Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838.Darauf sie ritten schweigend heim, Rohtraut, Schön-Rohtraut; Es jauchzt der Knab' in seinem Sinn: Und würd'st du heute Kaiserin, Mich sollt's nicht kränken: Ihr tausend Blätter im Walde wißt, Ich hab' Schön-Rohtrauts Mund geküßt! -- Schweig' stille, mein Herze! Darauf ſie ritten ſchweigend heim, Rohtraut, Schoͤn-Rohtraut; Es jauchzt der Knab' in ſeinem Sinn: Und wuͤrd'ſt du heute Kaiſerin, Mich ſollt's nicht kraͤnken: Ihr tauſend Blaͤtter im Walde wißt, Ich hab' Schoͤn-Rohtrauts Mund gekuͤßt! — Schweig' ſtille, mein Herze! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0037" n="21"/> <lg n="4"> <l>Darauf ſie ritten ſchweigend heim,</l><lb/> <l>Rohtraut, Schoͤn-Rohtraut;</l><lb/> <l>Es jauchzt der Knab' in ſeinem Sinn:</l><lb/> <l>Und wuͤrd'ſt du heute Kaiſerin,</l><lb/> <l>Mich ſollt's nicht kraͤnken:</l><lb/> <l>Ihr tauſend Blaͤtter im Walde wißt,</l><lb/> <l>Ich hab' Schoͤn-Rohtrauts Mund gekuͤßt!</l><lb/> <l>— Schweig' ſtille, mein Herze!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [21/0037]
Darauf ſie ritten ſchweigend heim,
Rohtraut, Schoͤn-Rohtraut;
Es jauchzt der Knab' in ſeinem Sinn:
Und wuͤrd'ſt du heute Kaiſerin,
Mich ſollt's nicht kraͤnken:
Ihr tauſend Blaͤtter im Walde wißt,
Ich hab' Schoͤn-Rohtrauts Mund gekuͤßt!
— Schweig' ſtille, mein Herze!
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