Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Das ander Theil des dritten Buches

han Friederich Churfürsten/ vnd Landgraff Philip-
pen/ zu Felde begab/ forderten sie bey den Hertzogen
aus Pommeren vmb hülffe an/ da jhnen dann ein Fähn-
lein Knechte von ccc. Pferden zugeführet ward.

Nierüber fielen die Hertzogen in Pommern in des
Käysers Vngnade/ vnd ward auff allerley Mittel ge-
dacht/ wie man jhnen beykommen möchte. Da war
nun Hertzog Albrecht aus Mechelnburg zur Hand/
der zwar anfänglich dz Evangelium nach der Predigt
Lutheri angenommen/ vnd es wider seinen Bruder
Heinrich vertheidigt/ hernach aber/ als solcher sein
Bruder auch zum Evangelio trat/ es wider verworf-
fen hette/ vnd zu dessen Verfolgung seine beyde Söh-
ne/ Albertum vnd Georgen/ dem Käyser zum Dienste
in den Schmalkaldischen Krieg zugeschicket hette.
Derselbe bekam nun Kayserlichen Befehl/ sich zu dem
Kayserlichen Volck/ so daßmahl in Westphalen sich
befand/ zumachen/ vnd neben jhm erstlich Westpha-
len vnd Lünenburg einzunehmen/ hernach Pommern
zuvberziehen. Solches Volck war vmb die Zeit/ da
A. C. 1546.Churfürst Johan Friederich Leipzig im mdxlvj. Jahr
belagerte/ aber nicht gewinnen konte/ erstlich new ge-
worben/ vnd bestand von xxj. Fähnlein zu Fusse/ vnd
mcc. Reutern vnter Jost von Gröningen/ dem Statt-
halter in Seeland/ vnd Graff Conrad von Tecklen-
burg hette schon den Grafen von der Lipp/ auch Oß-
nabruck/ Minden/ das Schloß Rittbergk/ vnd andere
mehr/ zu des Kaysers Willen gebracht/ vnd zog nun-
mehr auff Bremen. Weil nun dem Kayser das Glück
allenthalben wider die Schmalkaldische Bundsge-

nossen/

Das ander Theil des dritten Buches

han Friederich Churfuͤrſten/ vnd Landgraff Philip-
pen/ zu Felde begab/ forderten ſie bey den Hertzogen
aus Pom̃eren vmb huͤlffe an/ da jhnen dann ein Faͤhn-
lein Knechte von ccc. Pferden zugefuͤhret ward.

Nieruͤber fielen die Hertzogen in Pom̃ern in des
Kaͤyſers Vngnade/ vnd ward auff allerley Mittel ge-
dacht/ wie man jhnen beykom̃en moͤchte. Da war
nun Hertzog Albrecht aus Mechelnburg zur Hand/
der zwar anfaͤnglich dz Evangelium nach der Predigt
Lutheri angenommen/ vnd es wider ſeinen Bruder
Heinrich vertheidigt/ hernach aber/ als ſolcher ſein
Bruder auch zum Evangelio trat/ es wider verworf-
fen hette/ vnd zu deſſen Verfolgung ſeine beyde Soͤh-
ne/ Albertum vnd Georgen/ dem Kaͤyſer zum Dienſte
in den Schmalkaldiſchen Krieg zugeſchicket hette.
Derſelbe bekam nun Kayſerlichen Befehl/ ſich zu dem
Kayſerlichen Volck/ ſo daßmahl in Weſtphalen ſich
befand/ zumachen/ vnd neben jhm erſtlich Weſtpha-
len vnd Luͤnenburg einzunehmen/ hernach Pom̃ern
zuvberziehen. Solches Volck war vmb die Zeit/ da
A. C. 1546.Churfuͤrſt Johan Friederich Leipzig im mdxlvj. Jahr
belagerte/ aber nicht gewinnen konte/ erſtlich new ge-
worben/ vnd beſtand von xxj. Faͤhnlein zu Fuſſe/ vnd
mcc. Reutern vnter Joſt von Groͤningen/ dem Statt-
halter in Seeland/ vnd Graff Conrad von Tecklen-
burg hette ſchon den Grafen von der Lipp/ auch Oß-
nabruck/ Minden/ das Schloß Rittbergk/ vnd andere
mehr/ zu des Kayſers Willen gebracht/ vnd zog nun-
mehr auff Bremen. Weil nun dem Kayſer das Gluͤck
allenthalben wider die Schmalkaldiſche Bundsge-

noſſen/

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p>
          <pb facs="#f0030" n="540"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das ander Theil des dritten Buches</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">han Friederich Churfu&#x0364;r&#x017F;ten/ vnd Landgraff Philip-<lb/>
pen/ zu Felde begab/ forderten &#x017F;ie bey den Hertzogen<lb/>
aus Pom&#x0303;eren vmb hu&#x0364;lffe an/ da jhnen dann ein Fa&#x0364;hn-<lb/>
lein Knechte von ccc. Pferden zugefu&#x0364;hret ward.</hi> </p><lb/>
        <p> <hi rendition="#fr">Nieru&#x0364;ber fielen die Hertzogen in Pom&#x0303;ern in des<lb/>
Ka&#x0364;y&#x017F;ers Vngnade/ vnd ward auff allerley Mittel ge-<lb/>
dacht/ wie man jhnen beykom&#x0303;en mo&#x0364;chte. Da war<lb/>
nun Hertzog Albrecht aus Mechelnburg zur Hand/<lb/>
der zwar anfa&#x0364;nglich dz Evangelium nach der Predigt<lb/>
Lutheri angenommen/ vnd es wider &#x017F;einen Bruder<lb/>
Heinrich vertheidigt/ hernach aber/ als &#x017F;olcher &#x017F;ein<lb/>
Bruder auch zum Evangelio trat/ es wider verworf-<lb/>
fen hette/ vnd zu de&#x017F;&#x017F;en Verfolgung &#x017F;eine beyde So&#x0364;h-<lb/>
ne/ Albertum vnd Georgen/ dem Ka&#x0364;y&#x017F;er zum Dien&#x017F;te<lb/>
in den Schmalkaldi&#x017F;chen Krieg zuge&#x017F;chicket hette.<lb/>
Der&#x017F;elbe bekam nun Kay&#x017F;erlichen Befehl/ &#x017F;ich zu dem<lb/>
Kay&#x017F;erlichen Volck/ &#x017F;o daßmahl in We&#x017F;tphalen &#x017F;ich<lb/>
befand/ zumachen/ vnd neben jhm er&#x017F;tlich We&#x017F;tpha-<lb/>
len vnd Lu&#x0364;nenburg einzunehmen/ hernach Pom&#x0303;ern<lb/>
zuvberziehen. Solches Volck war vmb die Zeit/ da</hi><lb/>
          <note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A. C.</hi></hi> 1546.</note> <hi rendition="#fr">Churfu&#x0364;r&#x017F;t Johan Friederich Leipzig im mdxlvj. Jahr<lb/>
belagerte/ aber nicht gewinnen konte/ er&#x017F;tlich new ge-<lb/>
worben/ vnd be&#x017F;tand von xxj. Fa&#x0364;hnlein zu Fu&#x017F;&#x017F;e/ vnd<lb/>
mcc. Reutern vnter Jo&#x017F;t von Gro&#x0364;ningen/ dem Statt-<lb/>
halter in Seeland/ vnd Graff Conrad von Tecklen-<lb/>
burg hette &#x017F;chon den Grafen von der Lipp/ auch Oß-<lb/>
nabruck/ Minden/ das Schloß Rittbergk/ vnd andere<lb/>
mehr/ zu des Kay&#x017F;ers Willen gebracht/ vnd zog nun-<lb/>
mehr auff Bremen. Weil nun dem Kay&#x017F;er das Glu&#x0364;ck<lb/>
allenthalben wider die Schmalkaldi&#x017F;che Bundsge-</hi><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">no&#x017F;&#x017F;en/</hi> </fw><lb/>
        </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[540/0030] Das ander Theil des dritten Buches han Friederich Churfuͤrſten/ vnd Landgraff Philip- pen/ zu Felde begab/ forderten ſie bey den Hertzogen aus Pom̃eren vmb huͤlffe an/ da jhnen dann ein Faͤhn- lein Knechte von ccc. Pferden zugefuͤhret ward. Nieruͤber fielen die Hertzogen in Pom̃ern in des Kaͤyſers Vngnade/ vnd ward auff allerley Mittel ge- dacht/ wie man jhnen beykom̃en moͤchte. Da war nun Hertzog Albrecht aus Mechelnburg zur Hand/ der zwar anfaͤnglich dz Evangelium nach der Predigt Lutheri angenommen/ vnd es wider ſeinen Bruder Heinrich vertheidigt/ hernach aber/ als ſolcher ſein Bruder auch zum Evangelio trat/ es wider verworf- fen hette/ vnd zu deſſen Verfolgung ſeine beyde Soͤh- ne/ Albertum vnd Georgen/ dem Kaͤyſer zum Dienſte in den Schmalkaldiſchen Krieg zugeſchicket hette. Derſelbe bekam nun Kayſerlichen Befehl/ ſich zu dem Kayſerlichen Volck/ ſo daßmahl in Weſtphalen ſich befand/ zumachen/ vnd neben jhm erſtlich Weſtpha- len vnd Luͤnenburg einzunehmen/ hernach Pom̃ern zuvberziehen. Solches Volck war vmb die Zeit/ da Churfuͤrſt Johan Friederich Leipzig im mdxlvj. Jahr belagerte/ aber nicht gewinnen konte/ erſtlich new ge- worben/ vnd beſtand von xxj. Faͤhnlein zu Fuſſe/ vnd mcc. Reutern vnter Joſt von Groͤningen/ dem Statt- halter in Seeland/ vnd Graff Conrad von Tecklen- burg hette ſchon den Grafen von der Lipp/ auch Oß- nabruck/ Minden/ das Schloß Rittbergk/ vnd andere mehr/ zu des Kayſers Willen gebracht/ vnd zog nun- mehr auff Bremen. Weil nun dem Kayſer das Gluͤck allenthalben wider die Schmalkaldiſche Bundsge- noſſen/ A. C. 1546.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland04_1639
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland04_1639/30
Zitationshilfe:	Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639, S. 540. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland04_1639/30>, abgerufen am 21.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.