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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Das dritte Buch.
53.
Nach deme ein
grosser Wall-
sisch bey Wine-
ta anstrandete/
stirbt Barnimus
IV. vnd erhebet
sich abermahl
ein Krieg wider
Mechelnburg/
darin Pommern
vnterlieget.
A. C. 1363.

Zwey Jahr nach diesem ansehenlichen Beyla-
ger/ eben da ein grosser Wallfisch bey Dannerow/
an dem Orte/ da zuvor die fürtreffliche Stadt Wine-
ta gestanden/ anstrandete/ von dessen Fleisch/ nach
deme jhn die Fischer erschlagen haben/ ccclx. Tonnen
gefüllet sind/ starb Barnimus
IV. vnd verließ nach
sich/ nebenst seiner Tochter Agnes/ die hernach Her-
tzog Magno von Mechelnburg beygelegetist/ zweene
Söhne/ Wartislaum vnd Bogißlaum/ beyde des
Nahmens die Sechsten/ mit welchen nicht lange
nach jhres Vaters Todte/ Hertzog Albrecht von
Mechelnburg so weit wegen etlicher Jrrung der
Grentzen halben gerathen/ das sie gegen einander
zu Felde gezogen sind/ vnd sich bey Damgarten ge-
schlagen haben. Der Sieg aber fiel auff die Mechel-
burgische Seyte/ vnd ward Hertzog Wartislaff ne-
benst vielen vom Adel/ vnd Wedige Bugenhagen
des Landes Bahrt Erb Marschalck gefangen/ vnd
müste sich mit mcdlxxx. Marck lötiges Goldes/ wel-
che Summa die vom Sunde/ vnd andere Städte
verleget/ wiederumb entledigen. Man sagt von ei-
nem Vizen/ als derselbe diese Niederlage halben in
ein Fewr zuspringen verdammet/ das Ers gerne ge-
than/ vnd dabey geruffen: Alle Dinge müssen sein.
Vnd dieses müste auch seyn. Vnsere wolgeplagete
Bawren sagen auch heutiges Tages. Was wir ar-
men Leutlein thun müssen/ thun wir gerne.

54.
Die Wollgasti-
sche Regierung
wird weiter ge-
theilet/ atso das

Weil es aber Bogißlao V. sehr schwer fiel/ in
sämptlichen Gütern länger mit seines Brudern Kin-
dern Wartislao vnd Bogißlao des Nahmens den
Sechsten/ vnd seinem Bruder Wartislao
V. zu sitzen/

als
Das dritte Buch.
53.
Nach deme ein
groſſer Wall-
ſiſch bey Wine-
ta anſtrandete/
ſtirbt Barnimus
IV. vnd erhebet
ſich abermahl
ein Krieg wider
Mechelnburg/
darin Pommern
vnterlieget.
A. C. 1363.

Zwey Jahr nach dieſem anſehenlichen Beyla-
ger/ eben da ein groſſer Wallfiſch bey Dannerow/
an dem Orte/ da zuvor die fuͤrtreffliche Stadt Wine-
ta geſtanden/ anſtrandete/ von deſſen Fleiſch/ nach
deme jhn die Fiſcher erſchlagen haben/ ccclx. Tonnen
gefuͤllet ſind/ ſtarb Barnimus
IV. vnd verließ nach
ſich/ nebenſt ſeiner Tochter Agnes/ die hernach Her-
tzog Magno von Mechelnburg beygelegetiſt/ zweene
Soͤhne/ Wartislaum vnd Bogißlaum/ beyde des
Nahmens die Sechſten/ mit welchen nicht lange
nach jhres Vaters Todte/ Hertzog Albrecht von
Mechelnburg ſo weit wegen etlicher Jrꝛung der
Grentzen halben gerathen/ das ſie gegen einander
zu Felde gezogen ſind/ vnd ſich bey Damgarten ge-
ſchlagen haben. Der Sieg aber fiel auff die Mechel-
burgiſche Seyte/ vnd ward Hertzog Wartislaff ne-
benſt vielen vom Adel/ vnd Wedige Bugenhagen
des Landes Bahrt Erb Marſchalck gefangen/ vnd
muͤſte ſich mit mcdlxxx. Marck loͤtiges Goldes/ wel-
che Summa die vom Sunde/ vnd andere Staͤdte
verleget/ wiederumb entledigen. Man ſagt von ei-
nem Vizen/ als derſelbe dieſe Niederlage halben in
ein Fewr zuſpringen verdammet/ das Ers gerne ge-
than/ vnd dabey geruffen: Alle Dinge muͤſſen ſein.
Vnd dieſes muͤſte auch ſeyn. Vnſere wolgeplagete
Bawren ſagen auch heutiges Tages. Was wir ar-
men Leutlein thun muͤſſen/ thun wir gerne.

54.
Die Wollgaſti-
ſche Regierung
wird weiter ge-
theilet/ atſo das

Weil es aber Bogißlao V. ſehr ſchwer fiel/ in
ſaͤmptlichen Guͤtern laͤnger mit ſeines Brudern Kin-
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[382/0088] Das dritte Buch. Zwey Jahr nach dieſem anſehenlichen Beyla- ger/ eben da ein groſſer Wallfiſch bey Dannerow/ an dem Orte/ da zuvor die fuͤrtreffliche Stadt Wine- ta geſtanden/ anſtrandete/ von deſſen Fleiſch/ nach deme jhn die Fiſcher erſchlagen haben/ ccclx. Tonnen gefuͤllet ſind/ ſtarb Barnimus IV. vnd verließ nach ſich/ nebenſt ſeiner Tochter Agnes/ die hernach Her- tzog Magno von Mechelnburg beygelegetiſt/ zweene Soͤhne/ Wartislaum vnd Bogißlaum/ beyde des Nahmens die Sechſten/ mit welchen nicht lange nach jhres Vaters Todte/ Hertzog Albrecht von Mechelnburg ſo weit wegen etlicher Jrꝛung der Grentzen halben gerathen/ das ſie gegen einander zu Felde gezogen ſind/ vnd ſich bey Damgarten ge- ſchlagen haben. Der Sieg aber fiel auff die Mechel- burgiſche Seyte/ vnd ward Hertzog Wartislaff ne- benſt vielen vom Adel/ vnd Wedige Bugenhagen des Landes Bahrt Erb Marſchalck gefangen/ vnd muͤſte ſich mit mcdlxxx. Marck loͤtiges Goldes/ wel- che Summa die vom Sunde/ vnd andere Staͤdte verleget/ wiederumb entledigen. Man ſagt von ei- nem Vizen/ als derſelbe dieſe Niederlage halben in ein Fewr zuſpringen verdammet/ das Ers gerne ge- than/ vnd dabey geruffen: Alle Dinge muͤſſen ſein. Vnd dieſes muͤſte auch ſeyn. Vnſere wolgeplagete Bawren ſagen auch heutiges Tages. Was wir ar- men Leutlein thun muͤſſen/ thun wir gerne. Weil es aber Bogißlao V. ſehr ſchwer fiel/ in ſaͤmptlichen Guͤtern laͤnger mit ſeines Brudern Kin- dern Wartislao vnd Bogißlao des Nahmens den Sechſten/ vnd ſeinem Bruder Wartislao V. zu ſitzen/ als

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/88>, abgerufen am 24.11.2024.