Möser, Justus: Patriotische Phantasien. Bd. 4. Berlin, 1786.nicht nach dem englischen? durch gleiche Würden und Güter erhoben sind, blos dieAdelsfähigkeit beyzulegen. Daß der Adel, der seine Vorrechte gebraucht, keine Thäten wir dieses, wie wir es thun können, wenn a) Der Adel und überhaupt jeder Kronbedienter darf in keinem Falle Handlung oder Gewerbe treiben. b) Die
nicht nach dem engliſchen? durch gleiche Wuͤrden und Guͤter erhoben ſind, blos dieAdelsfaͤhigkeit beyzulegen. Daß der Adel, der ſeine Vorrechte gebraucht, keine Thaͤten wir dieſes, wie wir es thun koͤnnen, wenn a) Der Adel und uͤberhaupt jeder Kronbedienter darf in keinem Falle Handlung oder Gewerbe treiben. b) Die
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nicht nach dem engliſchen?
durch gleiche Wuͤrden und Guͤter erhoben ſind, blos die
Adelsfaͤhigkeit beyzulegen.
Daß der Adel, der ſeine Vorrechte gebraucht, keine
Handlung und kein Gewerbe treiben koͤnne, davon wird
ſich ein jeder leicht uͤberzeugen, der ſich nur ſelbſt die
Frage vorlegt: ob der Soldat, der ſeinen Tornuͤſter kei-
nem Beſucher eroͤffnet, ſondern damit uͤberall frey durch-
geht, auch wohl Waaren zur Handlung darin bey ſich
fuͤhren duͤrfe! Seine Antwort wird ohne Zweifel dieſe
ſeyn, daß ſich kein rechtſchaffener Soldat mit dergleichen
Betruͤgereyen abgeben wuͤrde, und das war der Ton des
Adels und der ritterlichen Kriegesleute zur Zeit, wie die-
ſelben nicht allein im Reiche ſondern in der ganzen Chri-
ſtenheit unbeſucht und ungehindert jedes Zollhaus vor-
beyreiſen konnten; ſie machten eine Ehrenſache daraus,
und verabſcheueten diejenigen aus ihrem Mittel, die ſich
durch die Handlung zu Defraudanten machten, mithin
die Freyheit ihres ganzen Ordens in Gefahr ſetzten, ſonſt
hatte der ſchlichte Menſchenverſtand einem jeden laͤngſt
geſagt, daß Freyheit und Handlung nicht mit einander
beſtehen koͤnnen.
Thaͤten wir dieſes, wie wir es thun koͤnnen, wenn
wir auch die Graͤnzlinie zwiſchen den verſchiedenen Wuͤr-
den und Dienſten, in etwa ſchwanken ließen, indem doch
ein jeder, der in einer geiſtlichen oder weltlichen Bedie-
nung ſteht, in Anſehung aller Steuren und perſoͤnlichen
Leiſtungen gleicher Freyheit mit dem Adel genießt: ſo
wuͤrden wir wenigſtens auf die Frage:
Kann der Adel ſich unbeſchadet ſeines Standes mit
der Handlung und mit gewiſſen Gewerben abgeben?
mit Zuverſicht antworten koͤnnen:
a) Der Adel und uͤberhaupt jeder Kronbedienter darf
in keinem Falle Handlung oder Gewerbe treiben.
b) Die
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