Miller, Johann Martin: Siegwart. Bd. 1. Leipzig, 1776.Hohe, himmelvolle Andacht Wallt zum Thron des Mittlers. Daß ich nun Jhn heisser liebe, Den, für uns, dahin Gegebnen; Daß ich ganz sein Heil, nun kenne, Dank' ich dir, Du Edler; Nie wird dieses Aug auf Erden Sehnsuchtsvoll an Deinem hangen; Nie wirst Du die Röthe sehen, Die mein Antlitz färbet; Aber, wenn des Mittlers Stimme Mich auch aus dem Grabe rufet, Dann, o Mann, von Gott gesendet, Hörst Du meinen Dank auch! Auch Kronhelm und Grünbach lasen Tag Hohe, himmelvolle Andacht Wallt zum Thron des Mittlers. Daß ich nun Jhn heiſſer liebe, Den, fuͤr uns, dahin Gegebnen; Daß ich ganz ſein Heil, nun kenne, Dank’ ich dir, Du Edler; Nie wird dieſes Aug auf Erden Sehnſuchtsvoll an Deinem hangen; Nie wirſt Du die Roͤthe ſehen, Die mein Antlitz faͤrbet; Aber, wenn des Mittlers Stimme Mich auch aus dem Grabe rufet, Dann, o Mann, von Gott geſendet, Hoͤrſt Du meinen Dank auch! Auch Kronhelm und Gruͤnbach laſen Tag <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0332" n="328"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <l>Hohe, himmelvolle Andacht</l><lb/> <l>Wallt zum Thron des Mittlers.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Daß ich nun Jhn heiſſer liebe,</l><lb/> <l>Den, fuͤr uns, dahin Gegebnen;</l><lb/> <l>Daß ich ganz ſein Heil, nun kenne,</l><lb/> <l>Dank’ ich dir, Du Edler;</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Nie wird dieſes Aug auf Erden</l><lb/> <l>Sehnſuchtsvoll an Deinem hangen;</l><lb/> <l>Nie wirſt Du die Roͤthe ſehen,</l><lb/> <l>Die mein Antlitz faͤrbet;</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Aber, wenn des Mittlers Stimme</l><lb/> <l>Mich auch aus dem Grabe rufet,</l><lb/> <l>Dann, o Mann, von Gott geſendet,</l><lb/> <l>Hoͤrſt Du meinen Dank auch!</l> </lg> </lg><lb/> <p>Auch <hi rendition="#fr">Kronhelm</hi> und <hi rendition="#fr">Gruͤnbach</hi> laſen Tag<lb/> und Nacht im <hi rendition="#fr">Meſſias,</hi> und waren von ſeiner<lb/> Vortreflichkeit ganz dahin geriſſen. Pater <hi rendition="#fr">Philipp</hi><lb/> verſchrieb ſich auch ein Exemplar und P. <hi rendition="#fr">Johann</hi><lb/> machte das Buch zu ſeinem Erbauungsbuche.<lb/> Der rechtſchaffene Buchhaͤndler ſchickte ihnen von<lb/> freyen Suͤcken den <hi rendition="#fr">Gellert, Rabener, Haller,<lb/> Lichtwer</hi> und <hi rendition="#fr">Hagedorn</hi> zu, und bildete durch<lb/> ſeine vaͤterlaͤndiſche und freundſchaftliche Bemuͤ-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [328/0332]
Hohe, himmelvolle Andacht
Wallt zum Thron des Mittlers.
Daß ich nun Jhn heiſſer liebe,
Den, fuͤr uns, dahin Gegebnen;
Daß ich ganz ſein Heil, nun kenne,
Dank’ ich dir, Du Edler;
Nie wird dieſes Aug auf Erden
Sehnſuchtsvoll an Deinem hangen;
Nie wirſt Du die Roͤthe ſehen,
Die mein Antlitz faͤrbet;
Aber, wenn des Mittlers Stimme
Mich auch aus dem Grabe rufet,
Dann, o Mann, von Gott geſendet,
Hoͤrſt Du meinen Dank auch!
Auch Kronhelm und Gruͤnbach laſen Tag
und Nacht im Meſſias, und waren von ſeiner
Vortreflichkeit ganz dahin geriſſen. Pater Philipp
verſchrieb ſich auch ein Exemplar und P. Johann
machte das Buch zu ſeinem Erbauungsbuche.
Der rechtſchaffene Buchhaͤndler ſchickte ihnen von
freyen Suͤcken den Gellert, Rabener, Haller,
Lichtwer und Hagedorn zu, und bildete durch
ſeine vaͤterlaͤndiſche und freundſchaftliche Bemuͤ-
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