Mohr, Christian Otto: Beitrag zur Theorie des Fachwerks. Fortsetzung. T. 2. In: Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover (1875), Sp. 17-38.[Spaltenumbruch] Mohr, Beitrag zur Theorie des Fachwerks. lose Träger in seinen Endpunkten A und B gestütztund im Knotenpunkte C mit R = 300 Millionen Tonnen belastet wird. Zur besseren Uebersicht sind die Werthe von [Formel 1] in die Figur 40 eingeschrieben und die hieraus sich ergebenden Belastungen des Biegungspolygons unter der Figur zusammengestellt. Da Form und Dimensio- nen des Fachwerks in Bezug auf die durch die Trä- germitte gelegte Vertikalachse symmetrisch angeordnet sind, so ergibt sich für den Fall, in welchem die Be- lastung R auf den Knotenpunkt D einwirkt, ein dem Polygon A symmetrisch geformtes Biegungspolygon B. Die Ordinaten dieser beiden Polygone in den Vertika- len der beiden Mittelstützen sind 117,5 und 102,4 Milli- meter. Die Gleichungen 21 nehmen daher in dem vorliegenden Falle folgende Form an: [Formel 2] oder [Formel 3] und [Formel 4] wenn man durch die Zeichen A und B andeutet, dass die Ordinaten y des Polygons A oder diejenigen des Polygons B in Rechnung zu bringen sind. Es mögen zunächst die Auflagerdrücke ermittelt Endlich ergeben sich die von einer Belastung von Bezeichnet man die gleichmässig vertheilte Bela- Für einen kontinuirlichen Träger von konstan- Die Auflagerdrücke des hier berechneten Balken- Endlich sind in der rechten Hälfte der Figur 41 3
[Spaltenumbruch] Mohr, Beitrag zur Theorie des Fachwerks. lose Träger in seinen Endpunkten A und B gestütztund im Knotenpunkte C mit R = 300 Millionen Tonnen belastet wird. Zur besseren Uebersicht sind die Werthe von [Formel 1] in die Figur 40 eingeschrieben und die hieraus sich ergebenden Belastungen des Biegungspolygons unter der Figur zusammengestellt. Da Form und Dimensio- nen des Fachwerks in Bezug auf die durch die Trä- germitte gelegte Vertikalachse symmetrisch angeordnet sind, so ergibt sich für den Fall, in welchem die Be- lastung R auf den Knotenpunkt D einwirkt, ein dem Polygon A symmetrisch geformtes Biegungspolygon B. Die Ordinaten dieser beiden Polygone in den Vertika- len der beiden Mittelstützen sind 117,5 und 102,4 Milli- meter. Die Gleichungen 21 nehmen daher in dem vorliegenden Falle folgende Form an: [Formel 2] oder [Formel 3] und [Formel 4] wenn man durch die Zeichen ∑A und ∑B andeutet, dass die Ordinaten y des Polygons A oder diejenigen des Polygons B in Rechnung zu bringen sind. Es mögen zunächst die Auflagerdrücke ermittelt Endlich ergeben sich die von einer Belastung von Bezeichnet man die gleichmässig vertheilte Bela- Für einen kontinuirlichen Träger von konstan- Die Auflagerdrücke des hier berechneten Balken- Endlich sind in der rechten Hälfte der Figur 41 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0021"/><cb n="33"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Mohr</hi>, Beitrag zur Theorie des Fachwerks.</fw><lb/> lose Träger in seinen Endpunkten A und B gestützt<lb/> und im Knotenpunkte C mit<lb/> R = 300 Millionen Tonnen<lb/> belastet wird. Zur besseren Uebersicht sind die Werthe<lb/> von <formula/> in die Figur 40 eingeschrieben und die hieraus<lb/> sich ergebenden Belastungen des Biegungspolygons unter<lb/> der Figur zusammengestellt. Da Form und Dimensio-<lb/> nen des Fachwerks in Bezug auf die durch die Trä-<lb/> germitte gelegte Vertikalachse symmetrisch angeordnet<lb/> sind, so ergibt sich für den Fall, in welchem die Be-<lb/> lastung R auf den Knotenpunkt D einwirkt, ein dem<lb/> Polygon A symmetrisch geformtes Biegungspolygon B.<lb/> Die Ordinaten dieser beiden Polygone in den Vertika-<lb/> len der beiden Mittelstützen sind 117,<hi rendition="#sub">5</hi> und 102,<hi rendition="#sub">4</hi> Milli-<lb/> meter. Die Gleichungen 21 nehmen daher in dem<lb/> vorliegenden Falle folgende Form an:<lb/><formula/> oder<lb/><formula/> und<lb/><formula/> wenn man durch die Zeichen ∑<hi rendition="#sup">A</hi> und ∑<hi rendition="#sup">B</hi> andeutet,<lb/> dass die Ordinaten y des Polygons A oder diejenigen<lb/> des Polygons B in Rechnung zu bringen sind.</p><lb/> <p>Es mögen zunächst die Auflagerdrücke ermittelt<lb/> werden, welche von einer gleichmässig vertheilten Be-<lb/> lastung eines jeden der drei Tragfelder hervorgerufen<lb/> werden. Belastet man das <hi rendition="#g">erste</hi> Tragfeld gleichmässig<lb/> mit 100 Tonnen, so dass die Knotenpunkte A und C<lb/> (Fig. 40) je 5 Tonnen und die übrigen neun Knotenpunkte<lb/> der unteren Gurtung des ersten Tragfeldes je 10 Tonnen<lb/> aufzunehmen haben, so ergeben die Seilpolygone C und<lb/> E (Fig. 41), welche mit einer Poldistanz gleich 100<lb/> Tonnen konstruirt sind, die Längen<lb/><formula/> und<lb/><formula/> Bei dieser Belastung ist sonach:<lb/><formula/> und<lb/><formula/> Belastet man in gleicher Weise das <hi rendition="#g">zweite</hi> Tragfeld<lb/> mit 100 Tonnen, so ergibt das Seilpolygon D (Fig. 41)<lb/> die Längen<lb/><cb n="34"/> <formula/> Für diesen Belastungsfall ist demnach:<lb/><formula/></p> <p>Endlich ergeben sich die von einer Belastung von<lb/> 100 Tonnen des <hi rendition="#g">dritten</hi> Tragfeldes erzeugten Auf-<lb/> lagerreaktionen nach dem Gesetz der Symmetrie:<lb/><formula/></p> <p>Bezeichnet man die gleichmässig vertheilte Bela-<lb/> stung des ersten, zweiten, dritten Tragfeldes mit G<hi rendition="#sub">1</hi>,<lb/> G<hi rendition="#sub">2</hi> und G<hi rendition="#sub">3</hi>, so ist nach den obigen Resultaten:<lb/><formula/> und<lb/><formula/></p> <p>Für einen kontinuirlichen Träger von <hi rendition="#g">konstan-<lb/> tem</hi> Querschnitt und drei gleichen Tragfeldern ist:<lb/><formula/> und<lb/><formula/></p> <p>Die Auflagerdrücke des hier berechneten Balken-<lb/> fachwerks weichen also nur sehr wenig von denjenigen<lb/> eines Trägers von konstantem Querschnitt ab. Dass<lb/> diese Differenzen nicht allein bei gleichmässiger Be-<lb/> lastung der einzelnen Tragfeder, sondern auch bei jeder<lb/> anderen unregelmässigen Belastung sehr klein ausfal-<lb/> len, erkennt man, wenn man die Biegungskurve A für<lb/> einen Träger von konstantem Querschnitt konstruirt<lb/> und ihre Ordinaten mit denjenigen des Polygons A in<lb/> Figur 41 vergleicht. Diese Kurve ist in Figur 41 des-<lb/> halb nicht eingetragen worden, weil die Abweichungen<lb/> zwischen beiden Linien so klein sind, dass sie im<lb/> Massstabe jener Zeichnung nicht deutlich zur Anschau-<lb/> ung gebracht werden können.</p><lb/> <p>Endlich sind in der rechten Hälfte der Figur 41<lb/> für eine unregelmässige, aus sechs Einzellasten be-<lb/> stehende Belastung vermittelst der Seilpolygone F und<lb/> G, deren Poldistanz 30 Tonnen beträgt, die Längen<lb/><formula/> und<lb/><formula/> konstruirt worden. Die von dieser Belastung erzeugten<lb/> Auflagerreaktionen sind also:<lb/><formula/> und<lb/><formula/></p> <fw place="bottom" type="sig">3</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0021]
Mohr, Beitrag zur Theorie des Fachwerks.
lose Träger in seinen Endpunkten A und B gestützt
und im Knotenpunkte C mit
R = 300 Millionen Tonnen
belastet wird. Zur besseren Uebersicht sind die Werthe
von [FORMEL] in die Figur 40 eingeschrieben und die hieraus
sich ergebenden Belastungen des Biegungspolygons unter
der Figur zusammengestellt. Da Form und Dimensio-
nen des Fachwerks in Bezug auf die durch die Trä-
germitte gelegte Vertikalachse symmetrisch angeordnet
sind, so ergibt sich für den Fall, in welchem die Be-
lastung R auf den Knotenpunkt D einwirkt, ein dem
Polygon A symmetrisch geformtes Biegungspolygon B.
Die Ordinaten dieser beiden Polygone in den Vertika-
len der beiden Mittelstützen sind 117,5 und 102,4 Milli-
meter. Die Gleichungen 21 nehmen daher in dem
vorliegenden Falle folgende Form an:
[FORMEL] oder
[FORMEL] und
[FORMEL] wenn man durch die Zeichen ∑A und ∑B andeutet,
dass die Ordinaten y des Polygons A oder diejenigen
des Polygons B in Rechnung zu bringen sind.
Es mögen zunächst die Auflagerdrücke ermittelt
werden, welche von einer gleichmässig vertheilten Be-
lastung eines jeden der drei Tragfelder hervorgerufen
werden. Belastet man das erste Tragfeld gleichmässig
mit 100 Tonnen, so dass die Knotenpunkte A und C
(Fig. 40) je 5 Tonnen und die übrigen neun Knotenpunkte
der unteren Gurtung des ersten Tragfeldes je 10 Tonnen
aufzunehmen haben, so ergeben die Seilpolygone C und
E (Fig. 41), welche mit einer Poldistanz gleich 100
Tonnen konstruirt sind, die Längen
[FORMEL] und
[FORMEL] Bei dieser Belastung ist sonach:
[FORMEL] und
[FORMEL] Belastet man in gleicher Weise das zweite Tragfeld
mit 100 Tonnen, so ergibt das Seilpolygon D (Fig. 41)
die Längen
[FORMEL] Für diesen Belastungsfall ist demnach:
[FORMEL]
Endlich ergeben sich die von einer Belastung von
100 Tonnen des dritten Tragfeldes erzeugten Auf-
lagerreaktionen nach dem Gesetz der Symmetrie:
[FORMEL]
Bezeichnet man die gleichmässig vertheilte Bela-
stung des ersten, zweiten, dritten Tragfeldes mit G1,
G2 und G3, so ist nach den obigen Resultaten:
[FORMEL] und
[FORMEL]
Für einen kontinuirlichen Träger von konstan-
tem Querschnitt und drei gleichen Tragfeldern ist:
[FORMEL] und
[FORMEL]
Die Auflagerdrücke des hier berechneten Balken-
fachwerks weichen also nur sehr wenig von denjenigen
eines Trägers von konstantem Querschnitt ab. Dass
diese Differenzen nicht allein bei gleichmässiger Be-
lastung der einzelnen Tragfeder, sondern auch bei jeder
anderen unregelmässigen Belastung sehr klein ausfal-
len, erkennt man, wenn man die Biegungskurve A für
einen Träger von konstantem Querschnitt konstruirt
und ihre Ordinaten mit denjenigen des Polygons A in
Figur 41 vergleicht. Diese Kurve ist in Figur 41 des-
halb nicht eingetragen worden, weil die Abweichungen
zwischen beiden Linien so klein sind, dass sie im
Massstabe jener Zeichnung nicht deutlich zur Anschau-
ung gebracht werden können.
Endlich sind in der rechten Hälfte der Figur 41
für eine unregelmässige, aus sechs Einzellasten be-
stehende Belastung vermittelst der Seilpolygone F und
G, deren Poldistanz 30 Tonnen beträgt, die Längen
[FORMEL] und
[FORMEL] konstruirt worden. Die von dieser Belastung erzeugten
Auflagerreaktionen sind also:
[FORMEL] und
[FORMEL]
3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |