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Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerland.
Macht Prediger zu ordinieren allen Dienern göttli-
ches Wortes in gemein ohne vnterscheid zustehe; Jn-
stitution der new angenommenen Pastoren/ wie auch Ju-
ra patronatus der Kirchen/ aus dem Bapstumb her-
fliessen/ vnd das endlich gemeine Consistoria/ als vn-
nötig/ nicht solten geöffnet werden; Sondern dz nicht
allein Strallsund/ wegen jhrer Jurisdiction/ sondern
auch eine jede Stadt/ jhren eigenen Superintenden-
tem vnd eigenes Consistorium zu haben befuget sey.
Darauff lesset Hertzog Ernst Ludewig ein ernstlich
Mandat an die Strallsundischen abgehen/ begehret/
das angefangene Consistorium einzustellen/ setzet bey
jhnen einen gewissen Tag zur Visitation der Kirchen
vnd Hospitalen an/ vnd heisset Crusium seines Beru-
fes/ laut der Kirchen Agenden/ warten. Aber wie die
Strallsundischen solche Visitation auff jhre Stadt
gesperret/ vnd endlich durch jhre eigene Prediger die
Ordination vnd Jnstitution der Prediger verrichten
lassen/ vnd auff erfolgete Fürstliche Mandata an das
Kayserliche Cammergericht gen Speyer appellieret;
Wie auch die andere Prediger in etlichen Synodis/
A. C. 1578.
als zu Greiffswald vnd Wollgast/ die wider Crusium
auff anordnung des Landsfürsten gehalten wor-
A. C. 1581.
den/ xl. Artickel gesetzet haben/ da gemeltem Cru-
sio mannigfaltige Jrrthümbe vberwiesen sind; Wie
ferner ein allgemeiner Synodalischer Schluß von
allen Theologen beyder Regierungen zu Stetin wi-
A. C. 1583.
der Crusium gemachet/ vnd da er endlich nicht allein
die Kirchen Ceremonien in diesen Landen/ sondern
auch die Lehrpuncta selbst fechten/ vnd streitig ma-
chen/ vnd keine Vermahnung annehmen wolte/

durch

Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerland.
Macht Prediger zu ordinieren allen Dienern goͤttli-
ches Wortes in gemein ohne vnterſcheid zuſtehe; Jn-
ſtitutiõ der new angenom̃enen Paſtoren/ wie auch Ju-
ra patronatus der Kirchen/ aus dem Bapſtumb her-
flieſſen/ vnd das endlich gemeine Conſiſtoria/ als vn-
noͤtig/ nicht ſolten geoͤffnet werden; Sondern dz nicht
allein Strallſund/ wegen jhrer Jurisdiction/ ſondern
auch eine jede Stadt/ jhren eigenen Superintenden-
tem vnd eigenes Conſiſtorium zu haben befuget ſey.
Darauff leſſet Hertzog Ernſt Ludewig ein ernſtlich
Mandat an die Strallſundiſchen abgehen/ begehret/
das angefangene Conſiſtorium einzuſtellen/ ſetzet bey
jhnen einen gewiſſen Tag zur Viſitation der Kirchen
vnd Hoſpitalen an/ vnd heiſſet Cruſium ſeines Beru-
fes/ laut der Kirchen Agenden/ warten. Aber wie die
Strallſundiſchen ſolche Viſitation auff jhre Stadt
geſperret/ vnd endlich durch jhre eigene Prediger die
Ordination vnd Jnſtitution der Prediger verrichten
laſſen/ vnd auff erfolgete Fuͤrſtliche Mandata an das
Kayſerliche Cammergericht gen Speyer appellieret;
Wie auch die andere Prediger in etlichen Synodis/
A. C. 1578.
als zu Greiffswald vnd Wollgaſt/ die wider Cruſium
auff anordnung des Landsfuͤrſten gehalten wor-
A. C. 1581.
den/ xl. Artickel geſetzet haben/ da gemeltem Cru-
ſio mannigfaltige Jrꝛthuͤmbe vberwieſen ſind; Wie
ferner ein allgemeiner Synodaliſcher Schluß von
allen Theologen beyder Regierungen zu Stetin wi-
A. C. 1583.
der Cruſium gemachet/ vnd da er endlich nicht allein
die Kirchen Ceremonien in dieſen Landen/ ſondern
auch die Lehrpuncta ſelbſt fechten/ vnd ſtreitig ma-
chen/ vnd keine Vermahnung annehmen wolte/

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[597/0087] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerland. Macht Prediger zu ordinieren allen Dienern goͤttli- ches Wortes in gemein ohne vnterſcheid zuſtehe; Jn- ſtitutiõ der new angenom̃enen Paſtoren/ wie auch Ju- ra patronatus der Kirchen/ aus dem Bapſtumb her- flieſſen/ vnd das endlich gemeine Conſiſtoria/ als vn- noͤtig/ nicht ſolten geoͤffnet werden; Sondern dz nicht allein Strallſund/ wegen jhrer Jurisdiction/ ſondern auch eine jede Stadt/ jhren eigenen Superintenden- tem vnd eigenes Conſiſtorium zu haben befuget ſey. Darauff leſſet Hertzog Ernſt Ludewig ein ernſtlich Mandat an die Strallſundiſchen abgehen/ begehret/ das angefangene Conſiſtorium einzuſtellen/ ſetzet bey jhnen einen gewiſſen Tag zur Viſitation der Kirchen vnd Hoſpitalen an/ vnd heiſſet Cruſium ſeines Beru- fes/ laut der Kirchen Agenden/ warten. Aber wie die Strallſundiſchen ſolche Viſitation auff jhre Stadt geſperret/ vnd endlich durch jhre eigene Prediger die Ordination vnd Jnſtitution der Prediger verrichten laſſen/ vnd auff erfolgete Fuͤrſtliche Mandata an das Kayſerliche Cammergericht gen Speyer appellieret; Wie auch die andere Prediger in etlichen Synodis/ als zu Greiffswald vnd Wollgaſt/ die wider Cruſium auff anordnung des Landsfuͤrſten gehalten wor- den/ xl. Artickel geſetzet haben/ da gemeltem Cru- ſio mannigfaltige Jrꝛthuͤmbe vberwieſen ſind; Wie ferner ein allgemeiner Synodaliſcher Schluß von allen Theologen beyder Regierungen zu Stetin wi- der Cruſium gemachet/ vnd da er endlich nicht allein die Kirchen Ceremonien in dieſen Landen/ ſondern auch die Lehrpuncta ſelbſt fechten/ vnd ſtreitig ma- chen/ vnd keine Vermahnung annehmen wolte/ durch A. C. 1578. A. C. 1581. A. C. 1583.

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland04_1639/87>, abgerufen am 20.05.2024.