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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Das XII. Cap. Von den Arten
Verse/ die man nach art der Lateinischen
Elegias nennet/ bloß deßhalben/ weil
Weibliche und Mannnliche unter einan-
der verwechselt werden. Dergleichen
hat man nicht allein im Alexandrinischen
genere sondern auch in andern. Man
vermischt auch wol zweyerley arten/ also
daß ein Verß Alexandrinisch/ der an-
der Anapaestisch ist/ welches eine sehr gu-
te harmoniam macht. Dessen ein Exem-
pel aus der 7. Ode des Horatii gegeben
wird. Im Alexandrinischen Genere hat
Herr Ziegler ein Buch solcher Elegien
geschrieben/ von der Gebuhrt/ Leiden
und Aufferstehung Christi. Eine ande-
re art Elegien hat Herr Weise in seinen
Getichten N. 37. und 38. Man hat fer-
ner eine Art/ die man gemeine Verß
vers communs nennet/ aus zehn und
eilffsilbigen Jambis bestehend. Diese fü-
gen sich sehr woll/ und können zu vielen
dingen gebraucht werden. Wir wollen
deren ein Exempel aus der 8. Ode des
Horatii beybringen. Die Sonnetten/

wie

Das XII. Cap. Von den Arten
Verſe/ die man nach art der Lateiniſchen
Elegias nennet/ bloß deßhalben/ weil
Weibliche und Mānnliche unter einan-
der verwechſelt werden. Dergleichen
hat man nicht allein im Alexandriniſchen
genere ſondern auch in andern. Man
vermiſcht auch wol zweyerley arten/ alſo
daß ein Verß Alexandriniſch/ der an-
der Anapæſtiſch iſt/ welches eine ſehr gu-
te harmoniam macht. Deſſen ein Exem-
pel aus der 7. Ode des Horatii gegeben
wird. Im Alexandriniſchen Genere hat
Herr Ziegler ein Buch ſolcher Elegien
geſchrieben/ von der Gebuhrt/ Leiden
und Aufferſtehung Chriſti. Eine ande-
re art Elegien hat Herr Weiſe in ſeinen
Getichten N. 37. und 38. Man hat fer-
ner eine Art/ die man gemeine Verß
vers communs nennet/ aus zehn und
eilffſilbigen Jambis beſtehend. Dieſe fuͤ-
gen ſich ſehr woll/ und koͤnnen zu vielen
dingen gebraucht werden. Wir wollen
deren ein Exempel aus der 8. Ode des
Horatii beybringen. Die Sonnetten/

wie
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[630/0642] Das XII. Cap. Von den Arten Verſe/ die man nach art der Lateiniſchen Elegias nennet/ bloß deßhalben/ weil Weibliche und Mānnliche unter einan- der verwechſelt werden. Dergleichen hat man nicht allein im Alexandriniſchen genere ſondern auch in andern. Man vermiſcht auch wol zweyerley arten/ alſo daß ein Verß Alexandriniſch/ der an- der Anapæſtiſch iſt/ welches eine ſehr gu- te harmoniam macht. Deſſen ein Exem- pel aus der 7. Ode des Horatii gegeben wird. Im Alexandriniſchen Genere hat Herr Ziegler ein Buch ſolcher Elegien geſchrieben/ von der Gebuhrt/ Leiden und Aufferſtehung Chriſti. Eine ande- re art Elegien hat Herr Weiſe in ſeinen Getichten N. 37. und 38. Man hat fer- ner eine Art/ die man gemeine Verß vers communs nennet/ aus zehn und eilffſilbigen Jambis beſtehend. Dieſe fuͤ- gen ſich ſehr woll/ und koͤnnen zu vielen dingen gebraucht werden. Wir wollen deren ein Exempel aus der 8. Ode des Horatii beybringen. Die Sonnetten/ wie

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 630. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/642>, abgerufen am 30.10.2024.