/<lb/>
&#x017F;andte &#x017F;ie jhrem Bruder Hermanno dem Bi&#x017F;choffe<lb/>
jhre vier Junge So&#x0364;hne zu. Der&#x017F;elbe verehrete Ot-<lb/>
toni dem Elti&#x017F;ten vnter jhnen die Her&#xA75B;&#x017F;chafft New-<lb/>
garten in Pommeren/ vnd machete die anderen drey<lb/>
Bru&#x0364;der als Wißlaff/ Moritz vnd Bernhard zu<lb/>
Thumbherren zu Cammin etwa vmbs Jahr Chri-<lb/>
&#x017F;ti mcclxiij. Ob nun wol gedachte Graffen al&#x017F;o in</hi> <note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A. C.</hi></hi> 1263.</note><lb/> <hi rendition="#fr">Pommeren einen Sitz ergriffen/ &#x017F;o behielten &#x017F;ie gleich-<lb/>
wol die ge&#x017F;ambte Hand an der Graff&#x017F;chafft Eber-<lb/>
&#x017F;tein im Braun&#x017F;chweiger Lande. Aber hernach i&#x017F;t<lb/>
&#x017F;olche Graff&#x017F;chafft in frembde Ha&#x0364;nde gerathen.<lb/>
Dann als im Jahr mcccxxij. Ern&#x017F;t von Grubenha-</hi> <note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A. C.</hi></hi> 1322.</note><lb/> <hi rendition="#fr">gen/ Graff Heinrichs von Eber&#x017F;tein Tochter heu-<lb/>
rathete/ hat er mit der&#x017F;elben ein &#x017F;tu&#x0364;cke von der Graff-<lb/>
&#x017F;chafft mit bekommen. Das vbrige Theil i&#x017F;t lxxviij.</hi> <note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A. C.</hi></hi> 1400.</note><lb/> <hi rendition="#fr">Jahr hernach an die Hertzogen von Braun&#x017F;chweig<lb/>
gekommen/ vnd das zwar daher. Der letzte Graff<lb/>
von Eber&#x017F;tein/ aus Graff Otten Dieterich Bruders<lb/>
Linie/ hatte einen Graffen von Homburg er&#x017F;chlagen.</hi><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">F f f iij</hi> </fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Drumb</hi> </fw><lb/>
        </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[347/0053] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. horſamb verjaget/ vnd jhnen kaum das Staͤdtlein Brackel gelaſſen hette/ verdroß ſolches Graff Die- terichen von Eberſtein. Derſelbe brachte den Ertzbi- ſchoff von Meynz auff/ vñ fiel mit jme dem Hertzogen ins Gottingiſche Land. Ward aber daruͤber gefan- gen/ vñ weil er wieder ſeinen Herren das Schwerd ergriffen/ ſchmaͤlig getoͤdtet. Seine Gemaͤhlin/ die er mit vielen Kindern nachließ/ war eine Schweſter Hermanni/ des acht vnd dreiſſig Jaͤhrigen Biſchof- fes von Cammin/ eine geborne Graͤfin von Gleichen/ vnd weil ſie bey jhres Herren Bruder/ Graff Otten von Eberſtein/ wenig Troſtes zu gewarten hette/ ſandte ſie jhrem Bruder Hermanno dem Biſchoffe jhre vier Junge Soͤhne zu. Derſelbe verehrete Ot- toni dem Eltiſten vnter jhnen die Herꝛſchafft New- garten in Pommeren/ vnd machete die anderen drey Bruͤder als Wißlaff/ Moritz vnd Bernhard zu Thumbherren zu Cammin etwa vmbs Jahr Chri- ſti mcclxiij. Ob nun wol gedachte Graffen alſo in Pommeren einen Sitz ergriffen/ ſo behielten ſie gleich- wol die geſambte Hand an der Graffſchafft Eber- ſtein im Braunſchweiger Lande. Aber hernach iſt ſolche Graffſchafft in frembde Haͤnde gerathen. Dann als im Jahr mcccxxij. Ernſt von Grubenha- gen/ Graff Heinrichs von Eberſtein Tochter heu- rathete/ hat er mit derſelben ein ſtuͤcke von der Graff- ſchafft mit bekommen. Das vbrige Theil iſt lxxviij. Jahr hernach an die Hertzogen von Braunſchweig gekommen/ vnd das zwar daher. Der letzte Graff von Eberſtein/ aus Graff Otten Dieterich Bruders Linie/ hatte einen Graffen von Homburg erſchlagen. Drumb aus dem Braun- ſchweiger Lande in Pommern ge- kommen/ vnd haben von Her- manno dem Bi- ſchoffe von Cam- min jhrem Mut- ter Bruder die Herꝛſchafft New- garten einbe- kommen. Cranz. lib. 8. Sax. c. 21. Cram. l. 2. Chron. Eccleſ. Pom. c. 15. Th. Kanzov. l. 2. Chron. Pom. A. C. 1263. A. C. 1322. A. C. 1400. F f f iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/53
Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/53>, abgerufen am 21.11.2024.