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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Das III. Cap. Griechisch und Lateinisch
fälle von den Frantzösischen Wörtern/
den aber Wolffgangus Hungerus gründlich
widerlegt hat. Menagius, sonst ein vorneh-
mer Philologus und Criticus, welchem Skin-
nerus
gemeinlich folgt/ ein Blinder dem an-
dern/ holt ins gemein auß Griechenland
oder auß Rom die Stammwörter her/ die
er in Teutschland suchen solte. Beza, Peri-
onius,
welche von der Gleichheit der Grie-
chischen und Frantzösischen Sprachen ge-
schrieben/ fehlen auch sehr hierin. Joh.
Henricus Ottius
in seiner Franco-Gallia hat
viel bessere Nachricht geben. So hat auch
Monosinus in seinem Buch genant Flos
Linguae Italicae,
viel Italiänische Wörter
von den Griechischen abgeleitet/ die doch
Teutschland vor jhre Mutter erkennen.
Mericus Casaubonus in seiner Commenta-
tione de Graeca Lingua,
worin er die Gleich-
heit der Englischen und Griechischen
Sprache zeiget/ ist dennoch auch der Mei-
nung/ als wann diese Wörter von dem
Griechischen herstammen; und kan end-
lich wolseyn/ wie vor diesem die Griechen

ihre

Das III. Cap. Griechiſch und Lateiniſch
faͤlle von den Frantzoͤſiſchen Woͤrtern/
den aber Wolffgangus Hungerus gruͤndlich
widerlegt hat. Menagius, ſonſt ein vorneh-
mer Philologus und Criticus, welchem Skin-
nerus
gemeinlich folgt/ ein Blinder dem an-
dern/ holt ins gemein auß Griechenland
oder auß Rom die Stammwoͤrter her/ die
er in Teutſchland ſuchen ſolte. Beza, Peri-
onius,
welche von der Gleichheit der Grie-
chiſchen und Frantzoͤſiſchen Sprachen ge-
ſchrieben/ fehlen auch ſehr hierin. Joh.
Henricus Ottius
in ſeiner Franco-Gallia hat
viel beſſere Nachricht geben. So hat auch
Monoſinus in ſeinem Buch genant Flos
Linguæ Italicæ,
viel Italiaͤniſche Woͤrter
von den Griechiſchen abgeleitet/ die doch
Teutſchland vor jhre Mutter erkennen.
Mericus Caſaubonus in ſeiner Commenta-
tione de Græcâ Linguâ,
worin er die Gleich-
heit der Engliſchen und Griechiſchen
Sprache zeiget/ iſt dennoch auch der Mei-
nung/ als wann dieſe Woͤrter von dem
Griechiſchen herſtammen; und kan end-
lich wolſeyn/ wie vor dieſem die Griechen

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[58/0070] Das III. Cap. Griechiſch und Lateiniſch faͤlle von den Frantzoͤſiſchen Woͤrtern/ den aber Wolffgangus Hungerus gruͤndlich widerlegt hat. Menagius, ſonſt ein vorneh- mer Philologus und Criticus, welchem Skin- nerus gemeinlich folgt/ ein Blinder dem an- dern/ holt ins gemein auß Griechenland oder auß Rom die Stammwoͤrter her/ die er in Teutſchland ſuchen ſolte. Beza, Peri- onius, welche von der Gleichheit der Grie- chiſchen und Frantzoͤſiſchen Sprachen ge- ſchrieben/ fehlen auch ſehr hierin. Joh. Henricus Ottius in ſeiner Franco-Gallia hat viel beſſere Nachricht geben. So hat auch Monoſinus in ſeinem Buch genant Flos Linguæ Italicæ, viel Italiaͤniſche Woͤrter von den Griechiſchen abgeleitet/ die doch Teutſchland vor jhre Mutter erkennen. Mericus Caſaubonus in ſeiner Commenta- tione de Græcâ Linguâ, worin er die Gleich- heit der Engliſchen und Griechiſchen Sprache zeiget/ iſt dennoch auch der Mei- nung/ als wann dieſe Woͤrter von dem Griechiſchen herſtammen; und kan end- lich wolſeyn/ wie vor dieſem die Griechen ihre

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/70>, abgerufen am 24.11.2024.