Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639.

Bild:
<< vorherige Seite

Gelegenheit vnd Einwohnern.
abgehawenen Eichenstam/ mit grünen vnd rothgelhen Eichen-
biettern/ ein glattes güldenes Ringlein im Schnabel. Jhre
Lehnleute sein etliche von den Pfülen vnd Kötteritzen in der
Marck. Man findet fast in allen Zeiten der PommerischenSpangenb. Adel-
spiegel l. 11. c. 25.

Geschichte vornehme Leute aus diesem Eickstedischen Geschlech-
te. Dann schon im mcxxx. vnd also für mehr als d. Jahren
ist Conrad von Eickstedten Lotharij des Käysers Krieges Rath
vnd Legatus gewesen/ vnd als er zu Halle in Sachsen erschlagen/
hat der Käyser solche Stadt belagert/ vnd die Thäter zur Strafe
gezogen. Hernach anno mccixvj. ist Georg von Eickstedten
Meister Teutschen Ordens in Lyffland gewesen. Vor ccc.
Jahren hat auch diesen Nahmen in sonderheit der kluge/ vnd
dem Vaterlande sehr nützliche Bischoff zu Cammin/ Friederich
von Eickstedten berümmt gemacht/ wie davon den ckwürdige nach-
richtungen in der Historien zu finden/ vnd seine Vettern Hen-
ning Dubslaff/ vnd Barnimb haben jhme im mcccxxiv. JahrLib. 3. c. 24. & 1.
3. part. 2. c.
52.

etliche Hufen in Bißmarck verkeuffet. Vmb dieselbe Zeit war
auch Bertram bey Ottone I. im ansehen/ vnd Dubschlaff von
Eickstedten/ Ritter/ war insonderheit in den Händlen zwischen
der Marck vnd Pommern sehr geschäfftig. Nach jhme war Jo-
hann von Eickstedten Thumbher zu S. Marien in Stetin im
mccclxxx. Jahr. Hernach machete sich Frantz von Eickstedten
einen grossen Nahmen/ weil er nach Ottonis III. Todte Schild
vnnd Helm der Fürsten aus dem Grabe/ da man solche hette
hinein geworffen/ vnd den Fürstlichen Pommerschen Stam
erlöschen zusein vermeinete/ mit Adelicher Standhafftigkeit
heraus geholet/ davon lib 3. c. 87. Anno mcdxxxvj. war Caspar
zu Hofe wol bedienet. Folgends war Vivientz von Eickstedt
im hohen an sehen/ daß auch Bogislaus X. als er wegen dero im
Dorffe Lippegard/ auff dem Kirchhofe/ von einem Hirsch em-
pfangenen gefährlichen Wunden/ zu Vckermünde sich auff ge-

hal-
o

Gelegenheit vnd Einwohnern.
abgehawenen Eichenſtam/ mit gruͤnen vnd rothgelhen Eichen-
biettern/ ein glattes guͤldenes Ringlein im Schnabel. Jhre
Lehnleute ſein etliche von den Pfuͤlen vnd Koͤtteritzen in der
Marck. Man findet faſt in allen Zeiten der PommeriſchenSpangenb. Adel-
ſpiegel l. 11. c. 25.

Geſchichte vornehme Leute aus dieſem Eickſtediſchẽ Geſchlech-
te. Dann ſchon im mcxxx. vnd alſo fuͤr mehr als d. Jahren
iſt Conrad von Eickſtedten Lotharij des Kaͤyſers Krieges Rath
vnd Legatus geweſen/ vnd als er zu Halle in Sachſen erſchlagen/
hat der Kaͤyſer ſolche Stadt belagert/ vñ die Thaͤter zur Strafe
gezogen. Hernach anno mccixvj. iſt Georg von Eickſtedten
Meiſter Teutſchen Ordens in Lyffland geweſen. Vor ccc.
Jahren hat auch dieſen Nahmen in ſonderheit der kluge/ vnd
dem Vaterlande ſehr nuͤtzliche Biſchoff zu Cam̃in/ Friederich
von Eickſtedtẽ beruͤm̃t gemacht/ wie davon den ckwuͤrdige nach-
richtungen in der Hiſtorien zu finden/ vnd ſeine Vettern Hen-
ning Dubslaff/ vnd Barnimb haben jhme im mcccxxiv. JahrLib. 3. c. 24. & 1.
3. part. 2. c.
52.

etliche Hufen in Bißmarck verkeuffet. Vmb dieſelbe Zeit war
auch Bertram bey Ottone I. im anſehen/ vnd Dubſchlaff von
Eickſtedten/ Ritter/ war inſonderheit in den Haͤndlen zwiſchen
der Marck vnd Pommern ſehr geſchaͤfftig. Nach jhme war Jo-
hann von Eickſtedten Thumbher zu S. Marien in Stetin im
mccclxxx. Jahr. Hernach machete ſich Frantz von Eickſtedten
einen groſſen Nahmen/ weil er nach Ottonis III. Todte Schild
vnnd Helm der Fuͤrſten aus dem Grabe/ da man ſolche hette
hinein geworffen/ vnd den Fuͤrſtlichen Pommerſchen Stam
erloͤſchen zuſein vermeinete/ mit Adelicher Standhafftigkeit
heraus geholet/ davon lib 3. c. 87. Anno mcdxxxvj. war Caſpar
zu Hofe wol bedienet. Folgends war Vivientz von Eickſtedt
im hohen an ſehen/ daß auch Bogislaus X. als er wegen dero im
Dorffe Lippegard/ auff dem Kirchhofe/ von einem Hirſch em-
pfangenen gefaͤhrlichen Wunden/ zu Vckermuͤnde ſich auff ge-

hal-
o
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0117" n="481"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gelegenheit vnd Einwohnern.</hi></fw><lb/>
abgehawenen <hi rendition="#fr">E</hi>ichen&#x017F;tam/ mit gru&#x0364;nen vnd rothgelhen <hi rendition="#fr">E</hi>ichen-<lb/>
biettern/ ein glattes gu&#x0364;ldenes <hi rendition="#fr">R</hi>inglein im <hi rendition="#fr">S</hi>chnabel. <hi rendition="#fr">J</hi>hre<lb/><hi rendition="#fr">L</hi>ehnleute &#x017F;ein etliche von den Pfu&#x0364;len vnd <hi rendition="#fr">K</hi>o&#x0364;tteritzen in der<lb/><hi rendition="#fr">M</hi>arck. <hi rendition="#fr">M</hi>an findet fa&#x017F;t in allen <hi rendition="#fr">Z</hi>eiten der <hi rendition="#fr">P</hi>ommeri&#x017F;chen<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Spangenb.</hi></hi> Adel-<lb/>
&#x017F;piegel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">l.</hi> 11. <hi rendition="#i">c.</hi></hi> 25.</note><lb/><hi rendition="#fr">G</hi>e&#x017F;chichte vornehme <hi rendition="#fr">L</hi>eute aus die&#x017F;em <hi rendition="#fr">E</hi>ick&#x017F;tedi&#x017F;che&#x0303; <hi rendition="#fr">G</hi>e&#x017F;chlech-<lb/>
te. <hi rendition="#fr">D</hi>ann &#x017F;chon im mcxxx. vnd al&#x017F;o fu&#x0364;r mehr als d. <hi rendition="#fr">J</hi>ahren<lb/>
i&#x017F;t <hi rendition="#fr">C</hi>onrad von <hi rendition="#fr">E</hi>ick&#x017F;tedten <hi rendition="#fr">L</hi>otharij des <hi rendition="#fr">K</hi>a&#x0364;y&#x017F;ers <hi rendition="#fr">K</hi>rieges <hi rendition="#fr">R</hi>ath<lb/>
vnd <hi rendition="#fr">L</hi>egatus gewe&#x017F;en/ vnd als er zu <hi rendition="#fr">H</hi>alle in <hi rendition="#fr">S</hi>ach&#x017F;en er&#x017F;chlagen/<lb/>
hat der <hi rendition="#fr">K</hi>a&#x0364;y&#x017F;er &#x017F;olche <hi rendition="#fr">S</hi>tadt belagert/ vn&#x0303; die <hi rendition="#fr">T</hi>ha&#x0364;ter zur <hi rendition="#fr">S</hi>trafe<lb/>
gezogen. <hi rendition="#fr">H</hi>ernach anno mccixvj. i&#x017F;t <hi rendition="#fr">G</hi>eorg von <hi rendition="#fr">E</hi>ick&#x017F;tedten<lb/><hi rendition="#fr">M</hi>ei&#x017F;ter <hi rendition="#fr">T</hi>eut&#x017F;chen <hi rendition="#fr">O</hi>rdens in <hi rendition="#fr">L</hi>yffland gewe&#x017F;en. <hi rendition="#fr">V</hi>or ccc.<lb/><hi rendition="#fr">J</hi>ahren hat auch die&#x017F;en <hi rendition="#fr">N</hi>ahmen in &#x017F;onderheit der kluge/ vnd<lb/>
dem <hi rendition="#fr">V</hi>aterlande &#x017F;ehr nu&#x0364;tzliche Bi&#x017F;choff zu <hi rendition="#fr">C</hi>am&#x0303;in/ <hi rendition="#fr">F</hi>riederich<lb/>
von <hi rendition="#fr">E</hi>ick&#x017F;tedte&#x0303; beru&#x0364;m&#x0303;t gemacht/ wie davon den ckwu&#x0364;rdige nach-<lb/>
richtungen in der <hi rendition="#fr">H</hi>i&#x017F;torien zu finden/ vnd &#x017F;eine <hi rendition="#fr">V</hi>ettern <hi rendition="#fr">H</hi>en-<lb/>
ning <hi rendition="#fr">D</hi>ubslaff/ vnd Barnimb haben jhme im mcccxxiv. <hi rendition="#fr">J</hi>ahr<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lib.</hi> 3. <hi rendition="#i">c.</hi> 24. <hi rendition="#i">&amp;</hi> 1.<lb/>
3. <hi rendition="#i">part.</hi> 2. <hi rendition="#i">c.</hi></hi> 52.</note><lb/>
etliche <hi rendition="#fr">H</hi>ufen in Bißmarck verkeuffet. <hi rendition="#fr">V</hi>mb die&#x017F;elbe <hi rendition="#fr">Z</hi>eit war<lb/>
auch Bertram bey <hi rendition="#fr">O</hi>ttone <hi rendition="#aq">I.</hi> im an&#x017F;ehen/ vnd <hi rendition="#fr">D</hi>ub&#x017F;chlaff von<lb/><hi rendition="#fr">E</hi>ick&#x017F;tedten/ <hi rendition="#fr">R</hi>itter/ war in&#x017F;onderheit in den <hi rendition="#fr">H</hi>a&#x0364;ndlen zwi&#x017F;chen<lb/>
der <hi rendition="#fr">M</hi>arck vnd <hi rendition="#fr">P</hi>ommern &#x017F;ehr ge&#x017F;cha&#x0364;fftig. <hi rendition="#fr">N</hi>ach jhme war <hi rendition="#fr">J</hi>o-<lb/>
hann von <hi rendition="#fr">E</hi>ick&#x017F;tedten <hi rendition="#fr">T</hi>humbher zu <hi rendition="#fr">S. M</hi>arien in <hi rendition="#fr">S</hi>tetin im<lb/>
mccclxxx. <hi rendition="#fr">J</hi>ahr. <hi rendition="#fr">H</hi>ernach machete &#x017F;ich <hi rendition="#fr">F</hi>rantz von <hi rendition="#fr">E</hi>ick&#x017F;tedten<lb/>
einen gro&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#fr">N</hi>ahmen/ weil er nach <hi rendition="#fr">O</hi>ttonis <hi rendition="#aq">III.</hi> <hi rendition="#fr">T</hi>odte <hi rendition="#fr">S</hi>child<lb/>
vnnd <hi rendition="#fr">H</hi>elm der <hi rendition="#fr">F</hi>u&#x0364;r&#x017F;ten aus dem <hi rendition="#fr">G</hi>rabe/ da man &#x017F;olche hette<lb/>
hinein geworffen/ vnd den <hi rendition="#fr">F</hi>u&#x0364;r&#x017F;tlichen <hi rendition="#fr">P</hi>ommer&#x017F;chen <hi rendition="#fr">S</hi>tam<lb/>
erlo&#x0364;&#x017F;chen zu&#x017F;ein vermeinete/ mit <hi rendition="#fr">A</hi>delicher <hi rendition="#fr">S</hi>tandhafftigkeit<lb/>
heraus geholet/ davon <hi rendition="#aq">lib 3. c.</hi> 87. <hi rendition="#fr">A</hi>nno mcdxxxvj. war <hi rendition="#fr">C</hi>a&#x017F;par<lb/>
zu <hi rendition="#fr">H</hi>ofe wol bedienet. <hi rendition="#fr">F</hi>olgends war <hi rendition="#fr">V</hi>ivientz von <hi rendition="#fr">E</hi>ick&#x017F;tedt<lb/>
im hohen an &#x017F;ehen/ daß auch Bogislaus <hi rendition="#aq">X.</hi> als er wegen dero im<lb/><hi rendition="#fr">D</hi>orffe <hi rendition="#fr">L</hi>ippegard/ auff dem <hi rendition="#fr">K</hi>irchhofe/ von einem <hi rendition="#fr">H</hi>ir&#x017F;ch em-<lb/>
pfangenen gefa&#x0364;hrlichen <hi rendition="#fr">W</hi>unden/ zu <hi rendition="#fr">V</hi>ckermu&#x0364;nde &#x017F;ich auff ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">o</hi></fw><fw place="bottom" type="catch">hal-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[481/0117] Gelegenheit vnd Einwohnern. abgehawenen Eichenſtam/ mit gruͤnen vnd rothgelhen Eichen- biettern/ ein glattes guͤldenes Ringlein im Schnabel. Jhre Lehnleute ſein etliche von den Pfuͤlen vnd Koͤtteritzen in der Marck. Man findet faſt in allen Zeiten der Pommeriſchen Geſchichte vornehme Leute aus dieſem Eickſtediſchẽ Geſchlech- te. Dann ſchon im mcxxx. vnd alſo fuͤr mehr als d. Jahren iſt Conrad von Eickſtedten Lotharij des Kaͤyſers Krieges Rath vnd Legatus geweſen/ vnd als er zu Halle in Sachſen erſchlagen/ hat der Kaͤyſer ſolche Stadt belagert/ vñ die Thaͤter zur Strafe gezogen. Hernach anno mccixvj. iſt Georg von Eickſtedten Meiſter Teutſchen Ordens in Lyffland geweſen. Vor ccc. Jahren hat auch dieſen Nahmen in ſonderheit der kluge/ vnd dem Vaterlande ſehr nuͤtzliche Biſchoff zu Cam̃in/ Friederich von Eickſtedtẽ beruͤm̃t gemacht/ wie davon den ckwuͤrdige nach- richtungen in der Hiſtorien zu finden/ vnd ſeine Vettern Hen- ning Dubslaff/ vnd Barnimb haben jhme im mcccxxiv. Jahr etliche Hufen in Bißmarck verkeuffet. Vmb dieſelbe Zeit war auch Bertram bey Ottone I. im anſehen/ vnd Dubſchlaff von Eickſtedten/ Ritter/ war inſonderheit in den Haͤndlen zwiſchen der Marck vnd Pommern ſehr geſchaͤfftig. Nach jhme war Jo- hann von Eickſtedten Thumbher zu S. Marien in Stetin im mccclxxx. Jahr. Hernach machete ſich Frantz von Eickſtedten einen groſſen Nahmen/ weil er nach Ottonis III. Todte Schild vnnd Helm der Fuͤrſten aus dem Grabe/ da man ſolche hette hinein geworffen/ vnd den Fuͤrſtlichen Pommerſchen Stam erloͤſchen zuſein vermeinete/ mit Adelicher Standhafftigkeit heraus geholet/ davon lib 3. c. 87. Anno mcdxxxvj. war Caſpar zu Hofe wol bedienet. Folgends war Vivientz von Eickſtedt im hohen an ſehen/ daß auch Bogislaus X. als er wegen dero im Dorffe Lippegard/ auff dem Kirchhofe/ von einem Hirſch em- pfangenen gefaͤhrlichen Wunden/ zu Vckermuͤnde ſich auff ge- hal- Spangenb. Adel- ſpiegel l. 11. c. 25. Lib. 3. c. 24. & 1. 3. part. 2. c. 52. o

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland07_1639
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland07_1639/117
Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland07_1639/117>, abgerufen am 21.11.2024.