Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639.Das Sechste Buch/ von des Pommerlandes 26.Die Pommeren sind der reinen Religion zuge- than. Jn der Religion sind heutiges Tages die Pommern der Vorzeiten saßen die Pommern in grosser Heidni- scher Blindheit. Wer gleichwol lust zu wissen hat/ mit was Ceremonien eine
Das Sechſte Buch/ von des Pom̃erlandes 26.Die Pommeren ſind der reinen Religion zuge- than. Jn der Religion ſind heutiges Tages die Pommern der Vorzeiten ſaßen die Pommern in groſſer Heidni- ſcher Blindheit. Wer gleichwol luſt zu wiſſen hat/ mit was Ceremonien eine
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0050" n="418"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Sechſte Buch/ von des Pom̃erlandes</hi> </fw><lb/> <note place="left">26.<lb/> Die Pommeren<lb/> ſind der reinen<lb/> Religion zuge-<lb/> than.</note> <p><hi rendition="#fr">J</hi>n der <hi rendition="#fr">R</hi>eligion ſind heutiges <hi rendition="#fr">T</hi>ages die <hi rendition="#fr">P</hi>ommern der<lb/><hi rendition="#fr">A</hi>ugſpurgiſchen <hi rendition="#fr">C</hi>onfeſſion zugethan/ vnd leiden keine newe-<lb/> rung der <hi rendition="#fr">L</hi>ehre in jhren <hi rendition="#fr">K</hi>irchen. <hi rendition="#fr">E</hi>s iſt nicht viele uͤber fuͤnff-<lb/> hundert <hi rendition="#fr">J</hi>ahr/ da ſie noch in der finſteren <hi rendition="#fr">H</hi>eidenſchafft mei-<lb/> ſtentheils ſtecketen. <hi rendition="#fr">W</hi>ie aber gleichwol ſchon fuͤr ſolcher <hi rendition="#fr">Z</hi>eit<lb/> jhnen das <hi rendition="#fr">E</hi>vangelium vnterſchiedliche mahl geprediget wor-<lb/> den/ vnd wie ſie von demſelbigen zum offtern/ durch gar zu groſ-<lb/> ſen <hi rendition="#fr">T</hi>rangſal der <hi rendition="#fr">M</hi>uͤnche/ die mit vielen <hi rendition="#fr">F</hi>orderungen gar zu<lb/> geitzig wider die newgepflantzete <hi rendition="#fr">K</hi>irchẽ verfuͤhren/ wiederumb<lb/> ſind abwendig geworden/ vnd endlich von Biſchoff <hi rendition="#fr">O</hi>tten von<lb/> Bamberg/ als dem Pommeriſchen <hi rendition="#fr">A</hi>poſtel/ zu beſtendiger Be-<lb/> kendnuß des <hi rendition="#fr">C</hi>hriſtenthumbs ſich bekehrẽ laſſen/ auch nunmehr<lb/> fuͤr mehr als hundert <hi rendition="#fr">J</hi>ahren jhre <hi rendition="#fr">K</hi>irchen/ nach der <hi rendition="#fr">P</hi>redigt<lb/> vnd <hi rendition="#fr">R</hi>eformation <hi rendition="#fr">L</hi>utheri/ von den <hi rendition="#fr">M</hi>ißbraͤuchen vnd <hi rendition="#fr">J</hi>rthum-<lb/> ben gereiniget haben/ ſolches iſt in vorigen Buͤchern mit meh-<lb/> rem außgefuͤhret.</p><lb/> <note place="left">27.<lb/> Vorzeiten ſaßen<lb/> die Pommern in<lb/> groſſer Heidni-<lb/> ſcher Blindheit.</note> <p><hi rendition="#fr">W</hi>er gleichwol luſt zu wiſſen hat/ mit was <hi rendition="#fr">C</hi>eremonien<lb/> die alten <hi rendition="#fr">P</hi>ommern in jhrem <hi rendition="#fr">H</hi>eydenthumb jhre <hi rendition="#fr">G</hi>oͤtzen ver-<lb/> ehret haben/ der leſe nebenſt deme/ was wir im andern Buche<lb/> vnſer <hi rendition="#fr">H</hi>iſtory beſchrieben/ das <hi rendition="#fr">P</hi>omriſche <hi rendition="#fr">K</hi>irchen <hi rendition="#fr">C</hi>hronicon<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lib.</hi> 1. <hi rendition="#i">cap.</hi> 18.<lb/><hi rendition="#i">Lib.</hi> 2. <hi rendition="#i">c.</hi></hi> 8. 9. 27.<lb/> 38. 69. 76. 82.</note><hi rendition="#fr">C</hi>rameri/ wie auch das <hi rendition="#fr">S</hi>tetiniſche <hi rendition="#fr">C</hi>hronicon <hi rendition="#fr">F</hi>riedebornij.<lb/><hi rendition="#fr">D</hi>araus kan er ſich zur genuͤge erholen/ wie die <hi rendition="#fr">S</hi>tetiner jhren<lb/> dreykoͤpffichten <hi rendition="#fr">T</hi>riglaff/ den ſie vor einẽ <hi rendition="#fr">G</hi>ott dreyer <hi rendition="#fr">V</hi>oͤlcker/<lb/> als der <hi rendition="#fr">S</hi>tetiner/ <hi rendition="#fr">P</hi>om̃ern vnd <hi rendition="#fr">S</hi>laven hielten: <hi rendition="#fr">D</hi>ie <hi rendition="#fr">A</hi>rconer<lb/> in <hi rendition="#fr">R</hi>uͤgen jhren vierkoͤpffichten <hi rendition="#fr">S</hi>chwantevit: <hi rendition="#fr">D</hi>ie <hi rendition="#fr">K</hi>arentzer in<lb/><hi rendition="#fr">R</hi>uͤgen/ vnd die <hi rendition="#fr">W</hi>olgaſtierer jhren fuͤnffkoͤpffigten Barovit/<lb/> vnd dabeneben den ſiebenkoͤpffigten <hi rendition="#fr">R</hi>uͤgevit/ vnd vierkoͤpffig-<lb/> ten <hi rendition="#fr">P</hi>aromutz/ der noch dazu dzfuͤnffte <hi rendition="#fr">A</hi>ngeſicht auff der Bruſt<lb/> hette/ geehret haben. <hi rendition="#fr">J</hi>n vnſerm andern Buche cap. lxxvj. iſt<lb/> auch des <hi rendition="#fr">P</hi>roven gedacht/ den ſie auch <hi rendition="#fr">P</hi>romo geheiſſen/ welcher<lb/> zwey lange <hi rendition="#fr">O</hi>hren mit einer <hi rendition="#fr">K</hi>ron/ vnd vnter dem einen <hi rendition="#fr">F</hi>uß<lb/> <fw place="bottom" type="catch">eine</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [418/0050]
Das Sechſte Buch/ von des Pom̃erlandes
Jn der Religion ſind heutiges Tages die Pommern der
Augſpurgiſchen Confeſſion zugethan/ vnd leiden keine newe-
rung der Lehre in jhren Kirchen. Es iſt nicht viele uͤber fuͤnff-
hundert Jahr/ da ſie noch in der finſteren Heidenſchafft mei-
ſtentheils ſtecketen. Wie aber gleichwol ſchon fuͤr ſolcher Zeit
jhnen das Evangelium vnterſchiedliche mahl geprediget wor-
den/ vnd wie ſie von demſelbigen zum offtern/ durch gar zu groſ-
ſen Trangſal der Muͤnche/ die mit vielen Forderungen gar zu
geitzig wider die newgepflantzete Kirchẽ verfuͤhren/ wiederumb
ſind abwendig geworden/ vnd endlich von Biſchoff Otten von
Bamberg/ als dem Pommeriſchen Apoſtel/ zu beſtendiger Be-
kendnuß des Chriſtenthumbs ſich bekehrẽ laſſen/ auch nunmehr
fuͤr mehr als hundert Jahren jhre Kirchen/ nach der Predigt
vnd Reformation Lutheri/ von den Mißbraͤuchen vnd Jrthum-
ben gereiniget haben/ ſolches iſt in vorigen Buͤchern mit meh-
rem außgefuͤhret.
Wer gleichwol luſt zu wiſſen hat/ mit was Ceremonien
die alten Pommern in jhrem Heydenthumb jhre Goͤtzen ver-
ehret haben/ der leſe nebenſt deme/ was wir im andern Buche
vnſer Hiſtory beſchrieben/ das Pomriſche Kirchen Chronicon
Crameri/ wie auch das Stetiniſche Chronicon Friedebornij.
Daraus kan er ſich zur genuͤge erholen/ wie die Stetiner jhren
dreykoͤpffichten Triglaff/ den ſie vor einẽ Gott dreyer Voͤlcker/
als der Stetiner/ Pom̃ern vnd Slaven hielten: Die Arconer
in Ruͤgen jhren vierkoͤpffichten Schwantevit: Die Karentzer in
Ruͤgen/ vnd die Wolgaſtierer jhren fuͤnffkoͤpffigten Barovit/
vnd dabeneben den ſiebenkoͤpffigten Ruͤgevit/ vnd vierkoͤpffig-
ten Paromutz/ der noch dazu dzfuͤnffte Angeſicht auff der Bruſt
hette/ geehret haben. Jn vnſerm andern Buche cap. lxxvj. iſt
auch des Proven gedacht/ den ſie auch Promo geheiſſen/ welcher
zwey lange Ohren mit einer Kron/ vnd vnter dem einen Fuß
eine
Lib. 1. cap. 18.
Lib. 2. c. 8. 9. 27.
38. 69. 76. 82.
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