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Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 2. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae Altona, 1763.

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Zwölfter Gesang.

Diesen Gerechten, ihn fern von seines Vaters Behausung,
130Fern von seinem Geschlecht, und seinen betrüglichen Göttern,

Wegzuführen, und durch ein Gesicht in ein Land ihn zu rufen,
Welches er ihm zu zeigen verspricht [Spaltenumbruch] f). Aus seinem Geschlechte
Will er ein großes mächtiges Volk dereinst ihm erwecken,
Und so sehr es segnen, daß alle Völker auf Erden
135Jn ihm sollen gesegnet werden. Ohn Anstand gehorcht er,

Und wiewohl er nicht weiß, nach welchem Land er ihn führet,
Glaubt er doch fest. Du kannst ihn nicht sehn, ich aber erblick' es,
Mit welch einem Glauben er seine Götter, und Freunde,
Und sein väterlich Land, Ur in Chaldäa, verlassen.
140Jtzo wadet er über den Furth von Haran; ihm folgen

Lange Züge von Heerden, von Rindern und Schafen; und Mengen
Seiner Knechtschaft. Er wandert nicht arm, indem er dem Gotte,
Welcher ihn in ein unbekannt Land so gnädig berufen,
Alle seine Haabe vertraut. An Canaans Gränzen
145Seh ich ihn nun; seh seine Gezelten um Sichems Gefilde,

Und um die nahegelegenen Ebnen von Moreh verbreitet.
Hier empfieng er dieß ganze Land, nach Gottes Verheißung,
Seinem Geschlecht zum Geschenk; von Hemaths nordlicher Gegend

Bis
f) 1 B. Mos. XII. 1. 2. 3. Und
der Herr sprach zu Abram: Gehe
aus deinem Vaterlande, und von
deiner Freundschaft, und aus deines
Vaters Hause, in ein Land, das ich
dir zeigen will. Und ich will dich
zum großen Volk machen, und will
[Spaltenumbruch] dich segnen, und dir einen großen
Namen machen, und sollt ein See-
gen seyn. Jch will segnen, die dich
segnen, und verfluchen, die dich ver-
fluchen, und in dir sollen gesegnet
werden alle Geschlechte auf Erden.
II. Theil. F f

Zwoͤlfter Geſang.

Dieſen Gerechten, ihn fern von ſeines Vaters Behauſung,
130Fern von ſeinem Geſchlecht, und ſeinen betruͤglichen Goͤttern,

Wegzufuͤhren, und durch ein Geſicht in ein Land ihn zu rufen,
Welches er ihm zu zeigen verſpricht [Spaltenumbruch] f). Aus ſeinem Geſchlechte
Will er ein großes maͤchtiges Volk dereinſt ihm erwecken,
Und ſo ſehr es ſegnen, daß alle Voͤlker auf Erden
135Jn ihm ſollen geſegnet werden. Ohn Anſtand gehorcht er,

Und wiewohl er nicht weiß, nach welchem Land er ihn fuͤhret,
Glaubt er doch feſt. Du kannſt ihn nicht ſehn, ich aber erblick’ es,
Mit welch einem Glauben er ſeine Goͤtter, und Freunde,
Und ſein vaͤterlich Land, Ur in Chaldaͤa, verlaſſen.
140Jtzo wadet er uͤber den Furth von Haran; ihm folgen

Lange Zuͤge von Heerden, von Rindern und Schafen; und Mengen
Seiner Knechtſchaft. Er wandert nicht arm, indem er dem Gotte,
Welcher ihn in ein unbekannt Land ſo gnaͤdig berufen,
Alle ſeine Haabe vertraut. An Canaans Graͤnzen
145Seh ich ihn nun; ſeh ſeine Gezelten um Sichems Gefilde,

Und um die nahegelegenen Ebnen von Moreh verbreitet.
Hier empfieng er dieß ganze Land, nach Gottes Verheißung,
Seinem Geſchlecht zum Geſchenk; von Hemaths nordlicher Gegend

Bis
f) 1 B. Moſ. XII. 1. 2. 3. Und
der Herr ſprach zu Abram: Gehe
aus deinem Vaterlande, und von
deiner Freundſchaft, und aus deines
Vaters Hauſe, in ein Land, das ich
dir zeigen will. Und ich will dich
zum großen Volk machen, und will
[Spaltenumbruch] dich ſegnen, und dir einen großen
Namen machen, und ſollt ein See-
gen ſeyn. Jch will ſegnen, die dich
ſegnen, und verfluchen, die dich ver-
fluchen, und in dir ſollen geſegnet
werden alle Geſchlechte auf Erden.
II. Theil. F f
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[225/0251] Zwoͤlfter Geſang. Dieſen Gerechten, ihn fern von ſeines Vaters Behauſung, Fern von ſeinem Geſchlecht, und ſeinen betruͤglichen Goͤttern, Wegzufuͤhren, und durch ein Geſicht in ein Land ihn zu rufen, Welches er ihm zu zeigen verſpricht f). Aus ſeinem Geſchlechte Will er ein großes maͤchtiges Volk dereinſt ihm erwecken, Und ſo ſehr es ſegnen, daß alle Voͤlker auf Erden Jn ihm ſollen geſegnet werden. Ohn Anſtand gehorcht er, Und wiewohl er nicht weiß, nach welchem Land er ihn fuͤhret, Glaubt er doch feſt. Du kannſt ihn nicht ſehn, ich aber erblick’ es, Mit welch einem Glauben er ſeine Goͤtter, und Freunde, Und ſein vaͤterlich Land, Ur in Chaldaͤa, verlaſſen. Jtzo wadet er uͤber den Furth von Haran; ihm folgen Lange Zuͤge von Heerden, von Rindern und Schafen; und Mengen Seiner Knechtſchaft. Er wandert nicht arm, indem er dem Gotte, Welcher ihn in ein unbekannt Land ſo gnaͤdig berufen, Alle ſeine Haabe vertraut. An Canaans Graͤnzen Seh ich ihn nun; ſeh ſeine Gezelten um Sichems Gefilde, Und um die nahegelegenen Ebnen von Moreh verbreitet. Hier empfieng er dieß ganze Land, nach Gottes Verheißung, Seinem Geſchlecht zum Geſchenk; von Hemaths nordlicher Gegend Bis f) 1 B. Moſ. XII. 1. 2. 3. Und der Herr ſprach zu Abram: Gehe aus deinem Vaterlande, und von deiner Freundſchaft, und aus deines Vaters Hauſe, in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen, und will dich ſegnen, und dir einen großen Namen machen, und ſollt ein See- gen ſeyn. Jch will ſegnen, die dich ſegnen, und verfluchen, die dich ver- fluchen, und in dir ſollen geſegnet werden alle Geſchlechte auf Erden. II. Theil. F f

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Zitationshilfe: Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 2. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae Altona, 1763, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/milton_paradies02_1763/251>, abgerufen am 24.11.2024.