Monti, Anton de: Zwey Brieffe welche der Frantzösische Minister Marqvis de Monti vor seiner Arretirung an den Rußl. Kayserl. Hn. Gen. Feld-Marschall Graffen von Münnich abgelassen. [s. l.], [1734].den im Gebieth von Meyland zwey Frantzösische Ministri, Rincon Wenn es sich zuträgt, daß diejenige dritte Puissancc, in deren schicket (h) Wicquefort Lib. 1. 1. Sect. 29. p. 44. Le Roy Francois ne pouvoit pas dire, que l' Em- pereur en viole le droit des gens, parce que Rincon & Fregose n' etoientpas Ministres publica a son egard. (i) Liv. XXIII. 34. b 3
den im Gebieth von Meyland zwey Frantzoͤſiſche Miniſtri, Rincon Wenn es ſich zutraͤgt, daß diejenige dritte Puiſſancc, in deren ſchicket (h) Wicquefort Lib. 1. 1. Sect. 29. p. 44. Le Roy Francois ne pouvoit pas dire, que l’ Em- pereur en viole le droit des gens, parce que Rincon & Fregoſe n’ etoientpas Miniſtres publica a ſon egard. (i) Liv. XXIII. 34. b 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0013" n="13"/> den im Gebieth von Meyland zwey Frantzoͤſiſche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Miniſtri, Rincon</hi></hi><lb/> und, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fregoſo,</hi></hi> wovon der eine nach Venedig, der andere nach<lb/> Conſtantinopel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">deſtinir</hi></hi>et war, auf dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Po</hi></hi> uͤberfallen und um-<lb/> gebracht. Der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gouverneur</hi></hi> von Meyland betheurte, daß er<lb/> nichts davon gewuſt. Ob nun gleich verſchiedene <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Autores</hi></hi> an<lb/> der Aufrichtigkeit dieſer Verſicherung ſehr zweiffeln, ſo geſtehen<lb/> ſie doch, daß, wenn auch der Kayſerl. Hof von der Sache ge-<lb/> wuſt haͤtte, es eigentlich keine Verlaͤtzung des Voͤlcker-Rechts<lb/> wuͤrde geweſen ſeyn, weil dieſe beyde Perſohnen nicht als Ge-<lb/> ſandten, in Anſehen des Kayſers, zu <hi rendition="#aq">C<hi rendition="#i">onſideri</hi></hi>ren geweſen. <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Wicquefort</hi><hi rendition="#i">Lib.</hi> 1. 1. <hi rendition="#i">Sect.</hi> 29. <hi rendition="#i">p.</hi> 44. Le Roy Francois ne pouvoit pas dire, que l’ Em-<lb/> pereur en viole le droit des gens, parce que Rincon & Fregoſe n’ etoientpas Miniſtres<lb/> publica a ſon egard.</hi></note></p><lb/> <p>Wenn es ſich zutraͤgt, daß diejenige dritte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Puiſſancc,</hi></hi> in deren<lb/> Bothmaͤßigkeit ein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Miniſtre</hi></hi> geraͤth, mit ſeinem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Principal</hi></hi> in<lb/> Krieg begriffen, oder er ſelbſt an den Feind derſelben geſchickt<lb/> iſt, ſo ſtehet nichts im Wege, ihn anzuhalten, und nach<lb/> Befinden, feindlich zu <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">tracti</hi></hi>ren. Jch will ein Exempel aus<lb/> den Geſchichten der Roͤmern anfuͤhren, welche ſich immer eine<lb/> groſſe Ehre daraus gemacht, daß ſie das Voͤlcker-Recht ſorg-<lb/> faͤltig beobachtet. Zur Zeit des Puniſchen Krieges ſchick-<lb/> te <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Philippus,</hi></hi> Koͤnig von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Macedoni</hi></hi>en, Geſandten an den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Anni-<lb/> bal,</hi></hi> der in Jtalien ſtund, und errichtete mit ihm Buͤndniß<lb/> wieder die Roͤmer. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Annibal</hi></hi> ſchickte bey ihrer Abreiſe zugleich<lb/> drey Geſandten an den Koͤnig <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Philippum</hi></hi> mit ab. Aber das<lb/> Schiff gerieth den Roͤmern in die Haͤnde, und die Geſandten<lb/> des Koͤniges von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Macedoni</hi></hi>en ſo wohl als der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Carthaginenſer</hi></hi> wur-<lb/> den zu Gefangenen gemacht. <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Liv.</hi> XXIII.</hi> 34.</note> Aus denen vielen Exempeln,<lb/> ſo uns die nenern Zeiten an die Hand geben, will ich nur ei-<lb/> nes von dem Engliſchen Hofe entlehnen. Die Koͤnigin <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Eliſa-<lb/> beth</hi></hi> ließ den Frantzoͤſiſchen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Miniſtre Mſr. du Croc arreti</hi></hi>ren, den<lb/> der Frantzoͤſiſche Hof an die Koͤnigin <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Maria</hi></hi> von Schottland ge-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">b 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ſchicket</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0013]
den im Gebieth von Meyland zwey Frantzoͤſiſche Miniſtri, Rincon
und, Fregoſo, wovon der eine nach Venedig, der andere nach
Conſtantinopel deſtiniret war, auf dem Po uͤberfallen und um-
gebracht. Der Gouverneur von Meyland betheurte, daß er
nichts davon gewuſt. Ob nun gleich verſchiedene Autores an
der Aufrichtigkeit dieſer Verſicherung ſehr zweiffeln, ſo geſtehen
ſie doch, daß, wenn auch der Kayſerl. Hof von der Sache ge-
wuſt haͤtte, es eigentlich keine Verlaͤtzung des Voͤlcker-Rechts
wuͤrde geweſen ſeyn, weil dieſe beyde Perſohnen nicht als Ge-
ſandten, in Anſehen des Kayſers, zu Conſideriren geweſen. (h)
Wenn es ſich zutraͤgt, daß diejenige dritte Puiſſancc, in deren
Bothmaͤßigkeit ein Miniſtre geraͤth, mit ſeinem Principal in
Krieg begriffen, oder er ſelbſt an den Feind derſelben geſchickt
iſt, ſo ſtehet nichts im Wege, ihn anzuhalten, und nach
Befinden, feindlich zu tractiren. Jch will ein Exempel aus
den Geſchichten der Roͤmern anfuͤhren, welche ſich immer eine
groſſe Ehre daraus gemacht, daß ſie das Voͤlcker-Recht ſorg-
faͤltig beobachtet. Zur Zeit des Puniſchen Krieges ſchick-
te Philippus, Koͤnig von Macedonien, Geſandten an den Anni-
bal, der in Jtalien ſtund, und errichtete mit ihm Buͤndniß
wieder die Roͤmer. Annibal ſchickte bey ihrer Abreiſe zugleich
drey Geſandten an den Koͤnig Philippum mit ab. Aber das
Schiff gerieth den Roͤmern in die Haͤnde, und die Geſandten
des Koͤniges von Macedonien ſo wohl als der Carthaginenſer wur-
den zu Gefangenen gemacht. (i) Aus denen vielen Exempeln,
ſo uns die nenern Zeiten an die Hand geben, will ich nur ei-
nes von dem Engliſchen Hofe entlehnen. Die Koͤnigin Eliſa-
beth ließ den Frantzoͤſiſchen Miniſtre Mſr. du Croc arretiren, den
der Frantzoͤſiſche Hof an die Koͤnigin Maria von Schottland ge-
ſchicket
(h) Wicquefort Lib. 1. 1. Sect. 29. p. 44. Le Roy Francois ne pouvoit pas dire, que l’ Em-
pereur en viole le droit des gens, parce que Rincon & Fregoſe n’ etoientpas Miniſtres
publica a ſon egard.
(i) Liv. XXIII. 34.
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