Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.Vom Alten Sächsischen Pommerlande. Barnimus VI. war ein frewdiger Held/ vnd55. vnd L l l ij
Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. Barnimus VI. war ein frewdiger Held/ vnd55. vnd L l l ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0091" n="385"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.</hi> </fw><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Barnimus</hi> <hi rendition="#aq">VI.</hi> <hi rendition="#fr">war ein frewdiger Held/ vnd</hi> <note place="right">55.<lb/> Barnimus <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">VI.</hi></hi><lb/> vnd Wartislaut<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">VII.</hi></hi> vnd <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">VIII.</hi></hi><lb/> tummeln ſich<lb/> woll in der Welt<lb/> herumb.</note><lb/> <hi rendition="#fr">begab ſich nicht allein zu Waſſer/ vnd verderbete viele<lb/> Schiffe im Nordſunde/ ſondern auch/ da er druͤber<lb/> ſehr eingebuͤſſet/ vnd von den Luͤbeckern/ die nach<lb/> Bergen wolten/ auff dem Meere eine Niederlage ge-<lb/> litten hette/ brachte er mit Fuͤrſt Balzern von der<lb/> Werle ſeinem Schwager/ der ſonſt mit denen von<lb/> Luͤnenburg vneinig war/ mm. Pferde zuſammen/<lb/> vnd fiel den Luͤbeckern in jhre Gebiet: Ward aber<lb/> druͤber hefftig verwundet/ vnd als er der Wunde wie-<lb/> der genaß/ vnd anheimb ſich begab/ mit der Peſtſeu-<lb/> che im Jahr mcdv. befallen/ die daßmahl ſehr vmb</hi> <note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A. C.</hi></hi> 1405.</note><lb/> <hi rendition="#fr">ſich fraß/ vnd ob er ſich wol zu der Jnngfrawen<lb/> S. Marien im Dorffe Kenzen bey Bahrt/ da ſie<lb/> nach falſchem Wahn der damahligen Aberglaubi-<lb/> ſchen Kirchen ſolte gnaͤdig ſein/ gelobet hatte/ auch<lb/> ſchon vnter wegens begriffen war/ ſo iſt er nichts de-<lb/> ſto weniger in beſagtem Jahr geſtorben/ vnd hat<lb/> zwey vnmuͤndige Herꝛlein Wartislaum</hi> <hi rendition="#aq">IX.</hi> <hi rendition="#fr">vnnd<lb/> Barnimum</hi> <hi rendition="#aq">VII.</hi> <hi rendition="#fr">vnter der Vormundſchafft ſeines<lb/> Bruders Wartislai</hi> <hi rendition="#aq">VIII.</hi> <hi rendition="#fr">nachgelaſſen. Derſelbe iſt<lb/> auch an der Peſte gelegen/ wie ſein Bruder/ aber er<lb/> gelobete ſich an einen hoͤhern Ort/ nemlich nach<lb/> Rom/ vnd da er/ ob wol nicht des geluͤbdes halben/<lb/> (dann ſonſt hette die Jungfraw Maria zu Kenzen ſo<lb/> woll/ als der Bapſt vnd die Heiligen zu Rom helffen<lb/> koͤnnen) dennoch durch GOttes Gnade wieder ge-<lb/> ſund war worden/ zog er zum andern mahl nach<lb/> Rom. Zum andern mahl ſage Jch. Denn vor deme<lb/> hater ſich mit ſeinem Vetter Wartislao</hi> <hi rendition="#aq">VII.</hi> <hi rendition="#fr">zum erſten<lb/> mahl auff die Reiſe gemachet/ Kaͤyſer Wenceslaum/</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">L l l ij</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">vnd</hi> </fw><lb/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [385/0091]
Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.
Barnimus VI. war ein frewdiger Held/ vnd
begab ſich nicht allein zu Waſſer/ vnd verderbete viele
Schiffe im Nordſunde/ ſondern auch/ da er druͤber
ſehr eingebuͤſſet/ vnd von den Luͤbeckern/ die nach
Bergen wolten/ auff dem Meere eine Niederlage ge-
litten hette/ brachte er mit Fuͤrſt Balzern von der
Werle ſeinem Schwager/ der ſonſt mit denen von
Luͤnenburg vneinig war/ mm. Pferde zuſammen/
vnd fiel den Luͤbeckern in jhre Gebiet: Ward aber
druͤber hefftig verwundet/ vnd als er der Wunde wie-
der genaß/ vnd anheimb ſich begab/ mit der Peſtſeu-
che im Jahr mcdv. befallen/ die daßmahl ſehr vmb
ſich fraß/ vnd ob er ſich wol zu der Jnngfrawen
S. Marien im Dorffe Kenzen bey Bahrt/ da ſie
nach falſchem Wahn der damahligen Aberglaubi-
ſchen Kirchen ſolte gnaͤdig ſein/ gelobet hatte/ auch
ſchon vnter wegens begriffen war/ ſo iſt er nichts de-
ſto weniger in beſagtem Jahr geſtorben/ vnd hat
zwey vnmuͤndige Herꝛlein Wartislaum IX. vnnd
Barnimum VII. vnter der Vormundſchafft ſeines
Bruders Wartislai VIII. nachgelaſſen. Derſelbe iſt
auch an der Peſte gelegen/ wie ſein Bruder/ aber er
gelobete ſich an einen hoͤhern Ort/ nemlich nach
Rom/ vnd da er/ ob wol nicht des geluͤbdes halben/
(dann ſonſt hette die Jungfraw Maria zu Kenzen ſo
woll/ als der Bapſt vnd die Heiligen zu Rom helffen
koͤnnen) dennoch durch GOttes Gnade wieder ge-
ſund war worden/ zog er zum andern mahl nach
Rom. Zum andern mahl ſage Jch. Denn vor deme
hater ſich mit ſeinem Vetter Wartislao VII. zum erſten
mahl auff die Reiſe gemachet/ Kaͤyſer Wenceslaum/
vnd
55.
Barnimus VI.
vnd Wartislaut
VII. vnd VIII.
tummeln ſich
woll in der Welt
herumb.
A. C. 1405.
L l l ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |