Möser, Justus: Patriotische Phantasien. Bd. 1. Berlin, 1775.Aufmunterung und Vorschlag chen mitbrächte, heißt es, sollte gehörnet b) werden. ImReichsabschiede vom Jahr 1570. werden beyde zugelassen, doch mit dem Unterscheide, daß man die gemeinen unehrba- ren Weiber zur Zeit der ersten Musterung oder hernach, wenn es befohlen würde, zum Troß schicken solle. In diesem Stücke hat sich die neuere Kriegeszucht besser gehalten. Allein das Reichsgesetz von 1667., worinn alle güldene und silberne Spitzen und Borten, wie auch güldene und silberne Knöpfe, nicht weniger die güldene und silberne Tücher, die mit Gold und Silber gestickten Kleider und das unnöthige Vergulden verboten sind, und worinn ferner alle seidene und zwirnene Spitzen verboten werden sollten, ist vermuthlich nie zur Aus- übung gekommen, und giebt lediglich eine Beylage zur Ge- schichte der menschlichen Thorheiten ab. LXIII. Aufmunterung und Vorschlag zu einer westphä- lischen Biographie. Es ist unstreitig eine der größten und feinsten Ideen, daß schichte b) Hier hat man den Gebrauch des Hörnertragens, der zwar
älter ist, wie Salmasius, Menagius und andre Kritiker es gewiesen haben, doch hier als eine reichsgesetzliche Strafe bekannt gemacht wird. Aufmunterung und Vorſchlag chen mitbraͤchte, heißt es, ſollte gehörnet b) werden. ImReichsabſchiede vom Jahr 1570. werden beyde zugelaſſen, doch mit dem Unterſcheide, daß man die gemeinen unehrba- ren Weiber zur Zeit der erſten Muſterung oder hernach, wenn es befohlen wuͤrde, zum Troß ſchicken ſolle. In dieſem Stuͤcke hat ſich die neuere Kriegeszucht beſſer gehalten. Allein das Reichsgeſetz von 1667., worinn alle guͤldene und ſilberne Spitzen und Borten, wie auch guͤldene und ſilberne Knoͤpfe, nicht weniger die guͤldene und ſilberne Tuͤcher, die mit Gold und Silber geſtickten Kleider und das unnoͤthige Vergulden verboten ſind, und worinn ferner alle ſeidene und zwirnene Spitzen verboten werden ſollten, iſt vermuthlich nie zur Aus- uͤbung gekommen, und giebt lediglich eine Beylage zur Ge- ſchichte der menſchlichen Thorheiten ab. LXIII. Aufmunterung und Vorſchlag zu einer weſtphaͤ- liſchen Biographie. Es iſt unſtreitig eine der groͤßten und feinſten Ideen, daß ſchichte b) Hier hat man den Gebrauch des Hoͤrnertragens, der zwar
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Aufmunterung und Vorſchlag
chen mitbraͤchte, heißt es, ſollte gehörnet b) werden. Im
Reichsabſchiede vom Jahr 1570. werden beyde zugelaſſen,
doch mit dem Unterſcheide, daß man die gemeinen unehrba-
ren Weiber zur Zeit der erſten Muſterung oder hernach, wenn
es befohlen wuͤrde, zum Troß ſchicken ſolle. In dieſem Stuͤcke
hat ſich die neuere Kriegeszucht beſſer gehalten. Allein das
Reichsgeſetz von 1667., worinn alle guͤldene und ſilberne
Spitzen und Borten, wie auch guͤldene und ſilberne Knoͤpfe,
nicht weniger die guͤldene und ſilberne Tuͤcher, die mit Gold
und Silber geſtickten Kleider und das unnoͤthige Vergulden
verboten ſind, und worinn ferner alle ſeidene und zwirnene
Spitzen verboten werden ſollten, iſt vermuthlich nie zur Aus-
uͤbung gekommen, und giebt lediglich eine Beylage zur Ge-
ſchichte der menſchlichen Thorheiten ab.
LXIII.
Aufmunterung und Vorſchlag zu einer weſtphaͤ-
liſchen Biographie.
Es iſt unſtreitig eine der groͤßten und feinſten Ideen, daß
Menſchen, die ihre Tage in ſtiller Ausuͤbung aller Tu-
genden zugebracht haben, nach ihrem Tode von dem Ober-
haupte der Kirchen heilig und ſelig geſprochen werden. Maͤn-
ner, welchen ihre Demuth im Leben nicht geſtattete, nach ei-
nen glaͤnzenden Ruhm zu ſtreben, und ſich entweder an der
Spitze eines Heers oder am Ruder des Staats in der Ge-
ſchichte
b) Hier hat man den Gebrauch des Hoͤrnertragens, der zwar
aͤlter iſt, wie Salmaſius, Menagius und andre Kritiker
es gewieſen haben, doch hier als eine reichsgeſetzliche Strafe
bekannt gemacht wird.
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