Micraelius, Johann: Das Vierdte Buch Vom PommerLande. Bd. 4. Stettin, 1639.Das Vierdte Buch/ An. 1626 sich von dannen weiter naher Braunsberg/ Elbingen vnd Ma-rienburg/ vnd nimbt solche vnd andere Orter entweder mit Accord oder mit stürmender Hand ein/ setzet auch in der Pau- zickerwycke in Pomerellien eine anzahl Volckes ans Land/ be- mechtiget sich des Schlosses vnd Städtleins Pauzig/ vnd be- mühet sich endlich den Weyselstrom zuerreichen/ gestalt er damn auch/ nach langem Widerstand der Polen/ Dirschaw vnd fol- gends Mewa eroberte/ eine Schiffbrücke zwischen beyden Städ- ten nebenst einer Realschantze erbawete/ vnd die gantze Polmi- sche Armee/ so die Mewa zubelagern einen Versuch thäte/ mit we- nigem Volcke zurücke trieb. Zu Braunsschweig wird aber- mahl in einem deputation Tage ein Versuch gethan/ ob eine vergleichung zwischen den Ständen des Nidersächsischen Cräy- ses vnd den beyden Käyserlichen Generaln/ nemlich Graffen von Tylli vnd Hertzogen von Friedland/ sonst Wallenstein er genant/ möchte getroffen werden. Aber alle Friedshandlung zerschleget vnglücklich/ vnd gehet drauff der Krieg mit grosser verbitterung an. Mansfeld büsset ein bey Dessaw/ da er die Wal- lensteinische bey einer Schantz anfallen wolte. Hertzog Chri- stian fället ins Grübenhagische Gebiet vnd/ thut allenthalben Hertzog Georgio von Lünenburg/ der für den Käyser zuwer- ben nicht anheimisch war/ abbruch/ stirbet aber bald drauff zu Wolffenbüttel/ vnd die Mutter folget jhme xiij. Tage hernach. Tylli nimbt Minden hinweg mit sturmender Hand/ hernach Cassel vnd Göttingen mit Accord. Die Dennemärckischen neh- men sich des Stifftes Osnabruck an/ vnd führen etliche Geist- liche von dannen hinweg. Folgends kommen beyde kriegende Theile mit grosser Macht beym Braunsschweigischen Ampthau- se Luttern bey Goslar den xvij. Augusti zusammen/ vnd die Dennemärckischen sind mit grossem verlust vnd Niederlage aus dem Feldegeschlagen/ vnd General Obrister Fuchs/ Land- graff
Das Vierdte Buch/ An. 1626 ſich von dannen weiter naher Braunsberg/ Elbingen vnd Ma-rienburg/ vnd nimbt ſolche vnd andere Orter entweder mit Accord oder mit ſtuͤrmender Hand ein/ ſetzet auch in der Pau- zickerwycke in Pomerellien eine anzahl Volckes ans Land/ be- mechtiget ſich des Schloſſes vnd Staͤdtleins Pauzig/ vnd be- muͤhet ſich endlich den Weyſelſtrom zuerreichen/ geſtalt er damn auch/ nach langem Widerſtand der Polen/ Dirſchaw vnd fol- gends Mewa eroberte/ eine Schiffbruͤcke zwiſchen beyden Staͤd- ten nebenſt einer Realſchantze erbawete/ vnd die gantze Polmi- ſche Armee/ ſo die Mewa zubelagern einen Verſuch thaͤte/ mit we- nigem Volcke zuruͤcke trieb. Zu Braunsſchweig wird aber- mahl in einem deputation Tage ein Verſuch gethan/ ob eine vergleichung zwiſchen den Staͤnden des Niderſaͤchſiſchen Craͤy- ſes vnd den beyden Kaͤyſerlichen Generaln/ nemlich Graffen von Tylli vnd Hertzogen von Friedland/ ſonſt Wallenſtein er genant/ moͤchte getroffen werden. Aber alle Friedshandlung zerſchleget vngluͤcklich/ vnd gehet drauff der Krieg mit groſſer verbitterung an. Mansfeld buͤſſet ein bey Deſſaw/ da er die Wal- lenſteiniſche bey einer Schantz anfallen wolte. Hertzog Chri- ſtian faͤllet ins Gruͤbenhagiſche Gebiet vnd/ thut allenthalben Hertzog Georgio von Luͤnenburg/ der fuͤr den Kaͤyſer zuwer- ben nicht anheimiſch war/ abbruch/ ſtirbet aber bald drauff zu Wolffenbuͤttel/ vnd die Mutter folget jhme xiij. Tage hernach. Tylli nimbt Minden hinweg mit ſturmender Hand/ hernach Caſſel vnd Goͤttingen mit Accord. Die Dennemaͤrckiſchen neh- men ſich des Stifftes Oſnabruck an/ vnd fuͤhren etliche Geiſt- liche von dannen hinweg. Folgends kommen beyde kriegende Theile mit groſſer Macht beym Braunsſchweigiſchen Ampthau- ſe Luttern bey Goslar den xvij. Auguſti zuſammen/ vnd die Dennemaͤrckiſchen ſind mit groſſem verluſt vnd Niederlage aus dem Feldegeſchlagen/ vnd General Obriſter Fuchs/ Land- graff
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Das Vierdte Buch/ An. 1626
ſich von dannen weiter naher Braunsberg/ Elbingen vnd Ma-
rienburg/ vnd nimbt ſolche vnd andere Orter entweder mit
Accord oder mit ſtuͤrmender Hand ein/ ſetzet auch in der Pau-
zickerwycke in Pomerellien eine anzahl Volckes ans Land/ be-
mechtiget ſich des Schloſſes vnd Staͤdtleins Pauzig/ vnd be-
muͤhet ſich endlich den Weyſelſtrom zuerreichen/ geſtalt er damn
auch/ nach langem Widerſtand der Polen/ Dirſchaw vnd fol-
gends Mewa eroberte/ eine Schiffbruͤcke zwiſchen beyden Staͤd-
ten nebenſt einer Realſchantze erbawete/ vnd die gantze Polmi-
ſche Armee/ ſo die Mewa zubelagern einen Verſuch thaͤte/ mit we-
nigem Volcke zuruͤcke trieb. Zu Braunsſchweig wird aber-
mahl in einem deputation Tage ein Verſuch gethan/ ob eine
vergleichung zwiſchen den Staͤnden des Niderſaͤchſiſchen Craͤy-
ſes vnd den beyden Kaͤyſerlichen Generaln/ nemlich Graffen
von Tylli vnd Hertzogen von Friedland/ ſonſt Wallenſtein er
genant/ moͤchte getroffen werden. Aber alle Friedshandlung
zerſchleget vngluͤcklich/ vnd gehet drauff der Krieg mit groſſer
verbitterung an. Mansfeld buͤſſet ein bey Deſſaw/ da er die Wal-
lenſteiniſche bey einer Schantz anfallen wolte. Hertzog Chri-
ſtian faͤllet ins Gruͤbenhagiſche Gebiet vnd/ thut allenthalben
Hertzog Georgio von Luͤnenburg/ der fuͤr den Kaͤyſer zuwer-
ben nicht anheimiſch war/ abbruch/ ſtirbet aber bald drauff zu
Wolffenbuͤttel/ vnd die Mutter folget jhme xiij. Tage hernach.
Tylli nimbt Minden hinweg mit ſturmender Hand/ hernach
Caſſel vnd Goͤttingen mit Accord. Die Dennemaͤrckiſchen neh-
men ſich des Stifftes Oſnabruck an/ vnd fuͤhren etliche Geiſt-
liche von dannen hinweg. Folgends kommen beyde kriegende
Theile mit groſſer Macht beym Braunsſchweigiſchen Ampthau-
ſe Luttern bey Goslar den xvij. Auguſti zuſammen/ vnd die
Dennemaͤrckiſchen ſind mit groſſem verluſt vnd Niederlage
aus dem Feldegeſchlagen/ vnd General Obriſter Fuchs/ Land-
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