Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.Poeterey andern Zeit. würdigsten Fürsten und Herrn/ HerrnFerdinand/ Bischoffen zu Münster/ dessen Hochfürstl. Gnade selbst die Feder zur Hand genommen und die unsterbli- che Arbeit Monumentorum Paderbor- nensium zu aller Gelehrten verwunde- rung der Welt als einen kostbahren Schatz geschencket. Worunter die schönsten Lateinischen Epigrammata, die aller Rö- mischen Kunst und Zierlichkeit Trotz bie- ten können/ wie die herrlichsten Edel- gesteine in dem feinsten Golde hervor leuchten. Nach dieser so glücklichen Zeit/ da Drang-
Poeterey andern Zeit. wuͤrdigſten Fuͤrſten und Herrn/ HerrnFerdinand/ Biſchoffen zu Muͤnſter/ deſſen Hochfuͤrſtl. Gnade ſelbſt die Feder zur Hand genommen und die unſterbli- che Arbeit Monumentorum Paderbor- nenſium zu aller Gelehrten verwunde- rung der Welt als einen koſtbahꝛen Schatz geſchencket. Worunter die ſchoͤnſten Lateiniſchen Epigrammata, die aller Roͤ- miſchen Kunſt und Zierlichkeit Trotz bie- ten koͤnnen/ wie die herrlichſten Edel- geſteine in dem feinſten Golde hervor leuchten. Nach dieſer ſo gluͤcklichen Zeit/ da Drang-
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Poeterey andern Zeit.
wuͤrdigſten Fuͤrſten und Herrn/ Herrn
Ferdinand/ Biſchoffen zu Muͤnſter/
deſſen Hochfuͤrſtl. Gnade ſelbſt die Feder
zur Hand genommen und die unſterbli-
che Arbeit Monumentorum Paderbor-
nenſium zu aller Gelehrten verwunde-
rung der Welt als einen koſtbahꝛen Schatz
geſchencket. Worunter die ſchoͤnſten
Lateiniſchen Epigrammata, die aller Roͤ-
miſchen Kunſt und Zierlichkeit Trotz bie-
ten koͤnnen/ wie die herrlichſten Edel-
geſteine in dem feinſten Golde hervor
leuchten.
Nach dieſer ſo gluͤcklichen Zeit/ da
Koͤnige/ Fuͤrſten/ Grafen und Edele die
Poeterey fuͤr ihre Zierd und Ergetzung
hielten/ fiel dieſelbe auff einmahl/ und ge-
riht unter die Hānde des gemeinen Poͤ-
bels. Dann wie in Teutſchland die
Kriege und Zerruͤttunge des Reichs an-
giengen/ und bey 23. Jahren kein Haupt
war/ ſondern bald dieſer/ bald jener das
Reich mit Gewalt zu ſich zu reiſſen ge-
dachte/ da iſt unter ſo viel Kriegen und
Drang-
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