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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Das dritte Buch.
drey Söhne aus Slavonia oder Slavemira/ des
Grafen von Gutzkow Tochter/ gezeuget/ als Dobis-
laff/ Jarißlaff vnd Johannem/ welche doch alle
jung an der Peste starben/ vnd jhren Stamm nicht
weiter außbreiteten. Wißlaff aber hat sich mit meh-
rem Glück herfür gethan/ vnd ist anfänglich mit Kö-
nig Waldemar aus Dennemarck in Preussen wieder
die Vngläubige gezogen/ vnd hat daselbest groß Lob
eingeleget. Hernach da seine erste Gemählin Sa-
lomea Mestovini
I. aus Hinter Pommeren Tochter ver-
storben war/ bewarb er sich vmb Hertzog Otten
von Braunschweig vnd Lünenburg Tochter Mar-
garethen/ vnd kam dadurch in eine ansehenliche
Freundschafft mit vielen grossen Herren. Denn
gemelte Margareta hette noch vier andere Schwe-
stern/ vnter welchen eine dem Churfürsten zu Sach-
sen; Die andere dem Fürsten zu Anhalt; Die dritte
dem Landgraffen von Hessen/ vnd die vierdte Graff
Wilhelm von Holland/ dem Römischen Käyser/ ist
beygeleget worden. Dannenher ist er in ein groß
Ansehen gerathen/ vnd hat seinen Feinden den Kopff
desto besser bieten können.

Cranz. lib 7.
Vand. cap 15.
Val. Eichstad.
in Annal. Pom.

Nichts desto weniger vberfielen die Lübischen
die Rügianische Stadt Strallsund vnversehens zu
zweyen mahlen/ gaben für/ das sie jhnen zum Vor-
fang erbawet were/ den Frembden in jhrer Stadt
viele vngewöhnliche Zölle vnnd Bürden aufflü-
den/ vnd auff Ermahnung vnd Bitte davon nicht
hette abstehen wollen/ verbrandten sie/ weil sie in
Holtzwerck gebawet war/ in den grund/ vnd was

sie

Das dritte Buch.
drey Soͤhne aus Slavonia oder Slavemira/ des
Grafen von Gutzkow Tochter/ gezeuget/ als Dobis-
laff/ Jarißlaff vnd Johannem/ welche doch alle
jung an der Peſte ſtarben/ vnd jhren Stamm nicht
weiter außbreiteten. Wißlaff aber hat ſich mit meh-
rem Gluͤck herfuͤr gethan/ vnd iſt anfaͤnglich mit Koͤ-
nig Waldemar aus Dennemarck in Preuſſen wieder
die Vnglaͤubige gezogen/ vnd hat daſelbeſt groß Lob
eingeleget. Hernach da ſeine erſte Gemaͤhlin Sa-
lomea Meſtovini
I. aus Hinter Pom̃eren Tochter ver-
ſtorben war/ bewarb er ſich vmb Hertzog Otten
von Braunſchweig vnd Luͤnenburg Tochter Mar-
garethen/ vnd kam dadurch in eine anſehenliche
Freundſchafft mit vielen groſſen Herren. Denn
gemelte Margareta hette noch vier andere Schwe-
ſtern/ vnter welchen eine dem Churfuͤrſten zu Sach-
ſen; Die andere dem Fuͤrſten zu Anhalt; Die dritte
dem Landgraffen von Heſſen/ vnd die vierdte Graff
Wilhelm von Holland/ dem Roͤmiſchen Kaͤyſer/ iſt
beygeleget worden. Dannenher iſt er in ein groß
Anſehen gerathen/ vnd hat ſeinen Feinden den Kopff
deſto beſſer bieten koͤnnen.

Cranz. lib 7.
Vand. cap 15.
Val. Eichſtad.
in Annal. Pom.

Nichts deſto weniger vberfielen die Luͤbiſchen
die Ruͤgianiſche Stadt Strallſund vnverſehens zu
zweyen mahlen/ gaben fuͤr/ das ſie jhnen zum Vor-
fang erbawet were/ den Frembden in jhrer Stadt
viele vngewoͤhnliche Zoͤlle vnnd Buͤrden auffluͤ-
den/ vnd auff Ermahnung vnd Bitte davon nicht
hette abſtehen wollen/ verbrandten ſie/ weil ſie in
Holtzwerck gebawet war/ in den grund/ vnd was

ſie
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[368/0074] Das dritte Buch. drey Soͤhne aus Slavonia oder Slavemira/ des Grafen von Gutzkow Tochter/ gezeuget/ als Dobis- laff/ Jarißlaff vnd Johannem/ welche doch alle jung an der Peſte ſtarben/ vnd jhren Stamm nicht weiter außbreiteten. Wißlaff aber hat ſich mit meh- rem Gluͤck herfuͤr gethan/ vnd iſt anfaͤnglich mit Koͤ- nig Waldemar aus Dennemarck in Preuſſen wieder die Vnglaͤubige gezogen/ vnd hat daſelbeſt groß Lob eingeleget. Hernach da ſeine erſte Gemaͤhlin Sa- lomea Meſtovini I. aus Hinter Pom̃eren Tochter ver- ſtorben war/ bewarb er ſich vmb Hertzog Otten von Braunſchweig vnd Luͤnenburg Tochter Mar- garethen/ vnd kam dadurch in eine anſehenliche Freundſchafft mit vielen groſſen Herren. Denn gemelte Margareta hette noch vier andere Schwe- ſtern/ vnter welchen eine dem Churfuͤrſten zu Sach- ſen; Die andere dem Fuͤrſten zu Anhalt; Die dritte dem Landgraffen von Heſſen/ vnd die vierdte Graff Wilhelm von Holland/ dem Roͤmiſchen Kaͤyſer/ iſt beygeleget worden. Dannenher iſt er in ein groß Anſehen gerathen/ vnd hat ſeinen Feinden den Kopff deſto beſſer bieten koͤnnen. Nichts deſto weniger vberfielen die Luͤbiſchen die Ruͤgianiſche Stadt Strallſund vnverſehens zu zweyen mahlen/ gaben fuͤr/ das ſie jhnen zum Vor- fang erbawet were/ den Frembden in jhrer Stadt viele vngewoͤhnliche Zoͤlle vnnd Buͤrden auffluͤ- den/ vnd auff Ermahnung vnd Bitte davon nicht hette abſtehen wollen/ verbrandten ſie/ weil ſie in Holtzwerck gebawet war/ in den grund/ vnd was ſie

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/74>, abgerufen am 21.11.2024.