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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Poeterey.
sich mehr nach dem durchgehenden Ver-
stande/ als nach der Schule richten muß/
die solchen dingen eine ungestalte Farbe
anstreichet. Hierin übergehen sie die
Italianner selbst/ welche doch in diesen
schlipffrigen Wegen offt straucheln und
fallen. Daß also billig solche jhre Redens
Ahrt nicht unter die upsela, sondern viel-
mehr unter die meteora zu setzen. Wovon
im dritten Theile ein mehres soll gehan-
delt werden. Die anltesten Carmina, da-
von wir Nachricht finden bey den Engel-
lanndern/ sein wol dieselbe gewesen/ welche
der König AElfredus; der Engelland von den
Dänen erlöset/ und in einen neuen woll-
eingerichteten Stand gesetzet/ selbst sei-
nem Volcke zum besten gemacht/ und es
dadurch zur Gottesfurcht und Tugend
auffgemuntert. Joann. Speelmannus in vi-
ta AElfredi Magni lib. 2. n. 38. & seqq.
hat
viel von des Konnigs Poesey: Maximus il-
le fuit,
sagt er/ post assertum a Danis re-
gnum, ejus instaurator & velut novus fun-
dator: nam legibus omnia circumscripsit,

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Poeterey.
ſich mehr nach dem durchgehenden Ver-
ſtande/ als nach der Schule richten muß/
die ſolchen dingen eine ungeſtalte Farbe
anſtreichet. Hierin uͤbergehen ſie die
Italiāner ſelbſt/ welche doch in dieſen
ſchlipffrigen Wegen offt ſtraucheln und
fallen. Daß alſo billig ſolche jhre Redens
Ahrt nicht unter die ὑψηλὰ, ſondern viel-
mehr unter die μετέωρα zu ſetzen. Wovon
im dritten Theile ein mehres ſoll gehan-
delt werden. Die ālteſten Carmina, da-
von wir Nachricht finden bey den Engel-
lāndern/ ſein wol dieſelbe geweſen/ welche
der Koͤnig Ælfredus; der Engelland von dē
Daͤnen erloͤſet/ und in einen neuen woll-
eingerichteten Stand geſetzet/ ſelbſt ſei-
nem Volcke zum beſten gemacht/ und es
dadurch zur Gottesfurcht und Tugend
auffgemuntert. Joann. Speelmannus in vi-
tâ Ælfredi Magni lib. 2. n. 38. & ſeqq.
hat
viel von des Kōnigs Poeſey: Maximus il-
le fuit,
ſagt er/ poſt aſſertum à Danis re-
gnum, ejus inſtaurator & velut novus fun-
dator: nam legibus omnia circumſcripſit,

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[233/0245] Poeterey. ſich mehr nach dem durchgehenden Ver- ſtande/ als nach der Schule richten muß/ die ſolchen dingen eine ungeſtalte Farbe anſtreichet. Hierin uͤbergehen ſie die Italiāner ſelbſt/ welche doch in dieſen ſchlipffrigen Wegen offt ſtraucheln und fallen. Daß alſo billig ſolche jhre Redens Ahrt nicht unter die ὑψηλὰ, ſondern viel- mehr unter die μετέωρα zu ſetzen. Wovon im dritten Theile ein mehres ſoll gehan- delt werden. Die ālteſten Carmina, da- von wir Nachricht finden bey den Engel- lāndern/ ſein wol dieſelbe geweſen/ welche der Koͤnig Ælfredus; der Engelland von dē Daͤnen erloͤſet/ und in einen neuen woll- eingerichteten Stand geſetzet/ ſelbſt ſei- nem Volcke zum beſten gemacht/ und es dadurch zur Gottesfurcht und Tugend auffgemuntert. Joann. Speelmannus in vi- tâ Ælfredi Magni lib. 2. n. 38. & ſeqq. hat viel von des Kōnigs Poeſey: Maximus il- le fuit, ſagt er/ poſt aſſertum à Danis re- gnum, ejus inſtaurator & velut novus fun- dator: nam legibus omnia circumſcripſit, Scho- p 5

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/245>, abgerufen am 21.11.2024.