Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639.Gelegenheit vnd Einwohnern. auch den Thurn mit allen Glocken abgebrand. Der Hertzogselbst were fast drüber in gefahr gerahten. Aber der Brand/ der Anno dcxxjv. entstanden/ ist noch grösser gewesen. Denn als ein Fewr sich in eines Rademachers Hause/ in etliche dürre Späne/ so er oben der Fewrstete liegend gehabt/ gesetzet/ ist dasselbe in kurtzer zeit so mächtig geworden/ das nicht alleine die Kirche/ sondern auch das Fürstliche Closter/ die Schule/ vnd die für dem Thor stehende Schewren/ vnd fast die gantze Stadt/ ausgenommen etliche geringe Häuser vnd Buden/ zum Steinhauffen gemachet sein. Kaum aber war dieser schade ein wenig ersetzet/ vnd etliche Gebewde wiedervmb verfertiget/ so gerieth Gartz den Käyserlichen in die Hände/ vnd als der Kö- nig von Schweden/ im angehenden mdcxxx. Jahr hinan se- tzete/ ist dieser Ort von jhnen zwar quitieret/ aber auffs newe in den Brand gesetzet/ vnnd folgen des bald dieser/ bald jener Partey zu theile geworden. Sonst hat die Praepositur dieses Ortes acht Pfarren vnter der Inspection, vnd die Stadt muste zur Folge vor diesem viij. Pferde vnd l. Fuß Knechte auffbrin- gen. Aber daß war vorzeiten: Nun sind die Kräffte gar dahin. Helt sonsten fünff Marckte/ drey Krammarckte/ Donnerstags nach Invocavit, auff Vocem Jucunditatis/ vnd Sontags vor Michaelis, vnd zwey Viehemarckte/ als Mittwochs nach Trini- tatis, vnd des andern Tages nach Simonis Judae. Wollin. WOllin lieget sub latitud. 53. 45. & longitud. 38. 45. an muste.
Gelegenheit vnd Einwohnern. auch den Thurn mit allen Glocken abgebrand. Der Hertzogſelbſt were faſt druͤber in gefahr gerahten. Aber der Brand/ der Anno dcxxjv. entſtanden/ iſt noch groͤſſer geweſen. Denn als ein Fewr ſich in eines Rademachers Hauſe/ in etliche duͤrre Spaͤne/ ſo er oben der Fewrſtete liegend gehabt/ geſetzet/ iſt daſſelbe in kurtzer zeit ſo maͤchtig geworden/ das nicht alleine die Kirche/ ſondern auch das Fuͤrſtliche Cloſter/ die Schule/ vnd die fuͤr dem Thor ſtehende Schewren/ vnd faſt die gantze Stadt/ ausgenommen etliche geringe Haͤuſer vnd Buden/ zum Steinhauffen gemachet ſein. Kaum aber war dieſer ſchade ein wenig erſetzet/ vnd etliche Gebewde wiedervmb verfertiget/ ſo gerieth Gartz den Kaͤyſerlichen in die Haͤnde/ vnd als der Koͤ- nig von Schweden/ im angehenden mdcxxx. Jahr hinan ſe- tzete/ iſt dieſer Ort von jhnen zwar quitieret/ aber auffs newe in den Brand geſetzet/ vnnd folgen des bald dieſer/ bald jener Partey zu theile geworden. Sonſt hat die Præpoſitur dieſes Ortes acht Pfarren vnter der Inſpection, vnd die Stadt muſte zur Folge vor dieſem viij. Pferde vnd l. Fuß Knechte auffbrin- gen. Aber daß war vorzeiten: Nun ſind die Kraͤffte gar dahin. Helt ſonſten fuͤnff Marckte/ drey Krammarckte/ Donnerſtags nach Invocavit, auff Vocem Jucunditatis/ vnd Sontags vor Michaelis, vnd zwey Viehemarckte/ als Mittwochs nach Trini- tatis, vnd des andern Tages nach Simonis Judæ. Wollin. WOllin lieget ſub latitud. 53. 45. & longitud. 38. 45. an muſte.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0243" n="607"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gelegenheit vnd Einwohnern.</hi></fw><lb/> auch den <hi rendition="#fr">T</hi>hurn mit allen <hi rendition="#fr">G</hi>locken abgebrand. <hi rendition="#fr">D</hi>er Hertzog<lb/> ſelbſt were faſt druͤber in gefahr gerahten. <hi rendition="#fr">A</hi>ber der <hi rendition="#fr">B</hi>rand/<lb/> der <hi rendition="#fr">A</hi>nno dcxxjv. entſtanden/ iſt noch groͤſſer geweſen. <hi rendition="#fr">D</hi>enn<lb/> als ein <hi rendition="#fr">F</hi>ewr ſich in eines <hi rendition="#fr">R</hi>ademachers Hauſe/ in etliche duͤrre<lb/><hi rendition="#fr">S</hi>paͤne/ ſo er oben der <hi rendition="#fr">F</hi>ewrſtete liegend gehabt/ geſetzet/ iſt<lb/> daſſelbe in kurtzer zeit ſo maͤchtig geworden/ das nicht alleine<lb/> die <hi rendition="#fr">K</hi>irche/ ſondern auch das <hi rendition="#fr">F</hi>uͤrſtliche <hi rendition="#fr">C</hi>loſter/ die <hi rendition="#fr">S</hi>chule/ vnd<lb/> die fuͤr dem <hi rendition="#fr">T</hi>hor ſtehende <hi rendition="#fr">S</hi>chewren/ vnd faſt die gantze<lb/><hi rendition="#fr">S</hi>tadt/ ausgenommen etliche geringe <hi rendition="#fr">H</hi>aͤuſer vnd Buden/ zum<lb/><hi rendition="#fr">S</hi>teinhauffen gemachet ſein. <hi rendition="#fr">K</hi>aum aber war dieſer ſchade ein<lb/> wenig erſetzet/ vnd etliche <hi rendition="#fr">G</hi>ebewde wiedervmb verfertiget/ ſo<lb/> gerieth <hi rendition="#fr">G</hi>artz den <hi rendition="#fr">K</hi>aͤyſerlichen in die Haͤnde/ vnd als der <hi rendition="#fr">K</hi>oͤ-<lb/> nig von <hi rendition="#fr">S</hi>chweden/ im angehenden mdcxxx. <hi rendition="#fr">J</hi>ahr hinan ſe-<lb/> tzete/ iſt dieſer <hi rendition="#fr">O</hi>rt von jhnen zwar quitieret/ aber auffs newe<lb/> in den Brand geſetzet/ vnnd folgen des bald dieſer/ bald jener<lb/><hi rendition="#fr">P</hi>artey zu theile geworden. <hi rendition="#fr">S</hi>onſt hat die <hi rendition="#fr">P</hi>ræpoſitur dieſes<lb/><hi rendition="#fr">O</hi>rtes acht <hi rendition="#fr">P</hi>farren vnter der <hi rendition="#aq">Inſpection,</hi> vnd die <hi rendition="#fr">S</hi>tadt muſte<lb/> zur <hi rendition="#fr">F</hi>olge vor dieſem viij. <hi rendition="#fr">P</hi>ferde vnd l. <hi rendition="#fr">F</hi>uß <hi rendition="#fr">K</hi>nechte auffbrin-<lb/> gen. <hi rendition="#fr">A</hi>ber daß war vorzeiten: <hi rendition="#fr">N</hi>un ſind die <hi rendition="#fr">K</hi>raͤffte gar dahin.<lb/> Helt ſonſten fuͤnff <hi rendition="#fr">M</hi>arckte/ drey <hi rendition="#fr">K</hi>rammarckte/ <hi rendition="#fr">D</hi>onnerſtags<lb/> nach <hi rendition="#aq">Invocavit,</hi> auff <hi rendition="#aq">Vocem Jucunditatis/</hi> vnd <hi rendition="#fr">S</hi>ontags vor<lb/><hi rendition="#aq">Michaelis,</hi> vnd zwey <hi rendition="#fr">V</hi>iehemarckte/ als <hi rendition="#fr">M</hi>ittwochs nach <hi rendition="#aq">Trini-<lb/> tatis,</hi> vnd des andern <hi rendition="#fr">T</hi>ages nach <hi rendition="#aq">Simonis Judæ.</hi></p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Wollin.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi><hi rendition="#fr">O</hi>llin lieget <hi rendition="#aq">ſub latitud. 53. 45. & longitud.</hi> 38. 45. an<lb/> dem <hi rendition="#fr">O</hi>rte/ da <hi rendition="#fr">J</hi>ulin eine maͤchtige <hi rendition="#fr">H</hi>andelsſtadt/ dero<lb/> Hiſtorij wir im erſten vnd andern Buch außfuͤhrlich<lb/> beſchrieben/ vor dieſem zufinden geweſen. <hi rendition="#fr">F</hi>olgendes iſt es eine<lb/> geringe <hi rendition="#fr">S</hi>tadt geworden/ die zur <hi rendition="#fr">F</hi>olge nach dem alten <hi rendition="#fr">A</hi>n-<lb/> ſchlage nur vi. <hi rendition="#fr">P</hi>ferde vnd xxxiv. <hi rendition="#fr">M</hi>ann <hi rendition="#fr">F</hi>ußvolck auff bringen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">muſte.</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [607/0243]
Gelegenheit vnd Einwohnern.
auch den Thurn mit allen Glocken abgebrand. Der Hertzog
ſelbſt were faſt druͤber in gefahr gerahten. Aber der Brand/
der Anno dcxxjv. entſtanden/ iſt noch groͤſſer geweſen. Denn
als ein Fewr ſich in eines Rademachers Hauſe/ in etliche duͤrre
Spaͤne/ ſo er oben der Fewrſtete liegend gehabt/ geſetzet/ iſt
daſſelbe in kurtzer zeit ſo maͤchtig geworden/ das nicht alleine
die Kirche/ ſondern auch das Fuͤrſtliche Cloſter/ die Schule/ vnd
die fuͤr dem Thor ſtehende Schewren/ vnd faſt die gantze
Stadt/ ausgenommen etliche geringe Haͤuſer vnd Buden/ zum
Steinhauffen gemachet ſein. Kaum aber war dieſer ſchade ein
wenig erſetzet/ vnd etliche Gebewde wiedervmb verfertiget/ ſo
gerieth Gartz den Kaͤyſerlichen in die Haͤnde/ vnd als der Koͤ-
nig von Schweden/ im angehenden mdcxxx. Jahr hinan ſe-
tzete/ iſt dieſer Ort von jhnen zwar quitieret/ aber auffs newe
in den Brand geſetzet/ vnnd folgen des bald dieſer/ bald jener
Partey zu theile geworden. Sonſt hat die Præpoſitur dieſes
Ortes acht Pfarren vnter der Inſpection, vnd die Stadt muſte
zur Folge vor dieſem viij. Pferde vnd l. Fuß Knechte auffbrin-
gen. Aber daß war vorzeiten: Nun ſind die Kraͤffte gar dahin.
Helt ſonſten fuͤnff Marckte/ drey Krammarckte/ Donnerſtags
nach Invocavit, auff Vocem Jucunditatis/ vnd Sontags vor
Michaelis, vnd zwey Viehemarckte/ als Mittwochs nach Trini-
tatis, vnd des andern Tages nach Simonis Judæ.
Wollin.
WOllin lieget ſub latitud. 53. 45. & longitud. 38. 45. an
dem Orte/ da Julin eine maͤchtige Handelsſtadt/ dero
Hiſtorij wir im erſten vnd andern Buch außfuͤhrlich
beſchrieben/ vor dieſem zufinden geweſen. Folgendes iſt es eine
geringe Stadt geworden/ die zur Folge nach dem alten An-
ſchlage nur vi. Pferde vnd xxxiv. Mann Fußvolck auff bringen
muſte.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |