Micraelius, Johann: Fünfftes Buch Der Pommerschen Jahr-Geschichten. Bd. 5. Stettin, 1639.Das Fünffte Buch/ An. 1627. 4.Die Käyserliche Einquartierung in Pommern wird zu Frantz- burg gewilliget. Es befand sich daßmahl der Landafürst Hertzogk Bo- gimen-
Das Fuͤnffte Buch/ An. 1627. 4.Die Kaͤyſerliche Einquartierung in Pommern wird zu Frantz- burg gewilliget. Es befand ſich daßmahl der Landafuͤrſt Hertzogk Bo- gimen-
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Das Fuͤnffte Buch/ An. 1627.
Es befand ſich daßmahl der Landafuͤrſt Hertzogk Bo-
gißlaff zu Wolgaſt/ vnd da jhme von etlichen eine Luſt gemacht
ward/ ſich nach dem Fuͤrſtlichen Ambthauſe Frantzburg zu be-
geben/ iſt zwar ſolches von getrewen Leuten wiederrahten wor-
den/ alß die wol bedachten/ daß ſolcher Ort nahe an den Mecheln-
burgiſchen Graͤntzen were/ vnd zu allerley anrennung bequem
vnd gelegen/ vnd derwegen vors beſte vnd rathſambſte hielten/
daß ſich der Landesfuͤrſt in ſeine gewoͤhnliche Hoffſtadt naher
Stetin begeben moͤchte. Aber die Reiſe gieng deſſen vngeach-
tet fort/ vnd es befand ſich alßfort deſſelbigen Abends/ da der
Fuͤrſt zu Frantzburg nur angekom̃en war/ zu erſt bey jhm O-
berſte Leuͤtenampt Bindhoff/ dem folgete nach einer Stunde der
Oberſte Goͤtze/ flugs in geſchwinder eile kam auch Feldmar-
ſchall Hans Georg von Arnheimb hernach/ vnd begehreten alle
im Nahmen des Kaͤyſerlichen Generaln/ des Herzogen von Frie-
deland/ in Pommern zehen Regimenter Kaͤyſerliches Volckes
ein zuquartieren. Ob nun wol die dabey neheſt geſeſſene Land-
ſtaͤnde/ ſo theilß verhanden waren/ theilß noch dazu berufen
wuͤrden/ dieſes nicht fuͤr rathſamb erachteten/ vnter andern in-
ſonderheit darumb/ weil benachbarte Potentaten/ welche
ſonſten keine Vrſache zur Feindſeligkeit an Pommern hetten/
hiedurch wider Pom̃ern etwas fuͤr zunehmen/ vrſach gewinnen
wuͤrden/ ſohaben doch die benante Kaͤyſerliche Officierer den
Landesfuͤrſten dahin mit guten Worten bewogen/ daß er in bey-
ſein etlicher wenig Raͤhte die Einquartierung bewilligte/ vnd
ſolches an die in Eyl naher Wollgaſt verſamlete Landſtaͤnde
vermeldete/ mit begehren/ daß ſie zu verfaſſung gewiſſer Capi-
tulation eylich kommen moͤchten. Ob nun wol gemelte Raͤhte
hoch beſtuͤrtzet waren/ ſo wol/ weil ohne der geſambten Land-
ſchaft vorwiſſen vnd einrahten die Einquartierung gewilliget
were/ alß weil das geſchrey vor gewiß lautete/ daß die zehen Re-
gimen-
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