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Modestinus, Theophilus: Freymüthige Doch Bescheidene Unterredungen Von Kirchen- Religions- Politischen- und Natur-Sachen. Frankfurt (Main) u. a., 1737.

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Erste Conversation.

Da einige gute Freunde zuweilen zusammen
kamen, und sich von allerhand nützlichen
Dingen unterredeten; deren einer das
merckwürdigste ihrer Discurse aufnotiret, hat sel-
biger nicht undienlich geachtet, es dem Publico zu
communiciren.

Einer dererselben, ein Philosoph, Nahmens Ni-
cander
,
finge einsten an Herrn Modestinum also an-
zureden: Da so vielerley Meinungen in Religions-
Sachen sind, als Völcker und Nationen auf Er-
den; und ein jeder sich einbildet, seine Religion sey
die beste; so sage er mir doch offenhertzig: Welche
Religion hält er vor die beste?

Modestin. Hierauf will ich meinen Freund auf-
richtig dienen, und nichts verhalten von dem, wo-
von ich meines Theils versichert bin, daß es zum
Grund und Fundament der besten Religion ge-
höre. Wir müssen aber erst einig seyn: Wie wir
das Wort Religion verstehen und nehmen.
Alamodan. Man pfleget ja meines Erachtens da-
durch nichts anders zu verstehen: als die Weise
und Art GOtt zu dienen; und die Glaubens-
Formul oder Bekänntnis, welche ein jeder nach
seiner
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Erſte Converſation.

Da einige gute Freunde zuweilen zuſammen
kamen, und ſich von allerhand nuͤtzlichen
Dingen unterredeten; deren einer das
merckwuͤrdigſte ihrer Diſcurſe aufnotiret, hat ſel-
biger nicht undienlich geachtet, es dem Publico zu
communiciren.

Einer dererſelben, ein Philoſoph, Nahmens Ni-
cander
,
finge einſten an Herrn Modeſtinum alſo an-
zureden: Da ſo vielerley Meinungen in Religions-
Sachen ſind, als Voͤlcker und Nationen auf Er-
den; und ein jeder ſich einbildet, ſeine Religion ſey
die beſte; ſo ſage er mir doch offenhertzig: Welche
Religion haͤlt er vor die beſte?

Modeſtin. Hierauf will ich meinen Freund auf-
richtig dienen, und nichts verhalten von dem, wo-
von ich meines Theils verſichert bin, daß es zum
Grund und Fundament der beſten Religion ge-
hoͤre. Wir muͤſſen aber erſt einig ſeyn: Wie wir
das Wort Religion verſtehen und nehmen.
Alamodan. Man pfleget ja meines Erachtens da-
durch nichts anders zu verſtehen: als die Weiſe
und Art GOtt zu dienen; und die Glaubens-
Formul oder Bekaͤnntnis, welche ein jeder nach
ſeiner
A 2
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Zitationshilfe: Modestinus, Theophilus: Freymüthige Doch Bescheidene Unterredungen Von Kirchen- Religions- Politischen- und Natur-Sachen. Frankfurt (Main) u. a., 1737. , S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/modestinus_unterredungen_1737/9>, abgerufen am 23.11.2024.