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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Das dritte Buch
Reimar. Kock.
part.
1. Chron.
Lub.

Es sol sich aber Niemand verwundern/ das so
vieler Potentaten vnd Herren Volck für Strallsund
auff einmahl gelegen. Dann es hatte König Erich
von Dennemarck ein heimlich groß Verbundnuß
mit vielen vmbliegenden Fürsten gemacht/ der mei-
nung/ wenn er Strallsund gewonnen hette/ das als
denn die Macht auch auff die anderen Seestädte sol-
te gewendet werden/ die zu jederzeit den Königen
vnd Fürsten sind ein Stachel in den Augen gewesen.
Aber was GOtt wil wachsen lassen/ kan Niemand
vnterdrucken.

Wenig Jahr nach dieser beschriebenen Strall-
sundischen Belagerung ist Fürst Wizlaff von Rügen

A. Ch. 1325.im Jahr mcccxxv. weil sein Sohn Jaromar IV. vor
jhme mit todte abgegangen/ ohne Mänliche Leibes-
Erben verstorben/ vnd mit jhme der Fürstliche Ru-
gianische Stamm verloschen. Da bemühete sich der
König von Dennemarck/ der Fürst von Mecheln-
burg/ vnd die Herren von der Werle/ wo nicht das
gantze Rügenland/ doch etwas davon zu sich zu brin-
gen. Aber die Stadt Strallsund war nicht allein
des Erbvertrages zwischen jhrem Fürsten vnd dem
Hertzogen aus Pommeren/ sondern auch der guten
Hülffe Hertzog Wartislai eingedenck/ die er jhnen
trewlich geleistet hette/ vnd nahmen mit hindansetz-
ung aller anderen/ die sich vmb das Land vnd die
Stadt bewürben/ hochgemelten Wartislaum zu
einem Fürsten vnnd Herren auff vnd an/ vnd
huldigeten jhme. Solchem Exempel folgete der
Adel/ vnd die gantze Landschafft/ vnd der König aus
Dennemarck ließ seine bißher an Rügen vorgewand-
te Gerechtigkeit guthwillig fallen.

Aber
Das dritte Buch
Reimar. Kock.
part.
1. Chron.
Lub.

Es ſol ſich aber Niemand verwundern/ das ſo
vieler Potentaten vnd Herren Volck fuͤr Strallſund
auff einmahl gelegen. Dann es hatte Koͤnig Erich
von Dennemarck ein heimlich groß Verbundnuß
mit vielen vmbliegenden Fuͤrſten gemacht/ der mei-
nung/ wenn er Strallſund gewonnen hette/ das als
denn die Macht auch auff die anderen Seeſtaͤdte ſol-
te gewendet werden/ die zu jederzeit den Koͤnigen
vnd Fuͤrſten ſind ein Stachel in den Augen geweſen.
Aber was GOtt wil wachſen laſſen/ kan Niemand
vnterdrucken.

Wenig Jahr nach dieſer beſchriebenen Strall-
ſundiſchen Belagerung iſt Fuͤrſt Wizlaff von Ruͤgen

A. Ch. 1325.im Jahr mcccxxv. weil ſein Sohn Jaromar IV. vor
jhme mit todte abgegangen/ ohne Maͤnliche Leibes-
Erben verſtorben/ vnd mit jhme der Fuͤrſtliche Ru-
gianiſche Stam̃ verloſchen. Da bemuͤhete ſich der
Koͤnig von Dennemarck/ der Fuͤrſt von Mecheln-
burg/ vnd die Herren von der Werle/ wo nicht das
gantze Ruͤgenland/ doch etwas davon zu ſich zu brin-
gen. Aber die Stadt Strallſund war nicht allein
des Erbvertrages zwiſchen jhrem Fuͤrſten vnd dem
Hertzogen aus Pommeren/ ſondern auch der guten
Huͤlffe Hertzog Wartislai eingedenck/ die er jhnen
trewlich geleiſtet hette/ vnd nahmen mit hindanſetz-
ung aller anderen/ die ſich vmb das Land vnd die
Stadt bewuͤrben/ hochgemelten Wartislaum zu
einem Fuͤrſten vnnd Herren auff vnd an/ vnd
huldigeten jhme. Solchem Exempel folgete der
Adel/ vnd die gantze Landſchafft/ vnd der Koͤnig aus
Dennemarck ließ ſeine bißher an Ruͤgen vorgewand-
te Gerechtigkeit guthwillig fallen.

Aber
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[374/0080] Das dritte Buch Es ſol ſich aber Niemand verwundern/ das ſo vieler Potentaten vnd Herren Volck fuͤr Strallſund auff einmahl gelegen. Dann es hatte Koͤnig Erich von Dennemarck ein heimlich groß Verbundnuß mit vielen vmbliegenden Fuͤrſten gemacht/ der mei- nung/ wenn er Strallſund gewonnen hette/ das als denn die Macht auch auff die anderen Seeſtaͤdte ſol- te gewendet werden/ die zu jederzeit den Koͤnigen vnd Fuͤrſten ſind ein Stachel in den Augen geweſen. Aber was GOtt wil wachſen laſſen/ kan Niemand vnterdrucken. Wenig Jahr nach dieſer beſchriebenen Strall- ſundiſchen Belagerung iſt Fuͤrſt Wizlaff von Ruͤgen im Jahr mcccxxv. weil ſein Sohn Jaromar IV. vor jhme mit todte abgegangen/ ohne Maͤnliche Leibes- Erben verſtorben/ vnd mit jhme der Fuͤrſtliche Ru- gianiſche Stam̃ verloſchen. Da bemuͤhete ſich der Koͤnig von Dennemarck/ der Fuͤrſt von Mecheln- burg/ vnd die Herren von der Werle/ wo nicht das gantze Ruͤgenland/ doch etwas davon zu ſich zu brin- gen. Aber die Stadt Strallſund war nicht allein des Erbvertrages zwiſchen jhrem Fuͤrſten vnd dem Hertzogen aus Pommeren/ ſondern auch der guten Huͤlffe Hertzog Wartislai eingedenck/ die er jhnen trewlich geleiſtet hette/ vnd nahmen mit hindanſetz- ung aller anderen/ die ſich vmb das Land vnd die Stadt bewuͤrben/ hochgemelten Wartislaum zu einem Fuͤrſten vnnd Herren auff vnd an/ vnd huldigeten jhme. Solchem Exempel folgete der Adel/ vnd die gantze Landſchafft/ vnd der Koͤnig aus Dennemarck ließ ſeine bißher an Ruͤgen vorgewand- te Gerechtigkeit guthwillig fallen. A. Ch. 1325. Aber

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/80>, abgerufen am 21.11.2024.