Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Das ander Theil des dritten Buches

Religion Frie-
den befordern.
Stellet eine
Kirchen Visito-
tion an. Erweh-
let H. Johan
Friederich zum
Bischofe.Vnd ob wol die Stände baten/ sie mit der Execution
nicht zubeladen/ sondern die von Magdeburg auff
den Reichstag zuvergleiten/ vnd zur Verhörung ge-
stadten/ so ist dennoch ein gemeiner Römerzug auff
vj. Monat lang beschlossen/ wider die von Magdeburg
zugebrauchen. Vnd insonderheit ward Lazarus
von Schwendy mit Kayserl. Creditiven an die Pom-
merische Fürsten abgefertiget/ darinnen jhn auffer-
leget ward/ dem Churfürsten zu Sachsen zuhelffen/
vnd was im Güterbockischen Abscheide verwilliget
were/ zuvollenziehen. Als nun solches auch in Rath
gezogen ward/ hat das Land sich wieder die von
Magdeburg nicht einlassen/ noch mit der Execution
belegen wollen/ sondern sich erkläret/ wann die ge-
meine Reichsstände solches Werck auff sich nehmen
würden/ sich alsdenn gemeß zuverhalten.

Hierauff sind sie in guter Ruhe/ da sonst im gan-
tzen Teutschen Land Larm in allen Gassen war/ gelas-
A. C. 1552.sen/ haben auch im Jahr mdlij. da der Passawische
Vertrag zum Frieden vnd Sicherheit der Religion
geschlossen ward/ durch Jacob Zizevitzen/ vnd auff
den Reichstag zu Augsspurg/ da gemeldter Religions-
fried gäntzlich vollenzogen ward/ durch Heinrich
Norman/ Christian Kussowen/ Valentin von Eick-
stedt/ vnd D. Anthon. Schwallenberg sich gestellet/
vnd solche heylsahme Handlunge mitschliessen helf-
fen. Vnd als Martinus Weyher Bischoff zu Cammin
verstarb/ ist Hertzog Johan Friederich von dem Ca-
pittul des Thumbstifftes wiederumb postulieret vnd
erwehlet/ vnd darbey gemeldtem Stifft Cammin von
des Postulati Vatern Hertzog Philippo eine Assecu-

ration

Das ander Theil des dritten Buches

Religion Frie-
den befordern.
Stellet eine
Kirchen Viſito-
tion an. Erweh-
let H. Johan
Friederich zum
Biſchofe.Vnd ob wol die Staͤnde baten/ ſie mit der Execution
nicht zubeladen/ ſondern die von Magdeburg auff
den Reichstag zuvergleiten/ vnd zur Verhoͤrung ge-
ſtadten/ ſo iſt dennoch ein gemeiner Roͤmerzug auff
vj. Monat lang beſchloſſen/ wider die von Magdeburg
zugebrauchen. Vnd inſonderheit ward Lazarus
von Schwendy mit Kayſerl. Creditiven an die Pom-
meriſche Fuͤrſten abgefertiget/ darinnen jhn auffer-
leget ward/ dem Churfuͤrſten zu Sachſen zuhelffen/
vnd was im Guͤterbockiſchen Abſcheide verwilliget
were/ zuvollenziehen. Als nun ſolches auch in Rath
gezogen ward/ hat das Land ſich wieder die von
Magdeburg nicht einlaſſen/ noch mit der Execution
belegen wollen/ ſondern ſich erklaͤret/ wann die ge-
meine Reichsſtaͤnde ſolches Werck auff ſich nehmen
wuͤrden/ ſich alsdenn gemeß zuverhalten.

Hierauff ſind ſie in guter Ruhe/ da ſonſt im gan-
tzen Teutſchen Land Larm in allen Gaſſen war/ gelaſ-
A. C. 1552.ſen/ haben auch im Jahr mdlij. da der Paſſawiſche
Vertrag zum Frieden vnd Sicherheit der Religion
geſchloſſen ward/ durch Jacob Zizevitzen/ vnd auff
den Reichstag zu Augsſpurg/ da gemeldter Religions-
fried gaͤntzlich vollenzogen ward/ durch Heinrich
Norman/ Chriſtian Kuſſowen/ Valentin von Eick-
ſtedt/ vnd D. Anthon. Schwallenberg ſich geſtellet/
vnd ſolche heylſahme Handlunge mitſchlieſſen helf-
fen. Vnd als Martinus Weyher Biſchoff zu Cam̃in
verſtarb/ iſt Hertzog Johan Friederich von dem Ca-
pittul des Thumbſtifftes wiederumb poſtulieret vnd
erwehlet/ vnd darbey gemeldtem Stifft Cammin von
des Poſtulati Vatern Hertzog Philippo eine Aſſecu-

ration

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p>
          <pb facs="#f0040" n="550"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das ander Theil des dritten Buches</hi> </fw><lb/>
          <note place="left">Religion Frie-<lb/>
den befordern.<lb/>
Stellet eine<lb/>
Kirchen Vi&#x017F;ito-<lb/>
tion an. Erweh-<lb/>
let H. Johan<lb/>
Friederich zum<lb/>
Bi&#x017F;chofe.</note> <hi rendition="#fr">Vnd ob wol die Sta&#x0364;nde baten/ &#x017F;ie mit der Execution<lb/>
nicht zubeladen/ &#x017F;ondern die von Magdeburg auff<lb/>
den Reichstag zuvergleiten/ vnd zur Verho&#x0364;rung ge-<lb/>
&#x017F;tadten/ &#x017F;o i&#x017F;t dennoch ein gemeiner Ro&#x0364;merzug auff<lb/>
vj. Monat lang be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ wider die von Magdeburg<lb/>
zugebrauchen. Vnd in&#x017F;onderheit ward Lazarus<lb/>
von Schwendy mit Kay&#x017F;erl. Creditiven an die Pom-<lb/>
meri&#x017F;che Fu&#x0364;r&#x017F;ten abgefertiget/ darinnen jhn auffer-<lb/>
leget ward/ dem Churfu&#x0364;r&#x017F;ten zu Sach&#x017F;en zuhelffen/<lb/>
vnd was im Gu&#x0364;terbocki&#x017F;chen Ab&#x017F;cheide verwilliget<lb/>
were/ zuvollenziehen. Als nun &#x017F;olches auch in Rath<lb/>
gezogen ward/ hat das Land &#x017F;ich wieder die von<lb/>
Magdeburg nicht einla&#x017F;&#x017F;en/ noch mit der Execution<lb/>
belegen wollen/ &#x017F;ondern &#x017F;ich erkla&#x0364;ret/ wann die ge-<lb/>
meine Reichs&#x017F;ta&#x0364;nde &#x017F;olches Werck auff &#x017F;ich nehmen<lb/>
wu&#x0364;rden/ &#x017F;ich alsdenn gemeß zuverhalten.</hi> </p><lb/>
        <p> <hi rendition="#fr">Hierauff &#x017F;ind &#x017F;ie in guter Ruhe/ da &#x017F;on&#x017F;t im gan-<lb/>
tzen Teut&#x017F;chen Land Larm in allen Ga&#x017F;&#x017F;en war/ gela&#x017F;-</hi><lb/>
          <note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A. C.</hi></hi> 1552.</note> <hi rendition="#fr">&#x017F;en/ haben auch im Jahr mdlij. da der Pa&#x017F;&#x017F;awi&#x017F;che<lb/>
Vertrag zum Frieden vnd Sicherheit der Religion<lb/>
ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en ward/ durch Jacob Zizevitzen/ vnd auff<lb/>
den Reichstag zu Augs&#x017F;purg/ da gemeldter Religions-<lb/>
fried ga&#x0364;ntzlich vollenzogen ward/ durch Heinrich<lb/>
Norman/ Chri&#x017F;tian Ku&#x017F;&#x017F;owen/ Valentin von Eick-<lb/>
&#x017F;tedt/ vnd D. Anthon. Schwallenberg &#x017F;ich ge&#x017F;tellet/<lb/>
vnd &#x017F;olche heyl&#x017F;ahme Handlunge mit&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en helf-<lb/>
fen. Vnd als Martinus Weyher Bi&#x017F;choff zu Cam&#x0303;in<lb/>
ver&#x017F;tarb/ i&#x017F;t Hertzog Johan Friederich von dem Ca-<lb/>
pittul des Thumb&#x017F;tifftes wiederumb po&#x017F;tulieret vnd<lb/>
erwehlet/ vnd darbey gemeldtem Stifft Cammin von<lb/>
des Po&#x017F;tulati Vatern Hertzog Philippo eine A&#x017F;&#x017F;ecu-</hi><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">ration</hi> </fw><lb/>
        </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[550/0040] Das ander Theil des dritten Buches Vnd ob wol die Staͤnde baten/ ſie mit der Execution nicht zubeladen/ ſondern die von Magdeburg auff den Reichstag zuvergleiten/ vnd zur Verhoͤrung ge- ſtadten/ ſo iſt dennoch ein gemeiner Roͤmerzug auff vj. Monat lang beſchloſſen/ wider die von Magdeburg zugebrauchen. Vnd inſonderheit ward Lazarus von Schwendy mit Kayſerl. Creditiven an die Pom- meriſche Fuͤrſten abgefertiget/ darinnen jhn auffer- leget ward/ dem Churfuͤrſten zu Sachſen zuhelffen/ vnd was im Guͤterbockiſchen Abſcheide verwilliget were/ zuvollenziehen. Als nun ſolches auch in Rath gezogen ward/ hat das Land ſich wieder die von Magdeburg nicht einlaſſen/ noch mit der Execution belegen wollen/ ſondern ſich erklaͤret/ wann die ge- meine Reichsſtaͤnde ſolches Werck auff ſich nehmen wuͤrden/ ſich alsdenn gemeß zuverhalten. Religion Frie- den befordern. Stellet eine Kirchen Viſito- tion an. Erweh- let H. Johan Friederich zum Biſchofe. Hierauff ſind ſie in guter Ruhe/ da ſonſt im gan- tzen Teutſchen Land Larm in allen Gaſſen war/ gelaſ- ſen/ haben auch im Jahr mdlij. da der Paſſawiſche Vertrag zum Frieden vnd Sicherheit der Religion geſchloſſen ward/ durch Jacob Zizevitzen/ vnd auff den Reichstag zu Augsſpurg/ da gemeldter Religions- fried gaͤntzlich vollenzogen ward/ durch Heinrich Norman/ Chriſtian Kuſſowen/ Valentin von Eick- ſtedt/ vnd D. Anthon. Schwallenberg ſich geſtellet/ vnd ſolche heylſahme Handlunge mitſchlieſſen helf- fen. Vnd als Martinus Weyher Biſchoff zu Cam̃in verſtarb/ iſt Hertzog Johan Friederich von dem Ca- pittul des Thumbſtifftes wiederumb poſtulieret vnd erwehlet/ vnd darbey gemeldtem Stifft Cammin von des Poſtulati Vatern Hertzog Philippo eine Aſſecu- ration A. C. 1552.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland04_1639
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland04_1639/40
Zitationshilfe:	Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland04_1639/40>, abgerufen am 19.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.