Mohr, Christian Otto: Beiträge zur Theorie der Holz- und Eisenkonstruktionen. In: Zeitschrift des Architekten- und Ingenieurvereins zu Hannover 14 (1868), Sp. 20-52, 397-400Mohr, Beitrag zur Theorie der Holz- und Eisen-Constructionen. [Spaltenumbruch]
weiten l1 und l2 abhängige Lage. Diese feste Ordinate schnei- det daher die Linie B1 D2 in einem festen Punkte E2. Man findet diesen Punkt E2 (Fig. 34), indem man für B1 W1 zunächst eine beliebige Lage annimmt. Dadurch ist als- dann die Lage der beiden Linien W1 U2 und H2 U2 und sonach auch der Schnittpunkt E2 in der Linie B1 D2 be- stimmt. Aus dieser einfachen statischen Betrachtung ergiebt sich sonach der Beweis für folgenden rein geometrischen Satz: Drei gerade Linien B1 W1, W1 U2 und H2 U2 bewe- Da die Lage der Punkte B1 und D2 und der Kräfte Die Abscisse der Kraft Z oder des Punktes E2 ist nur Von den drei Seiten U2 W2, W2 U3 und U3 W3 1) Die Seite U2 W2 geht durch den festen Punkt E2 2) Die drei Schnittpunkte der genannten drei Linien In derselben Weise wird der Punkt E4 in der Polygon- Die Größen von U und W und damit die Größen der In der oben beschriebenen Construction pflanzen die Zeich- Lage der Fixpunkte N und O (Fig. 32 und 33). gegen die benachbarten Stützpunkte. Eine merkwürdige Eigenschaft der Fixpunkte N und O 3
Mohr, Beitrag zur Theorie der Holz- und Eiſen-Conſtructionen. [Spaltenumbruch]
weiten l1 und l2 abhängige Lage. Dieſe feſte Ordinate ſchnei- det daher die Linie B1 D2 in einem feſten Punkte E2. Man findet dieſen Punkt E2 (Fig. 34), indem man für B1 W1 zunächſt eine beliebige Lage annimmt. Dadurch iſt als- dann die Lage der beiden Linien W1 U2 und H2 U2 und ſonach auch der Schnittpunkt E2 in der Linie B1 D2 be- ſtimmt. Aus dieſer einfachen ſtatiſchen Betrachtung ergiebt ſich ſonach der Beweis für folgenden rein geometriſchen Satz: Drei gerade Linien B1 W1, W1 U2 und H2 U2 bewe- Da die Lage der Punkte B1 und D2 und der Kräfte Die Abſciſſe der Kraft Z oder des Punktes E2 iſt nur Von den drei Seiten U2 W2, W2 U3 und U3 W3 1) Die Seite U2 W2 geht durch den feſten Punkt E2 2) Die drei Schnittpunkte der genannten drei Linien In derſelben Weiſe wird der Punkt E4 in der Polygon- Die Größen von U und W und damit die Größen der In der oben beſchriebenen Conſtruction pflanzen die Zeich- Lage der Fixpunkte N und O (Fig. 32 und 33). gegen die benachbarten Stützpunkte. Eine merkwürdige Eigenſchaft der Fixpunkte N und O 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0019" n="[8]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Mohr</hi>, Beitrag zur Theorie der Holz- und Eiſen-Conſtructionen.</fw><lb/><cb n="33"/><lb/> weiten <hi rendition="#aq">l<hi rendition="#sub">1</hi></hi> und <hi rendition="#aq">l<hi rendition="#sub">2</hi></hi> abhängige Lage. Dieſe feſte Ordinate ſchnei-<lb/> det daher die Linie <hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">1</hi> D<hi rendition="#sub">2</hi></hi> in einem feſten Punkte <hi rendition="#aq">E<hi rendition="#sub">2</hi></hi>. Man<lb/> findet dieſen Punkt <hi rendition="#aq">E<hi rendition="#sub">2</hi></hi> (Fig. 34), indem man für <hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">1</hi> W<hi rendition="#sub">1</hi></hi><lb/> zunächſt eine <hi rendition="#g">beliebige</hi> Lage annimmt. Dadurch iſt als-<lb/> dann die Lage der beiden Linien <hi rendition="#aq">W<hi rendition="#sub">1</hi> U<hi rendition="#sub">2</hi></hi> und <hi rendition="#aq">H<hi rendition="#sub">2</hi> U<hi rendition="#sub">2</hi></hi> und<lb/> ſonach auch der Schnittpunkt <hi rendition="#aq">E<hi rendition="#sub">2</hi></hi> in der Linie <hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">1</hi> D<hi rendition="#sub">2</hi></hi> be-<lb/> ſtimmt. Aus dieſer einfachen ſtatiſchen Betrachtung ergiebt<lb/> ſich ſonach der Beweis für folgenden rein geometriſchen Satz:</p><lb/> <p>Drei gerade Linien <hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">1</hi> W<hi rendition="#sub">1</hi>, W<hi rendition="#sub">1</hi> U<hi rendition="#sub">2</hi></hi> und <hi rendition="#aq">H<hi rendition="#sub">2</hi> U<hi rendition="#sub">2</hi></hi> bewe-<lb/> gen ſich ſo, daß ihre Schnittpunkte <hi rendition="#aq">W<hi rendition="#sub">1</hi>, H<hi rendition="#sub">2</hi></hi> und <hi rendition="#aq">U<hi rendition="#sub">2</hi></hi> drei<lb/> Parallellinien beſchreiben. Wenn hiebei zwei der Linien z. B.<lb/><hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">1</hi> W<hi rendition="#sub">1</hi></hi> und <hi rendition="#aq">W<hi rendition="#sub">1</hi> U<hi rendition="#sub">2</hi></hi> um zwei feſte Punkte <hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">1</hi></hi> und <hi rendition="#aq">D<hi rendition="#sub">2</hi></hi> ſich<lb/> drehen, ſo dreht ſich auch die dritte Linie <hi rendition="#aq">H<hi rendition="#sub">2</hi> U<hi rendition="#sub">2</hi></hi> um einen<lb/> feſten Punkt <hi rendition="#aq">E<hi rendition="#sub">2</hi></hi>. Die drei feſten Punkte <hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">1</hi>, D<hi rendition="#sub">2</hi></hi> und <hi rendition="#aq">E<hi rendition="#sub">2</hi></hi><lb/> liegen in einer geraden Linie.</p><lb/> <p>Da die Lage der Punkte <hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">1</hi></hi> und <hi rendition="#aq">D<hi rendition="#sub">2</hi></hi> und der Kräfte<lb/><hi rendition="#aq">W<hi rendition="#sub">1</hi></hi> und <hi rendition="#aq">U<hi rendition="#sub">2</hi></hi>, da ferner das Verhältniß dieſer beiden Kräfte<lb/> zu einander beliebig gewählt werden kann, wodurch die Lage<lb/> der dritten Parallellinie <hi rendition="#aq">R</hi> nach Belieben feſtgelegt wird, ſo<lb/> iſt der obige ſtatiſche Beweis allgemein gültig und nicht<lb/> etwa von den dort vorkommenden Zahlenverhältniſſen ab-<lb/> hängig.</p><lb/> <p>Die Abſciſſe der Kraft <hi rendition="#aq">Z</hi> oder des Punktes <hi rendition="#aq">E<hi rendition="#sub">2</hi></hi> iſt nur<lb/> abhängig von den Abſciſſen der Kräfte ⅓ <hi rendition="#aq">W<hi rendition="#sub">1</hi>, W<hi rendition="#sub">1</hi></hi> und <hi rendition="#aq">U<hi rendition="#sub">2</hi></hi>,<lb/> dagegen unabhängig von den Ordinaten der Punkte <hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">1</hi></hi> und<lb/><hi rendition="#aq">D<hi rendition="#sub">2</hi></hi>. Die Abſciſſe des Punktes <hi rendition="#aq">E<hi rendition="#sub">2</hi></hi> findet man alſo durch die<lb/> in der Hülfsfigur 32) angegebene Conſtruction. Die Abſciſſen<lb/> der Punkte <hi rendition="#aq">A<hi rendition="#sub">1</hi>, G<hi rendition="#sub">1</hi>, A<hi rendition="#sub">2</hi>, H<hi rendition="#sub">2</hi>, K<hi rendition="#sub">2</hi></hi> in Fig. 32) ſtimmen überein<lb/> mit den Abſciſſen der Punkte <hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">1</hi>, W<hi rendition="#sub">1</hi>, D<hi rendition="#sub">2</hi>, H<hi rendition="#sub">2</hi>, U<hi rendition="#sub">2</hi></hi> in Fig. 31)<lb/> und 34); daher ergiebt der Punkt <hi rendition="#aq">N<hi rendition="#sub">2</hi></hi> die Abſciſſe des Punk-<lb/> tes <hi rendition="#aq">E<hi rendition="#sub">2</hi></hi>.</p><lb/> <p>Von den drei Seiten <hi rendition="#aq">U<hi rendition="#sub">2</hi> W<hi rendition="#sub">2</hi>, W<hi rendition="#sub">2</hi> U<hi rendition="#sub">3</hi></hi> und <hi rendition="#aq">U<hi rendition="#sub">3</hi> W<hi rendition="#sub">3</hi></hi><lb/> (Fig. 31) iſt nunmehr Folgendes bekannt:</p><lb/> <p>1) Die Seite <hi rendition="#aq">U<hi rendition="#sub">2</hi> W<hi rendition="#sub">2</hi></hi> geht durch den feſten Punkt <hi rendition="#aq">E<hi rendition="#sub">2</hi></hi><lb/> und die Seite <hi rendition="#aq">W<hi rendition="#sub">2</hi> U<hi rendition="#sub">3</hi></hi> durch den feſten Punkt <hi rendition="#aq">D<hi rendition="#sub">3</hi></hi>.</p><lb/> <p>2) Die drei Schnittpunkte der genannten drei Linien<lb/> liegen in den Ordinaten der Kräfte <hi rendition="#aq">W<hi rendition="#sub">2</hi>, U<hi rendition="#sub">3</hi></hi> und der durch<lb/> das Verhältniß<lb/><formula/> feſtgelegten Mittelkraft von <hi rendition="#aq">W<hi rendition="#sub">2</hi></hi> und <hi rendition="#aq">U<hi rendition="#sub">3</hi></hi>. Durch dieſe Be-<lb/> dingungen iſt der feſte Punkt <hi rendition="#aq">E<hi rendition="#sub">3</hi></hi> in der Seite <hi rendition="#aq">U<hi rendition="#sub">3</hi> W<hi rendition="#sub">3</hi></hi> be-<lb/> ſtimmt. Die Abſciſſe des Punktes <hi rendition="#aq">E<hi rendition="#sub">3</hi></hi> ergiebt ſich aus der<lb/> Hülfsfigur 32) und die Ordinate durch die Linie <hi rendition="#aq">E<hi rendition="#sub">2</hi> D<hi rendition="#sub">3</hi></hi> in<lb/> Fig. 31).</p><lb/> <p>In derſelben Weiſe wird der Punkt <hi rendition="#aq">E<hi rendition="#sub">4</hi></hi> in der Polygon-<lb/> ſeite <hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">5</hi> U<hi rendition="#sub">4</hi></hi> feſtgelegt, und damit iſt die Aufgabe gelöſt:<lb/> denn durch <hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">5</hi> E<hi rendition="#sub">4</hi></hi> iſt der Punkt <hi rendition="#aq">U<hi rendition="#sub">4</hi></hi><lb/> „ <hi rendition="#aq">U<hi rendition="#sub">4</hi> D<hi rendition="#sub">4</hi> „ „ „ W<hi rendition="#sub">3</hi></hi><lb/> „ <hi rendition="#aq">W<hi rendition="#sub">3</hi> E<hi rendition="#sub">3</hi> „ „ „ U<hi rendition="#sub">3</hi></hi><lb/><cb n="34"/><lb/> durch <hi rendition="#aq">U<hi rendition="#sub">3</hi> D<hi rendition="#sub">3</hi></hi> iſt der Punkt <hi rendition="#aq">W<hi rendition="#sub">2</hi></hi><lb/> „ <hi rendition="#aq">W<hi rendition="#sub">2</hi> E<hi rendition="#sub">2</hi> „ „ „ U<hi rendition="#sub">2</hi></hi><lb/> „ <hi rendition="#aq">U<hi rendition="#sub">2</hi> D<hi rendition="#sub">2</hi> „ „ „ W<hi rendition="#sub">1</hi></hi><lb/> feſtgelegt.</p><lb/> <p>Die Größen von <hi rendition="#aq">U</hi> und <hi rendition="#aq">W</hi> und damit die Größen der<lb/> Biegungsmomente über den Mittelſtützen ergeben ſich aus<lb/> Fig. 35), in welcher die Strahlen mit den gleich benannten<lb/> Polygonſeiten (Fig. 31) parallel laufen. Die Maaßſtäbe für<lb/> den Horizontalzug <hi rendition="#aq">E·T</hi> und für die Belaſtungen <hi rendition="#aq">W</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">U</hi> müſſen in dieſer Figur natürlich dieſelben ſein, wie in der<lb/> Hülfsfigur, nach welcher das Seilpolygon der poſitiven Be-<lb/> laſtungen <hi rendition="#aq">V</hi> conſtruirt wurde. Letztere Hülfsfigur iſt hier<lb/> fortgelaſſen, weil ſie für die übrigen Operationen nicht weiter<lb/> benutzt wurde.</p><lb/> <p>In der oben beſchriebenen Conſtruction pflanzen die Zeich-<lb/> nungsfehler ſich fort, und es iſt daher nothwendig, eine Controle<lb/> für die Richtigkeit der Zeichnung ſich zu verſchaffen. Dieſe<lb/> Controle gewinnt man dadurch, daß man von der Endſtütze<lb/><hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">5</hi></hi> nach links fortſchreitend eine zweite Reihe von Fixpunkten<lb/><hi rendition="#aq">F<hi rendition="#sub">3</hi>, F<hi rendition="#sub">2</hi>, F<hi rendition="#sub">1</hi></hi> in ganz derſelben Weiſe beſtimmt, wie die Punkte<lb/><hi rendition="#aq">E<hi rendition="#sub">2</hi>, E<hi rendition="#sub">3</hi>, E<hi rendition="#sub">4</hi></hi> von <hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">1</hi></hi> aus feſtgelegt wurden. Die zu dieſem<lb/> Zweck ausgeführte Hülfsfigur 33) Blatt 398 wird demnach einer<lb/> weiteren Erklärung wohl nicht bedürfen. Durch die Punkte<lb/><hi rendition="#aq">E, F</hi> ſind ſonach die Polygonſeiten <hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">1</hi> W<hi rendition="#sub">1</hi>, U<hi rendition="#sub">2</hi> W<hi rendition="#sub">2</hi>, U<hi rendition="#sub">3</hi> W<hi rendition="#sub">3</hi></hi><lb/> und <hi rendition="#aq">U<hi rendition="#sub">4</hi> B<hi rendition="#sub">5</hi></hi> feſtgelegt und die Controle für die Richtigkeit<lb/> der Zeichnung beſteht darin, daß die Punkte (Fig. 31)<lb/><hi rendition="#aq">W<hi rendition="#sub">1</hi> D<hi rendition="#sub">2</hi> U<hi rendition="#sub">2</hi><lb/> W<hi rendition="#sub">2</hi> D<hi rendition="#sub">3</hi> U<hi rendition="#sub">3</hi><lb/> W<hi rendition="#sub">3</hi> D<hi rendition="#sub">4</hi> U<hi rendition="#sub">4</hi></hi><lb/> in geraden Linien liegen müſſen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Lage der Fixpunkte <hi rendition="#aq">N</hi> und <hi rendition="#aq">O</hi></hi> (Fig. 32 und 33). <hi rendition="#b">gegen die<lb/> benachbarten Stützpunkte.</hi></head><lb/> <p>Eine merkwürdige Eigenſchaft der Fixpunkte <hi rendition="#aq">N</hi> und <hi rendition="#aq">O</hi><lb/> erkennt man, wenn man den Fall unterſucht, in welchem die<lb/> ſämmtlichen Stützpunkte in einer Horizontalen liegen, <hi rendition="#g">eine</hi><lb/> Oeffnung in beliebiger Weiſe belaſtet iſt, dagegen alle übrigen<lb/> Oeffnungen keine Belaſtungen tragen. In Fig. 36 (Blatt 398)<lb/> iſt beiſpielsweiſe angenommen, daß nur die erſte der vier<lb/> Oeffnungen belaſtet ſei. Das Seilpolygon der Kräfte <hi rendition="#aq">V</hi> bil-<lb/> det daher ein Dreieck <hi rendition="#aq">B<hi rendition="#sub">1</hi> V<hi rendition="#sub">1</hi> B<hi rendition="#sub">5</hi></hi> und die Punkte <hi rendition="#aq">D<hi rendition="#sub">2</hi>, D<hi rendition="#sub">3</hi></hi> und<lb/><hi rendition="#aq">D<hi rendition="#sub">4</hi></hi> liegen in Folge deſſen in einer geraden Linie. Die Weiten<lb/> der einzelnen Oeffnungen ſind dieſelben, wie in Fig. 31, und<lb/> die Abſciſſen der Punkte <hi rendition="#aq">F</hi> konnten demnach aus der letzteren<lb/> entnommen werden. Aus Fig. 31) geht unmittelbar hervor,<lb/> daß wenn die Punkte <hi rendition="#aq">D<hi rendition="#sub">4</hi>, D<hi rendition="#sub">3</hi>, D<hi rendition="#sub">2</hi></hi> in einer geraden Linie<lb/> liegen, die Punkte <hi rendition="#aq">F<hi rendition="#sub">3</hi>, F<hi rendition="#sub">2</hi>, F<hi rendition="#sub">1</hi></hi> in derſelben geraden Linie lie-<lb/> gen müſſen. Das Seilpolygon der unbekannten Kräfte <hi rendition="#aq">U</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">W</hi> nimmt daher die in Fig. 36) dargeſtellte einfache<lb/> Form an. Man erkennt aus dieſer Form ohne Weiteres,<lb/> <fw place="bottom" type="sig">3</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[8]/0019]
Mohr, Beitrag zur Theorie der Holz- und Eiſen-Conſtructionen.
weiten l1 und l2 abhängige Lage. Dieſe feſte Ordinate ſchnei-
det daher die Linie B1 D2 in einem feſten Punkte E2. Man
findet dieſen Punkt E2 (Fig. 34), indem man für B1 W1
zunächſt eine beliebige Lage annimmt. Dadurch iſt als-
dann die Lage der beiden Linien W1 U2 und H2 U2 und
ſonach auch der Schnittpunkt E2 in der Linie B1 D2 be-
ſtimmt. Aus dieſer einfachen ſtatiſchen Betrachtung ergiebt
ſich ſonach der Beweis für folgenden rein geometriſchen Satz:
Drei gerade Linien B1 W1, W1 U2 und H2 U2 bewe-
gen ſich ſo, daß ihre Schnittpunkte W1, H2 und U2 drei
Parallellinien beſchreiben. Wenn hiebei zwei der Linien z. B.
B1 W1 und W1 U2 um zwei feſte Punkte B1 und D2 ſich
drehen, ſo dreht ſich auch die dritte Linie H2 U2 um einen
feſten Punkt E2. Die drei feſten Punkte B1, D2 und E2
liegen in einer geraden Linie.
Da die Lage der Punkte B1 und D2 und der Kräfte
W1 und U2, da ferner das Verhältniß dieſer beiden Kräfte
zu einander beliebig gewählt werden kann, wodurch die Lage
der dritten Parallellinie R nach Belieben feſtgelegt wird, ſo
iſt der obige ſtatiſche Beweis allgemein gültig und nicht
etwa von den dort vorkommenden Zahlenverhältniſſen ab-
hängig.
Die Abſciſſe der Kraft Z oder des Punktes E2 iſt nur
abhängig von den Abſciſſen der Kräfte ⅓ W1, W1 und U2,
dagegen unabhängig von den Ordinaten der Punkte B1 und
D2. Die Abſciſſe des Punktes E2 findet man alſo durch die
in der Hülfsfigur 32) angegebene Conſtruction. Die Abſciſſen
der Punkte A1, G1, A2, H2, K2 in Fig. 32) ſtimmen überein
mit den Abſciſſen der Punkte B1, W1, D2, H2, U2 in Fig. 31)
und 34); daher ergiebt der Punkt N2 die Abſciſſe des Punk-
tes E2.
Von den drei Seiten U2 W2, W2 U3 und U3 W3
(Fig. 31) iſt nunmehr Folgendes bekannt:
1) Die Seite U2 W2 geht durch den feſten Punkt E2
und die Seite W2 U3 durch den feſten Punkt D3.
2) Die drei Schnittpunkte der genannten drei Linien
liegen in den Ordinaten der Kräfte W2, U3 und der durch
das Verhältniß
[FORMEL] feſtgelegten Mittelkraft von W2 und U3. Durch dieſe Be-
dingungen iſt der feſte Punkt E3 in der Seite U3 W3 be-
ſtimmt. Die Abſciſſe des Punktes E3 ergiebt ſich aus der
Hülfsfigur 32) und die Ordinate durch die Linie E2 D3 in
Fig. 31).
In derſelben Weiſe wird der Punkt E4 in der Polygon-
ſeite B5 U4 feſtgelegt, und damit iſt die Aufgabe gelöſt:
denn durch B5 E4 iſt der Punkt U4
„ U4 D4 „ „ „ W3
„ W3 E3 „ „ „ U3
durch U3 D3 iſt der Punkt W2
„ W2 E2 „ „ „ U2
„ U2 D2 „ „ „ W1
feſtgelegt.
Die Größen von U und W und damit die Größen der
Biegungsmomente über den Mittelſtützen ergeben ſich aus
Fig. 35), in welcher die Strahlen mit den gleich benannten
Polygonſeiten (Fig. 31) parallel laufen. Die Maaßſtäbe für
den Horizontalzug E·T und für die Belaſtungen W und
U müſſen in dieſer Figur natürlich dieſelben ſein, wie in der
Hülfsfigur, nach welcher das Seilpolygon der poſitiven Be-
laſtungen V conſtruirt wurde. Letztere Hülfsfigur iſt hier
fortgelaſſen, weil ſie für die übrigen Operationen nicht weiter
benutzt wurde.
In der oben beſchriebenen Conſtruction pflanzen die Zeich-
nungsfehler ſich fort, und es iſt daher nothwendig, eine Controle
für die Richtigkeit der Zeichnung ſich zu verſchaffen. Dieſe
Controle gewinnt man dadurch, daß man von der Endſtütze
B5 nach links fortſchreitend eine zweite Reihe von Fixpunkten
F3, F2, F1 in ganz derſelben Weiſe beſtimmt, wie die Punkte
E2, E3, E4 von B1 aus feſtgelegt wurden. Die zu dieſem
Zweck ausgeführte Hülfsfigur 33) Blatt 398 wird demnach einer
weiteren Erklärung wohl nicht bedürfen. Durch die Punkte
E, F ſind ſonach die Polygonſeiten B1 W1, U2 W2, U3 W3
und U4 B5 feſtgelegt und die Controle für die Richtigkeit
der Zeichnung beſteht darin, daß die Punkte (Fig. 31)
W1 D2 U2
W2 D3 U3
W3 D4 U4
in geraden Linien liegen müſſen.
Lage der Fixpunkte N und O (Fig. 32 und 33). gegen die
benachbarten Stützpunkte.
Eine merkwürdige Eigenſchaft der Fixpunkte N und O
erkennt man, wenn man den Fall unterſucht, in welchem die
ſämmtlichen Stützpunkte in einer Horizontalen liegen, eine
Oeffnung in beliebiger Weiſe belaſtet iſt, dagegen alle übrigen
Oeffnungen keine Belaſtungen tragen. In Fig. 36 (Blatt 398)
iſt beiſpielsweiſe angenommen, daß nur die erſte der vier
Oeffnungen belaſtet ſei. Das Seilpolygon der Kräfte V bil-
det daher ein Dreieck B1 V1 B5 und die Punkte D2, D3 und
D4 liegen in Folge deſſen in einer geraden Linie. Die Weiten
der einzelnen Oeffnungen ſind dieſelben, wie in Fig. 31, und
die Abſciſſen der Punkte F konnten demnach aus der letzteren
entnommen werden. Aus Fig. 31) geht unmittelbar hervor,
daß wenn die Punkte D4, D3, D2 in einer geraden Linie
liegen, die Punkte F3, F2, F1 in derſelben geraden Linie lie-
gen müſſen. Das Seilpolygon der unbekannten Kräfte U
und W nimmt daher die in Fig. 36) dargeſtellte einfache
Form an. Man erkennt aus dieſer Form ohne Weiteres,
3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |