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Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerland.
provocierten vnd des Hertzogen appellation beyfie-
len/ ist endlich diese exemtion Sache durch ein Kayser-
lich decret ans Kayserliche Cammergerichte zu Speyr zu
ordentlichem Recht verwiesen/ doch damit den Her-
tzogen an jhrer hergebrachten Gerechtigkeit nichtes
benommen worden/ insonderheit weil Kays. May. dar-
auff Bischoff Martino/ der vom Capittul zu Cammin
nach Bartholomaeo erwehlet ward/ das Stifft nicht
verlehnen wollen/ sondern nur/ weil die Sache strei-
tig/ ein Jndult gegeben/ vnd vergönnet/ das die Her-
tzogen/ alter Gewonheit nach/ jhren Bischoff ins
Stifft zur Huldigung introducierten. Endlich sind
zur gäntzlichen außsöhnung der Fürsten/ auff der
Reichsstände Vorbitte/ vnd Adolphi des Ertz Bischo-
fes von Cöllen vnterhandlung/ (dessen Bruder Otto
ein Graff von Schawenburg Hertzogk Barnimi
Tochter geehliget) diese Mittel vorgeschlagen/ das die
Fürsten sich des Schmalkaldischen Bundes gäntzlich
verzeihen/ Jhr. Kayserl. Mayt. Widerwertigen keine
Hülffe oder Vorschub thun/ zu erstatung Kayserli-
cher auffgewandten Kriegs Vnkosten cl. tausend Rei-
nische Gülden eriegon/ vnd dabeneben das Jnterim
oder Forme der Religion annehmen solten/ darin vie-
le von den alten Bäpstischen Ceremonien vnd Lehr-
puncten wieder auffs newe auff die Bahne gebracht/
vnd gleichsam die Augsspurgische Confession auff-
gehaben ward. Nun hetten die Pommersche Fürsten
dem Schmalkaldischen Bunde schon zuvor sich nicht
weiter anhängig gemachet/ als was die Religion be-
trifft/ hetten auch schon fünff Jahr lang des Bundes
mit vberziehung des Hertzogen zu Brannsschweig
vnd recusation des Cammergerichtes sich entzogen.

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Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerland.
provocierten vnd des Hertzogen appellation beyfie-
len/ iſt endlich dieſe exemtion Sache durch ein Kayſer-
lich decret ans Kayſerliche Cam̃ergerichte zu Speyr zu
ordentlichem Recht verwieſen/ doch damit den Her-
tzogen an jhrer hergebrachten Gerechtigkeit nichtes
benom̃en worden/ inſonderheit weil Kayſ. May. dar-
auff Biſchoff Martino/ der vom Capittul zu Cammin
nach Bartholomæo erwehlet ward/ das Stifft nicht
verlehnen wollen/ ſondern nur/ weil die Sache ſtrei-
tig/ ein Jndult gegeben/ vnd vergoͤnnet/ das die Her-
tzogen/ alter Gewonheit nach/ jhren Biſchoff ins
Stifft zur Huldigung introducierten. Endlich ſind
zur gaͤntzlichen außſoͤhnung der Fuͤrſten/ auff der
Reichsſtaͤnde Vorbitte/ vnd Adolphi des Ertz Biſcho-
fes von Coͤllen vnterhandlung/ (deſſen Bruder Otto
ein Graff von Schawenburg Hertzogk Barnimi
Tochter geehliget) dieſe Mittel vorgeſchlagen/ das die
Fuͤrſten ſich des Schmalkaldiſchen Bundes gaͤntzlich
verzeihen/ Jhr. Kayſerl. Mayt. Widerwertigen keine
Huͤlffe oder Vorſchub thun/ zu erſtatung Kayſerli-
cher auffgewandten Kriegs Vnkoſten cl. tauſend Rei-
niſche Guͤlden eriegon/ vnd dabeneben das Jnterim
oder Forme der Religion annehmen ſolten/ darin vie-
le von den alten Baͤpſtiſchen Ceremonien vnd Lehr-
puncten wieder auffs newe auff die Bahne gebracht/
vnd gleichſam die Augsſpurgiſche Confeſſion auff-
gehaben ward. Nun hetten die Pom̃erſche Fuͤrſten
dem Schmalkaldiſchen Bunde ſchon zuvor ſich nicht
weiter anhaͤngig gemachet/ als was die Religion be-
trifft/ hetten auch ſchon fuͤnff Jahr lang des Bundes
mit vberziehung des Hertzogen zu Brannsſchweig
vnd recuſation des Cammergerichtes ſich entzogen.

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[545/0035] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerland. provocierten vnd des Hertzogen appellation beyfie- len/ iſt endlich dieſe exemtion Sache durch ein Kayſer- lich decret ans Kayſerliche Cam̃ergerichte zu Speyr zu ordentlichem Recht verwieſen/ doch damit den Her- tzogen an jhrer hergebrachten Gerechtigkeit nichtes benom̃en worden/ inſonderheit weil Kayſ. May. dar- auff Biſchoff Martino/ der vom Capittul zu Cammin nach Bartholomæo erwehlet ward/ das Stifft nicht verlehnen wollen/ ſondern nur/ weil die Sache ſtrei- tig/ ein Jndult gegeben/ vnd vergoͤnnet/ das die Her- tzogen/ alter Gewonheit nach/ jhren Biſchoff ins Stifft zur Huldigung introducierten. Endlich ſind zur gaͤntzlichen außſoͤhnung der Fuͤrſten/ auff der Reichsſtaͤnde Vorbitte/ vnd Adolphi des Ertz Biſcho- fes von Coͤllen vnterhandlung/ (deſſen Bruder Otto ein Graff von Schawenburg Hertzogk Barnimi Tochter geehliget) dieſe Mittel vorgeſchlagen/ das die Fuͤrſten ſich des Schmalkaldiſchen Bundes gaͤntzlich verzeihen/ Jhr. Kayſerl. Mayt. Widerwertigen keine Huͤlffe oder Vorſchub thun/ zu erſtatung Kayſerli- cher auffgewandten Kriegs Vnkoſten cl. tauſend Rei- niſche Guͤlden eriegon/ vnd dabeneben das Jnterim oder Forme der Religion annehmen ſolten/ darin vie- le von den alten Baͤpſtiſchen Ceremonien vnd Lehr- puncten wieder auffs newe auff die Bahne gebracht/ vnd gleichſam die Augsſpurgiſche Confeſſion auff- gehaben ward. Nun hetten die Pom̃erſche Fuͤrſten dem Schmalkaldiſchen Bunde ſchon zuvor ſich nicht weiter anhaͤngig gemachet/ als was die Religion be- trifft/ hetten auch ſchon fuͤnff Jahr lang des Bundes mit vberziehung des Hertzogen zu Brannsſchweig vnd recuſation des Cammergerichtes ſich entzogen. Darumb D ij

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639, S. 545. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland04_1639/35>, abgerufen am 03.12.2024.