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Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639.

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Gelegenheit vnd Einwohnern/
gebracht ist/ die Newmarck genennet wird. Westwerts auch
erstreckte sich Pommern biß an den Fluß die Warnow/ vnd
fieng sich nahe bey Rostock an. Endlich gieng es Nordwerts
viel weiter in das Balthische Meer/ welches aber allgemach vmb
sich gefressen/ vnd viel Landes durch vnterschiedliche Wasserflu-
ten verderbet/ auch die Jnsul Rügen kaum halb so groß gelas-
sen hat/ als sie vorzeiten gewesen ist. Da aber das gantze Pom-
mersche Corpus noch bey einander gewesen/ hat es warlich ei-
nem ansehnlichen Königreiche können verglichen werden.

An jetzo fangen die sehr verringerte Gräntzen des Pom-2.
Des jetzigen
Pommer Landes
Grösse erstrecket
sich lengest des
Meeres in die
72. Meile/ wenn
man die Krüm-
me mit nimbt.

merlandes hinter dem Dars an der Ostsee an/ vnd strecken sich
bey der Rekenitz/ daran dz Mecheinburgische Städtlein Ribnitz
lieget/ nach der Trebel/ beziehen hernach die Peene vnd Tollen-
se/ gehen Friediand/ Prentzlow vnd Lökenitz vorbey/ schliessen
drauff Penckun in sich/ vnd streichen nahe bey Vierraden durch
die Oder. Weiters gehen sie Königsberg in der Newmarck
verbey/ vmbgeben Bahn/ Pyritz vnd Satzke/ von dannen ziehen
sie sich bey Bernstein in die höhe Nordwerts/ lassen Arenswald/
Reetz/ Dramburg vnd Schiefelbein liegen. An welchem Ort
nur vngefehr fünff Meilen zwischen dem Meer vnd den Gräntzen
liegen. Hernach gehen sie wiederins Land nach der Trage vnd
Ludda hin/ begreiffen einen gantzen Strich hinter Newen Ste-
tin/ vnd lencken sich von dannen wieder nach dem Meer hinauff
hinter Rummelsberg vnd Bütow/ vnd endigen sich hinter La-
wenburg/ da Pommeren etwa siebende halbe Meile von Dan-
tzig lieget/ bey dem Sarrentinschen See in das Saltze Meer hin-
ein. Doch sind die beyde Emper Lawenburg vnd Bütow nun-
mehr/ nach des letzten Fürsten aus Pommern todte/ wieder an
Polen gefallen/ vnd würden also die Gräntzen noch kleiner sein.
So aber gemelte Empter noch dazu gerechnet werden/ machet
der gantze Strich deß Landes in die länge liij. Teutscher Meile.

Wenn
a 2

Gelegenheit vnd Einwohnern/
gebracht iſt/ die Newmarck genennet wird. Weſtwerts auch
erſtreckte ſich Pommern biß an den Fluß die Warnow/ vnd
fieng ſich nahe bey Roſtock an. Endlich gieng es Nordwerts
viel weiter in das Balthiſche Meer/ welches aber allgemach vmb
ſich gefreſſen/ vnd viel Landes durch vnterſchiedliche Waſſerflu-
ten verderbet/ auch die Jnſul Ruͤgen kaum halb ſo groß gelaſ-
ſen hat/ als ſie vorzeiten geweſen iſt. Da aber das gantze Pom-
merſche Corpus noch bey einander geweſen/ hat es warlich ei-
nem anſehnlichen Koͤnigreiche koͤnnen verglichen werden.

An jetzo fangen die ſehr verringerte Graͤntzen des Pom-2.
Des jetzigen
Pommer Landes
Groͤſſe erſtrecket
ſich lengeſt des
Meeres in die
72. Meile/ wenn
man die Kruͤm-
me mit nimbt.

merlandes hinter dem Dars an der Oſtſee an/ vnd ſtrecken ſich
bey der Rekenitz/ daran dz Mecheinburgiſche Staͤdtlein Ribnitz
lieget/ nach der Trebel/ beziehen hernach die Peene vnd Tollen-
ſe/ gehen Friediand/ Prentzlow vnd Loͤkenitz vorbey/ ſchlieſſen
drauff Penckun in ſich/ vnd ſtreichen nahe bey Vierraden durch
die Oder. Weiters gehen ſie Koͤnigsberg in der Newmarck
verbey/ vmbgeben Bahn/ Pyritz vnd Satzke/ von dannen ziehen
ſie ſich bey Bernſtein in die hoͤhe Nordwerts/ laſſen Arenswald/
Reetz/ Dramburg vnd Schiefelbein liegen. An welchem Ort
nur vngefehr fuͤnff Meilen zwiſchẽ dem Meer vnd den Graͤntzen
liegen. Hernach gehen ſie wiederins Land nach der Trage vnd
Ludda hin/ begreiffen einen gantzen Strich hinter Newen Ste-
tin/ vnd lencken ſich von dannen wieder nach dem Meer hinauff
hinter Rummelsberg vnd Buͤtow/ vnd endigen ſich hinter La-
wenburg/ da Pommeren etwa ſiebende halbe Meile von Dan-
tzig lieget/ bey dem Sarrentinſchen See in das Saltze Meer hin-
ein. Doch ſind die beyde Emper Lawenburg vnd Buͤtow nun-
mehr/ nach des letzten Fuͤrſten aus Pommern todte/ wieder an
Polen gefallen/ vnd wuͤrden alſo die Graͤntzen noch kleiner ſein.
So aber gemelte Empter noch dazu gerechnet werden/ machet
der gantze Strich deß Landes in die laͤnge liij. Teutſcher Meile.

Wenn
a 2
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[379/0011] Gelegenheit vnd Einwohnern/ gebracht iſt/ die Newmarck genennet wird. Weſtwerts auch erſtreckte ſich Pommern biß an den Fluß die Warnow/ vnd fieng ſich nahe bey Roſtock an. Endlich gieng es Nordwerts viel weiter in das Balthiſche Meer/ welches aber allgemach vmb ſich gefreſſen/ vnd viel Landes durch vnterſchiedliche Waſſerflu- ten verderbet/ auch die Jnſul Ruͤgen kaum halb ſo groß gelaſ- ſen hat/ als ſie vorzeiten geweſen iſt. Da aber das gantze Pom- merſche Corpus noch bey einander geweſen/ hat es warlich ei- nem anſehnlichen Koͤnigreiche koͤnnen verglichen werden. An jetzo fangen die ſehr verringerte Graͤntzen des Pom- merlandes hinter dem Dars an der Oſtſee an/ vnd ſtrecken ſich bey der Rekenitz/ daran dz Mecheinburgiſche Staͤdtlein Ribnitz lieget/ nach der Trebel/ beziehen hernach die Peene vnd Tollen- ſe/ gehen Friediand/ Prentzlow vnd Loͤkenitz vorbey/ ſchlieſſen drauff Penckun in ſich/ vnd ſtreichen nahe bey Vierraden durch die Oder. Weiters gehen ſie Koͤnigsberg in der Newmarck verbey/ vmbgeben Bahn/ Pyritz vnd Satzke/ von dannen ziehen ſie ſich bey Bernſtein in die hoͤhe Nordwerts/ laſſen Arenswald/ Reetz/ Dramburg vnd Schiefelbein liegen. An welchem Ort nur vngefehr fuͤnff Meilen zwiſchẽ dem Meer vnd den Graͤntzen liegen. Hernach gehen ſie wiederins Land nach der Trage vnd Ludda hin/ begreiffen einen gantzen Strich hinter Newen Ste- tin/ vnd lencken ſich von dannen wieder nach dem Meer hinauff hinter Rummelsberg vnd Buͤtow/ vnd endigen ſich hinter La- wenburg/ da Pommeren etwa ſiebende halbe Meile von Dan- tzig lieget/ bey dem Sarrentinſchen See in das Saltze Meer hin- ein. Doch ſind die beyde Emper Lawenburg vnd Buͤtow nun- mehr/ nach des letzten Fuͤrſten aus Pommern todte/ wieder an Polen gefallen/ vnd wuͤrden alſo die Graͤntzen noch kleiner ſein. So aber gemelte Empter noch dazu gerechnet werden/ machet der gantze Strich deß Landes in die laͤnge liij. Teutſcher Meile. Wenn 2. Des jetzigen Pommer Landes Groͤſſe erſtrecket ſich lengeſt des Meeres in die 72. Meile/ wenn man die Kruͤm- me mit nimbt. a 2

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland07_1639/11>, abgerufen am 24.11.2024.