Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Das dritte Buch.

forderte von der gantzen Gemeine xij. tausend Marck
Straffe/ vnd legete ein Fürstlich Schloß/ sich in sol-
chen Fällen desto mehr zu versicheren/ in der Stadt
Cranz. lib. 11.
Vand. cap. 3.auff/ welches er doch vor seinem Ende wieder hat ab-
brechen lassen. Damit ist gleichwol der Handel noch
nicht geschlichtet worden. Dann vorbemelte beyde
Rathsverwandte/ der von Borcken vnd der von
Nazmersdorff/ höreten nicht auff die Stadt Stettin
beym Käyser anzugeben/ biß auch endlich dieselbe in
die Reichs Acht erkleret/ vnd auff tausent Marck löti-
ges Goldes verdammet ward. Aber Hertzog Ca-
simir hat sich derselben Lands Fürstlich angenommen/
vnd es dahin gebracht/ das der Käyser nach besserer
Erörterung der Sachen die Stadt von aller Schuld
vnd Anforderung loß zehlete.

45.
Streit zwischen
dem Apt von
Belbuck vnd
den Man Teu-
feln.
A. C. 1432.

Noch ein Auffruhr entstand zu der Zeit im Jahr
mcdxxxij. zwischen dem Apt zu Belbuck vnd den
Wachhöltern wider Züles von Wedeln/ vnd die von
Limern/ sonst des Lebens halben die Mann Teuffel
genant/ darunter Heinrich der Vornembste war.
Der Münch ruckete für das Schloß Colpin/ als dar-
aus viele Räuberey geschehen war/ stürmete vnd er-
öberte es/ vnd brach es mit hülffe der Treptowischen
vnd Colber gischen in den grund/ vnd bekamb Züles
von Wedelen gefangen.

45.
Die Stetinische
Linij der Pom-
merschen Für-
sten gehet ab
mit Ottone III.
Joachimi Sohn.
A. C. 1434.

Zwey Jahr aber hernach verfiel Hertzog Casi-
mir/ vnd kam die Stetinische Regierung auff seinen
Sohn Joachim/ welcher xvij. Jahr das Regiment
gar löblich vnd friedfertig geführet hat. Einmahl
gleichwol ist er durch Hertzog Heinrich von Me-
chelnburg/ den die alte Wendische vnd Mechelbur-

gische

Das dritte Buch.

forderte von der gantzen Gemeine xij. tauſend Marck
Straffe/ vnd legete ein Fuͤrſtlich Schloß/ ſich in ſol-
chen Faͤllen deſto mehr zu verſicheren/ in der Stadt
Cranz. lib. 11.
Vand. cap. 3.auff/ welches er doch vor ſeinem Ende wieder hat ab-
brechen laſſen. Damit iſt gleichwol der Handel noch
nicht geſchlichtet worden. Dann vorbemelte beyde
Rathsverwandte/ der von Borcken vnd der von
Nazmersdorff/ hoͤreten nicht auff die Stadt Stettin
beym Kaͤyſer anzugeben/ biß auch endlich dieſelbe in
die Reichs Acht erkleret/ vnd auff tauſent Marck loͤti-
ges Goldes verdammet ward. Aber Hertzog Ca-
ſimir hat ſich derſelben Lands Fuͤrſtlich angenom̃en/
vnd es dahin gebracht/ das der Kaͤyſer nach beſſerer
Eroͤrterung der Sachen die Stadt von aller Schuld
vnd Anforderung loß zehlete.

45.
Streit zwiſchen
dem Apt von
Belbuck vnd
den Man Teu-
feln.
A. C. 1432.

Noch ein Auffruhr entſtand zu der Zeit im Jahr
mcdxxxij. zwiſchen dem Apt zu Belbuck vnd den
Wachhoͤltern wider Zuͤles von Wedeln/ vnd die von
Limern/ ſonſt des Lebens halben die Mann Teuffel
genant/ darunter Heinrich der Vornembſte war.
Der Muͤnch ruckete fuͤr das Schloß Colpin/ als dar-
aus viele Raͤuberey geſchehen war/ ſtuͤrmete vnd er-
oͤberte es/ vnd brach es mit huͤlffe der Treptowiſchen
vnd Colber giſchen in den grund/ vnd bekamb Zuͤles
von Wedelen gefangen.

45.
Die Stetiniſche
Linij der Pom-
merſchen Fuͤr-
ſten gehet ab
mit Ottone III.
Joachimi Sohn.
A. C. 1434.

Zwey Jahr aber hernach verfiel Hertzog Caſi-
mir/ vnd kam die Stetiniſche Regierung auff ſeinen
Sohn Joachim/ welcher xvij. Jahr das Regiment
gar loͤblich vnd friedfertig gefuͤhret hat. Einmahl
gleichwol iſt er durch Hertzog Heinrich von Me-
chelnburg/ den die alte Wendiſche vnd Mechelbur-

giſche

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p>
          <pb facs="#f0068" n="362"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das dritte Buch.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">forderte von der gantzen Gemeine xij. tau&#x017F;end Marck<lb/>
Straffe/ vnd legete ein Fu&#x0364;r&#x017F;tlich Schloß/ &#x017F;ich in &#x017F;ol-<lb/>
chen Fa&#x0364;llen de&#x017F;to mehr zu ver&#x017F;icheren/ in der Stadt</hi><lb/>
          <note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cranz. lib.</hi> 11.<lb/><hi rendition="#i">Vand. cap.</hi></hi> 3.</note> <hi rendition="#fr">auff/ welches er doch vor &#x017F;einem Ende wieder hat ab-<lb/>
brechen la&#x017F;&#x017F;en. Damit i&#x017F;t gleichwol der Handel noch<lb/>
nicht ge&#x017F;chlichtet worden. Dann vorbemelte beyde<lb/>
Rathsverwandte/ der von Borcken vnd der von<lb/>
Nazmersdorff/ ho&#x0364;reten nicht auff die Stadt Stettin<lb/>
beym Ka&#x0364;y&#x017F;er anzugeben/ biß auch endlich die&#x017F;elbe in<lb/>
die Reichs Acht erkleret/ vnd auff tau&#x017F;ent Marck lo&#x0364;ti-<lb/>
ges Goldes verdammet ward. Aber Hertzog Ca-<lb/>
&#x017F;imir hat &#x017F;ich der&#x017F;elben Lands Fu&#x0364;r&#x017F;tlich angenom&#x0303;en/<lb/>
vnd es dahin gebracht/ das der Ka&#x0364;y&#x017F;er nach be&#x017F;&#x017F;erer<lb/>
Ero&#x0364;rterung der Sachen die Stadt von aller Schuld<lb/>
vnd Anforderung loß zehlete.</hi> </p><lb/>
        <note place="left">45.<lb/>
Streit zwi&#x017F;chen<lb/>
dem Apt von<lb/>
Belbuck vnd<lb/>
den Man Teu-<lb/>
feln.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A. C.</hi></hi> 1432.</note>
        <p> <hi rendition="#fr">Noch ein Auffruhr ent&#x017F;tand zu der Zeit im Jahr<lb/>
mcdxxxij. zwi&#x017F;chen dem Apt zu Belbuck vnd den<lb/>
Wachho&#x0364;ltern wider Zu&#x0364;les von Wedeln/ vnd die von<lb/>
Limern/ &#x017F;on&#x017F;t des Lebens halben die Mann Teuffel<lb/>
genant/ darunter Heinrich der Vornemb&#x017F;te war.<lb/>
Der Mu&#x0364;nch ruckete fu&#x0364;r das Schloß Colpin/ als dar-<lb/>
aus viele Ra&#x0364;uberey ge&#x017F;chehen war/ &#x017F;tu&#x0364;rmete vnd er-<lb/>
o&#x0364;berte es/ vnd brach es mit hu&#x0364;lffe der Treptowi&#x017F;chen<lb/>
vnd Colber gi&#x017F;chen in den grund/ vnd bekamb Zu&#x0364;les<lb/>
von Wedelen gefangen.</hi> </p><lb/>
        <note place="left">45.<lb/>
Die Stetini&#x017F;che<lb/>
Linij der Pom-<lb/>
mer&#x017F;chen Fu&#x0364;r-<lb/>
&#x017F;ten gehet ab<lb/>
mit Ottone <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">III.</hi></hi><lb/>
Joachimi Sohn.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A. C.</hi></hi> 1434.</note>
        <p> <hi rendition="#fr">Zwey Jahr aber hernach verfiel Hertzog Ca&#x017F;i-<lb/>
mir/ vnd kam die Stetini&#x017F;che Regierung auff &#x017F;einen<lb/>
Sohn Joachim/ welcher xvij. Jahr das Regiment<lb/>
gar lo&#x0364;blich vnd friedfertig gefu&#x0364;hret hat. Einmahl<lb/>
gleichwol i&#x017F;t er durch Hertzog Heinrich von Me-<lb/>
chelnburg/ den die alte Wendi&#x017F;che vnd Mechelbur-</hi><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">gi&#x017F;che</hi> </fw><lb/>
        </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[362/0068] Das dritte Buch. forderte von der gantzen Gemeine xij. tauſend Marck Straffe/ vnd legete ein Fuͤrſtlich Schloß/ ſich in ſol- chen Faͤllen deſto mehr zu verſicheren/ in der Stadt auff/ welches er doch vor ſeinem Ende wieder hat ab- brechen laſſen. Damit iſt gleichwol der Handel noch nicht geſchlichtet worden. Dann vorbemelte beyde Rathsverwandte/ der von Borcken vnd der von Nazmersdorff/ hoͤreten nicht auff die Stadt Stettin beym Kaͤyſer anzugeben/ biß auch endlich dieſelbe in die Reichs Acht erkleret/ vnd auff tauſent Marck loͤti- ges Goldes verdammet ward. Aber Hertzog Ca- ſimir hat ſich derſelben Lands Fuͤrſtlich angenom̃en/ vnd es dahin gebracht/ das der Kaͤyſer nach beſſerer Eroͤrterung der Sachen die Stadt von aller Schuld vnd Anforderung loß zehlete. Cranz. lib. 11. Vand. cap. 3. Noch ein Auffruhr entſtand zu der Zeit im Jahr mcdxxxij. zwiſchen dem Apt zu Belbuck vnd den Wachhoͤltern wider Zuͤles von Wedeln/ vnd die von Limern/ ſonſt des Lebens halben die Mann Teuffel genant/ darunter Heinrich der Vornembſte war. Der Muͤnch ruckete fuͤr das Schloß Colpin/ als dar- aus viele Raͤuberey geſchehen war/ ſtuͤrmete vnd er- oͤberte es/ vnd brach es mit huͤlffe der Treptowiſchen vnd Colber giſchen in den grund/ vnd bekamb Zuͤles von Wedelen gefangen. Zwey Jahr aber hernach verfiel Hertzog Caſi- mir/ vnd kam die Stetiniſche Regierung auff ſeinen Sohn Joachim/ welcher xvij. Jahr das Regiment gar loͤblich vnd friedfertig gefuͤhret hat. Einmahl gleichwol iſt er durch Hertzog Heinrich von Me- chelnburg/ den die alte Wendiſche vnd Mechelbur- giſche

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/68
Zitationshilfe:	Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/68>, abgerufen am 24.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.