Micraelius, Johann: Fünfftes Buch Der Pommerschen Jahr-Geschichten. Bd. 5. Stettin, 1639.An. 1628. Der Pommerschen Jahr Geschichten gekommen/ vnd drin verabredet ist/ daß die Kriegs Officierervnd Soldaten in der Stadt zugleich dem Landsfürsten vnd der Stadt schweren solten. Aber solcher Vertrag ist zu keinem effect vnd Wirckligkeit gelanget/ sondern es hat sich immer mehr vnd mehr der Handel verwickelt. Dann es kam ein Königlicher Dähnischer Gesandter in6. Aber da sich bald folgendes Tages der Gesandte nach em-7. der C c iij
An. 1628. Der Pommerſchen Jahr Geſchichten gekommen/ vnd drin verabredet iſt/ daß die Kriegs Officierervnd Soldaten in der Stadt zugleich dem Landsfuͤrſten vnd der Stadt ſchweren ſoltẽ. Aber ſolcher Vertrag iſt zu keinem effect vnd Wirckligkeit gelanget/ ſondern es hat ſich immer mehr vnd mehr der Handel verwickelt. Dann es kam ein Koͤniglicher Daͤhniſcher Geſandter in6. Aber da ſich bald folgendes Tages der Geſandte nach em-7. der C c iij
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An. 1628. Der Pommerſchen Jahr Geſchichten
gekommen/ vnd drin verabredet iſt/ daß die Kriegs Officierer
vnd Soldaten in der Stadt zugleich dem Landsfuͤrſten vnd der
Stadt ſchweren ſoltẽ. Aber ſolcher Vertrag iſt zu keinem effect
vnd Wirckligkeit gelanget/ ſondern es hat ſich immer mehr vnd
mehr der Handel verwickelt.
Dann es kam ein Koͤniglicher Daͤhniſcher Geſandter in
die Stadt/ vnd proponierete nach erſtateter Audientz/ wie Koͤn.
May. gruͤndlich vernommen/ daß derſelben Feinde die Feſtun-
gen an der Oſtſee/ vnter dem ſchein benoͤtigter Guarniſon/ zu
vnterdruͤckung der Religion/ einzunehmen ſich bemuͤheten/ be-
gehrete derowegen keine Guarniſon einzunehmen/ noch denſel-
ben mit Vivers/ Kraut/ Loth/ Schiffen/ vnd andern zum Krie-
ge gehoͤrigen Sachen/ einigen Vorſchub zu thun/ mit dem ver-
ſprechen/ daß Koͤnigl. Mayt. jhnen wider alle Feindliche Ge-
walt/ auff jhr anſuchen/ eylends beyſpringen/ im widrigen fall
aber wider ſie/ als Feinde des Evangelij/ die Gegenſchantze in
acht nehmen wolte. Hierauff erklaͤreten ſich zwar die Stral-
ſundiſchen ſolcher maſſen/ daß ſie damit vermeineten/ keinen
weiteren verdacht auff ſich zuladen.
6.
Ein Koͤniglicher
Dahniſcher Ge-
ſandter kombt
in Stralſund
Aber da ſich bald folgendes Tages der Geſandte nach em-
pfangener Reſolution zu Schiffe geſetzet/ vnd vnterdeß die
Stralſundiſche Kundſchafft einnahmen/ daß auff dem Den-
holm mit arbeiten vnd fortificieren wider angefangen/ vnd
mehr Volck nebenſt zwey Stuͤcke groben Geſchuͤtzes hinauff ge-
fuͤhret wuͤrde/ legeten ſie abermahln etliche Schlupen vnd
Schiffe auff den Strom/ die Ab- vnd Anfahrt nach vnd von dem
Denholm der Kaͤyſ. Armee zuverhinderen. Hiedurch ward
nun der Proviant denen auff dem Denholm gantz abgeſtricket/
vnd als ſolches der Feldmarſchall vngnaͤdig vermerckete/ ha-
ben ſich abermahln etliche Fuͤrſtliche Rhaͤte naher der Stadt
begeben/ vnd mit vielen eingefuͤhreten motiven vnd anziehung
der
7.
Die Hoſtiliteten
gehen wegen des
Denholms an.
C c iij
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