Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Das IX. Cap. Von der Teutschen
wie sie dann dergleichen nicht verschwei-
gen/ kaum aber eins daß diesem gleich
in solchem Alter werden hervor bringen
können. Wir haben zu unser Zeit noch
ein grössers Exempel an J. Exc. des Hn.
Baron Caroli von Friesen Fräulein
Tochter/ Henrietta Catharina/ ietzo J.
Exc. des Herrn Baron von Gerstörffen
Gemahl gehabt/ die nicht allein unter-
schiedliche vortrefliche Teutsche und
Lateinische auff J. Chur-Fürstl.
Durchl. von Sachsen in erster Jugend
geschriebene Getichte/ welche von dero
hohen Hand zu empfangen ich gewürdi-
get worden/ heraußgegeben; sondern in
andern Sprachen und Wissenschafften
eine ungemeine Vollkommenheit erlan-
get; dero vortrefliches Lob ob ich zwar nicht
satsam erheben kan/ und sie vielmehr
selbst solches zu verhelen suchet/ so hat
doch die Ehre unsers Vaterlandes nicht
zugeben wollen/ daß ich solches mit still-
schweigen vorbeygehen/ und diese unver-
gleichliche Zierde unser Zeit/ ungerüb-

met

Das IX. Cap. Von der Teutſchen
wie ſie dann dergleichen nicht verſchwei-
gen/ kaum aber eins daß dieſem gleich
in ſolchem Alter werden hervor bringen
koͤnnen. Wir haben zu unſer Zeit noch
ein groͤſſers Exempel an J. Exc. des Hn.
Baron Caroli von Frieſen Fraͤulein
Tochter/ Henrietta Catharina/ ietzo J.
Exc. des Herrn Baron von Gerſtoͤrffen
Gemahl gehabt/ die nicht allein unter-
ſchiedliche vortrefliche Teutſche und
Lateiniſche auff J. Chur-Fuͤrſtl.
Durchl. von Sachſen in erſter Jugend
geſchriebene Getichte/ welche von dero
hohen Hand zu empfangen ich gewuͤrdi-
get worden/ heraußgegeben; ſondern in
andern Sprachen und Wiſſenſchafften
eine ungemeine Vollkommenheit erlan-
get; deꝛo voꝛtꝛefliches Lob ob ich zwar nicht
ſatſam erheben kan/ und ſie vielmehr
ſelbſt ſolches zu verhelen ſuchet/ ſo hat
doch die Ehre unſers Vaterlandes nicht
zugeben wollen/ daß ich ſolches mit ſtill-
ſchweigen vorbeygehen/ und dieſe unver-
gleichliche Zierde unſer Zeit/ ungeruͤb-

met
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0454" n="442"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">IX.</hi> Cap. Von der Teut&#x017F;chen</hi></fw><lb/>
wie &#x017F;ie dann dergleichen nicht ver&#x017F;chwei-<lb/>
gen/ kaum aber eins daß die&#x017F;em gleich<lb/>
in &#x017F;olchem Alter werden hervor bringen<lb/>
ko&#x0364;nnen. Wir haben zu un&#x017F;er Zeit noch<lb/>
ein gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ers Exempel an J. <hi rendition="#aq">Exc.</hi> des Hn.<lb/>
Baron <hi rendition="#aq">Caroli</hi> von Frie&#x017F;en Fra&#x0364;ulein<lb/>
Tochter/ Henrietta Catharina/ ietzo J.<lb/><hi rendition="#aq">Exc.</hi> des Herrn Baron von Ger&#x017F;to&#x0364;rffen<lb/>
Gemahl gehabt/ die nicht allein unter-<lb/>
&#x017F;chiedliche vortrefliche Teut&#x017F;che und<lb/>
Lateini&#x017F;che auff J. Chur-Fu&#x0364;r&#x017F;tl.<lb/>
Durchl. von Sach&#x017F;en in er&#x017F;ter Jugend<lb/>
ge&#x017F;chriebene Getichte/ welche von dero<lb/>
hohen Hand zu empfangen ich gewu&#x0364;rdi-<lb/>
get worden/ heraußgegeben<hi rendition="#i">;</hi> &#x017F;ondern in<lb/>
andern Sprachen und Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafften<lb/>
eine ungemeine Vollkommenheit erlan-<lb/>
get; de&#xA75B;o vo&#xA75B;t&#xA75B;efliches Lob ob ich zwar nicht<lb/>
&#x017F;at&#x017F;am erheben kan/ und &#x017F;ie vielmehr<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;olches zu verhelen &#x017F;uchet/ &#x017F;o hat<lb/>
doch die Ehre un&#x017F;ers Vaterlandes nicht<lb/>
zugeben wollen/ daß ich &#x017F;olches mit &#x017F;till-<lb/>
&#x017F;chweigen vorbeygehen/ und die&#x017F;e unver-<lb/>
gleichliche Zierde un&#x017F;er Zeit/ ungeru&#x0364;b-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">met</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[442/0454] Das IX. Cap. Von der Teutſchen wie ſie dann dergleichen nicht verſchwei- gen/ kaum aber eins daß dieſem gleich in ſolchem Alter werden hervor bringen koͤnnen. Wir haben zu unſer Zeit noch ein groͤſſers Exempel an J. Exc. des Hn. Baron Caroli von Frieſen Fraͤulein Tochter/ Henrietta Catharina/ ietzo J. Exc. des Herrn Baron von Gerſtoͤrffen Gemahl gehabt/ die nicht allein unter- ſchiedliche vortrefliche Teutſche und Lateiniſche auff J. Chur-Fuͤrſtl. Durchl. von Sachſen in erſter Jugend geſchriebene Getichte/ welche von dero hohen Hand zu empfangen ich gewuͤrdi- get worden/ heraußgegeben; ſondern in andern Sprachen und Wiſſenſchafften eine ungemeine Vollkommenheit erlan- get; deꝛo voꝛtꝛefliches Lob ob ich zwar nicht ſatſam erheben kan/ und ſie vielmehr ſelbſt ſolches zu verhelen ſuchet/ ſo hat doch die Ehre unſers Vaterlandes nicht zugeben wollen/ daß ich ſolches mit ſtill- ſchweigen vorbeygehen/ und dieſe unver- gleichliche Zierde unſer Zeit/ ungeruͤb- met

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/454
Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/454>, abgerufen am 22.11.2024.