Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639.Vom Alten Sächsischen Pommerland. Kayser das blosse Schwerdt am Gefeste vnd beydeHertzogen an den Knopff gegriffen/ vnd sind dar- auff beyde Hertzogen mit gebührlicher Reverentz auffgestanden/ vnd haben nebenst den anderen auff- gewartet/ biß das dem Ordensmeister aus Preussen Walthern von Cronberg die Verwaltung des Or- dens/ weil Marggraff Albrecht denselben Orden in ein weltlich Fürstenthumb versetzet/ vnd an Polen verwendet hette/ verlehnet/ vnd etliche Personen zu Ritter geschlagen/ vnd alle Ceremonien geendet sein. Auff dieser Reyse haben auch zugleich die Hertzo- gen das Bergwerck zum Jochimsthal besehen/ wie solches Matthesius in seinem Chronico von der Käys. freyen Bergstadt S. Jochimsthal bezeuget. Nach diesem Gepräng hat Hertzog Georg nicht5. Seine Gemahlin war schweres Leibes/ da er anheimb B b b b
Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerland. Kayſer das bloſſe Schwerdt am Gefeſte vnd beydeHertzogen an den Knopff gegriffen/ vnd ſind dar- auff beyde Hertzogen mit gebuͤhrlicher Reverentz auffgeſtanden/ vnd haben nebenſt den anderen auff- gewartet/ biß das dem Ordensmeiſter aus Preuſſen Walthern von Cronberg die Verwaltung des Or- dens/ weil Marggraff Albrecht denſelben Orden in ein weltlich Fuͤrſtenthumb verſetzet/ vnd an Polen verwendet hette/ verlehnet/ vnd etliche Perſonen zu Ritter geſchlagen/ vnd alle Ceremonien geendet ſein. Auff dieſer Reyſe haben auch zugleich die Hertzo- gen das Bergwerck zum Jochimsthal beſehen/ wie ſolches Mattheſius in ſeinem Chronico von der Kaͤyſ. freyen Bergſtadt S. Jochimsthal bezeuget. Nach dieſem Gepraͤng hat Hertzog Georg nicht5. Seine Gemahlin war ſchweres Leibes/ da er anheimb B b b b
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Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerland.
Kayſer das bloſſe Schwerdt am Gefeſte vnd beyde
Hertzogen an den Knopff gegriffen/ vnd ſind dar-
auff beyde Hertzogen mit gebuͤhrlicher Reverentz
auffgeſtanden/ vnd haben nebenſt den anderen auff-
gewartet/ biß das dem Ordensmeiſter aus Preuſſen
Walthern von Cronberg die Verwaltung des Or-
dens/ weil Marggraff Albrecht denſelben Orden in
ein weltlich Fuͤrſtenthumb verſetzet/ vnd an Polen
verwendet hette/ verlehnet/ vnd etliche Perſonen zu
Ritter geſchlagen/ vnd alle Ceremonien geendet ſein.
Auff dieſer Reyſe haben auch zugleich die Hertzo-
gen das Bergwerck zum Jochimsthal beſehen/ wie
ſolches Mattheſius in ſeinem Chronico von der Kaͤyſ.
freyen Bergſtadt S. Jochimsthal bezeuget.
Nach dieſem Gepraͤng hat Hertzog Georg nicht
lange gelebet/ ſondern iſt im bluͤenden Alter kurtz
nach ſeiner Widerkunfft in Pom̃ern im Jahr mdxxxj.
zu Stettin geſtorben/ vnd wie es daßmahl eine Ge-
wonheit war/ mit ſolchen Ceremonien zur Ruheſtaͤt
gebracht/ das er in einen hoͤltzernen Sarck geleget/
vnd von acht Adelichen Perſonen getragen/ vnd jhme
nicht mehr dann ein ſchwartz bedecktes Pferd nach-
geleitet/ vnd zwelff brennende Liechter/ daran kleine
Faͤhnlein mit Waffen gehefftet/ bey her getragenſind.
Jetzund iſt dieſe Pracht denen von Adel zu gering.
5.
Hertzog Georg
ſtirbt/ vnd ſein
Bruder vnd
Sohn Barni-
mus vnd Phi-
lippus theilen
das Land/ vnd
beſtellen die Kir-
chen Ordnung.
A. C. 1531.
Seine Gemahlin war ſchweres Leibes/ da er
ſtarb/ vnd gebahr nach ſeinem Todte eine Tochter
Georgiam/ die hernach einem Polniſchen Grafen von
Schlochow iſt beygeleget worden. Sein Sohn aber
Philippus I. war noch am Heidelbergiſchen Hofe/
da jhn der Vater hette erziehen laſſen/ vñ ehe derſelbe
anheimb
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